Ich würde, wenn ich mir als Ersthund einen Welpen beim Züchter aussuche - neben der Gesundheit, (oder wenn ich als Züchter einen Welpen an unerfahrene Hundehalter abgebe), darauf achten dass der oder die Kleine ein ausgeglichenes, nicht zu sensibeles oder eventuell sogar ängstliches Wesen hat, aber auch nicht zu forsch und "dominant" ist.
Ich würde die Kleinen lange beobachten und von einem Welpen, der den kleinen Chef unter seinen Geschwistern spielt, der beim Raufen und Spielen immer der erste ist und überlegen wirkt, der nie nachgeben will, genauso Abstand nehmen, wie von einem schüchternen und unsicher wirkenden Welpen, auch wenn er noch so hübsch und niedlich ist.
Schaut nach einem Welpen aus dem "Mittelbereich", der einen ausgeglichenen, sicheren, neugierigen und unbefangenen Eindruck macht, der vital ist aber nicht hyperaktiv und auch mal zurückstecken kann.
Seht Euch außerdem die Mutter gut an, wenn möglich auch den Vater.
Wenn ihr Charakter Euch nicht zusagt, solltet ihr von einem ihrer Welpen lieber die Finger lassen.
Kauft nur aus einer Zucht, wo ihr ein gutes Gefühl habt, wo man Euch offen entgegen kommt, Eure Fragen genauso beantwortet, ihr alles ansehen dürft, was mit den Hunden zu tun hat, auch die Elterntiere.
Lieber ein paar Euro mehr investieren.
Wobei das nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist, aber wo Welpen billig verschleudert werden, geht es auf keinen Fall mit rechten Dingen zu und das wirkt sich immer nachteilig auf die Welpen aus.
Da er für die nächsten +- 10 Jahre Eure Lebensqualität nicht unerheblich beeinflussen wird, solltet ihr bei seiner Auswahl sorgfältig sein.
Eine gute Zucht ist klein und überschaulich (meiner Meinung nach, sollte sie 5, höchstens 6 Zuchttiere nicht überschreiten), konzentriert sich auf eine Rasse, die Hunde haben alle viel Platz und leben zusammen mit der Familie.
Die Elterntiere sind gesund, auf sämtliche rassetypischen Erbkrankheiten getestet und haben die entsprechenden Belege darüber, die ihr alle einsehen könnt.
Von Züchtern die ihre Hunde in Zwingern oder sonstwie abgesondert von der Familie halten, würde ich Abstand nehmen.
Kauft nicht direkt beim ersten, seht Euch auf jeden Fall mehrere Züchter an.
Denn dann werden einem Unterschiede deutlich.
Nehmt Euch Zeit zu überlegen, auch wenn es schwer fällt.
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Einen Rüden zu kastrieren macht dann Sinn, wenn er von seinen Hormonen so beherrscht wird, dass er beinahe nur noch sexualorientiert handelt und aufgrunddessen auch nur wenig bis gar nicht ansprechbar ist.
Alles andere ist Erziehungssache und hängt natürlich auch vom Charakter des Hundes ab, der sich aber sich durch Kastration, außer in sexueller Hinsicht, nicht beeinflussen lassen wird.
Bei Hündinnen soll es anders sein, sie sollen, wenn sie ein unsicheres Wesen besitzen, von einer Kastration durchaus häufig profitieren und sicherer werden.
Im Übrigen, gibt es auch immer wieder liebe und nette Bullmastiffs im Tierschutz, die ein Zuhause suchen, auch junge Hunde.
Der Vorteil dabei ist, bei einem ausgewachsenem Hund hat sich der Charakter schon entfaltet und man kann gut erkennen, was für einen Gefährten man vor sich hat.
Das wäre doch vllt. auch eine Überlegung wert.
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