Thema: Bullmastiff
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Alt 27.04.2011, 10:41
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Emmamama Emmamama ist offline
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Standard AW: Bullmastiff

Ich lese hier schon seit Tagen mit...

Grundsätzlich meine ich, dass es weniger eine Frage der bisherigen Erfahrung mit Hunden ist, einen Molosser, hier BM, zu halten, als vielmehr eine Frage der Persönlichkeit.
Man muss sich halt darüber klar sein, dass er andere Wesenszüge als andere Hunderassen hat und dann kann man auch mit seinem Molosser "wachsen". Es gibt Leuts die halte ich auch nach dem 20. Hund für molosserungeeignet.

Aber wenn man noch keine Hundeerfahrung hat, gibt es einige Dinge, die man wissen sollte und auf die man sich einstellen sollte.
Wie schon angesprochen, das Sabber- und Dreckproblem: da braucht Mensch schon eine hohe Toleranzschwelle oder einen gerne ausgelebten Putztrieb
Und, wie Sina angesprochen hat, die ständige Bereitschaft mit dem Hund zu arbeiten - der is nicht irgendwann "fertig".
Ausserdem muss man wissen, das grade bei einem solchen grossen Hund Krankheit und Verletzungen ganz schnell ganz teuer wird.

Und jetzt kommt der Punkt, der mich schon seit Tagen stutzig macht...
In den zwei Jahren, in denen ich hier im Forum mitlese, hat sich mir immer mehr erschlossen, dass ausgerechnet Bullmastiffs ziemlich unberechenbare Überaschungspakete sind.
Das fängt mit der Wahl eines "seriösen" Züchters an, die es so gut wie gar nicht zu geben scheint - mit Grauen denke ich an den Threat vor etwa einem Jahr, als ein rel. junger BM eingeschläfert wurde (ich glaube, er hiess Kyle, finde aber den Threat nicht...), weil die unerfahrenen Halter die Empfehlungen des Züchters befolgt haben und ihn nicht mehr handeln konnten- Stichwort Deprivatonsschäden!

Und auch wenn man an einen gelangt, der die Welpen in der Prägephase erfolgreich sozialisiert, scheinen doch Krankheiten eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Da sollte man sich bereits im Vorfeld darüber klar sein, was da so an Kosten für Untersuchungen, Krankheiten und Verletzungen kommen kann und sich fragen, ob man nicht nur Nerv, Zeit und Kraft dafür hat, sondern es sich auch finanziell leisten kann. Der Gegenwert eines Mittelklassewagens ist da schnell erreicht

Ähnliches wie für den Züchter gilt auch für die Wahl der so häufig empfohlenen "guten, molossererfahrenen Hundeschule".
Bei den vielen die ich kenne, ist keine einzige in akzeptabler Nähe dabei, denen ich einen Molosser anvertrauen würde, was man aber, wenn unerfahren, erst hinterher weiss und zehn verschieden Trainer mit jeweils verschiedenen Methoden scheinen mir eher schädlich als nützlich zu sein, was sich bei einem Hund in dieser Gewichtsklasse nicht so einfach ausgleichen lässt, wie z.B. einem French Bully.

Für mich kommt immer wieder ein Molosser in Frage und ich würde auch niemals jemanden einen ausreden wollen, aber grade bei einem BM würde ich schon gaaaaanz genau hinkucken, um mir unliebsame Überraschungen zu ersparen, denn Hundehaltung kann verdammt einsam machen
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Viele Grüsse, Heike
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Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt. (Albert Einstein)


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