Die Geschichte von Rocco in der Casa de Lupo hat gestern um 17:20 ein Ende genommen
Der Onkel hatte seit Samstag Vormittag ganz drastisch abgebaut, Sonntag hatte er Blut im Urin. Nachdem er die letzten Tage kaum noch laufen konnte, sind wir gestern in der Tierklinik gewesen. Rocco war total verkrebst.
Ein Prostata-Karzinom, dass schon sehr weit gestreut hatte, er hatte Metastasen auf der Lunge und auch seine Knochen waren angegriffen.
Was soll ich sagen, irgendwo haben wir, seitdem wir Ihn im Januar das erste mal gesehen haben, gewusst, dass seine Zeit mit uns begrenzt sein wird.
Beim Röntgen seiner Hüfte und Wirbelsäule in der Hamburger Klinik hat man auf einem Teilabschnitt der Lunge schon kleine Metastasen sehen können, die der Tierarzt vor Ort aber nicht als solche deutete.
In den ersten vier Wochen bei uns, habe ich mir oft Sorgen um seine Gesundheit gemacht. Seine Ausfallerscheinungen, seine Schmerzen beim laufen. Dass er manchmal 48 Stunden nur gelegen hat.
All das ist bei uns in Vergessenheit geraten, weil die vergangen Wochen mit Ihm einfach nur toll waren. Gesundheitlich war er stabil, er hatte soviel Spaß, egal ob beim spazieren gehen oder im Garten.
Ich war fest davon überzeugt, dass er die nächsten Jahre bei uns sein wird.
Noch nicht einmal 12 Wochen hatten wir zusammen. In dieser Zeit ist unser aller Leben unheimlich bereichert worden.
Ein stolzer und souveräner Hund hat uns einen kurzen Weg unseres Lebens begleitet, und wir sind unendlich froh, dass wir diese Zeit mit Rocco verbringen durften.
Keiner von uns hatte das Gefühl, dass er nur so kurze Zeit bei uns ist. Irgendwie fühlte sich das alles so richtig an, dass wir glaubten, Rocco wäre schon ewigkeiten bei uns.
Die Diagnose der Ärzte hat mich, obwohl ich mit so etwas gerechnet hatte, völlig aus der Bahn geworfen. Mir wurde bewusst, dass es nun doch endgültig sein würde.
Ich hatte bis zum Samstag nicht den Eindruck, das Rocco Schmerzen gelitten hat. Bis zum Samstag war unser aller Welt noch in Ordnung.
Aber seit Samstag hatte er unendliche Schmerzen, er hat es noch nicht mal geschafft von der Couch aufzustehen um sein heiß geliebtes Herrchen zu begrüßen. Er ist liegen geblieben und hat einfach nur geweint.
Trotz allem ist er den anderen Hunden gegenüber bis zum Schluß sehr fein und freundlich gesonnen gewesen.
Ich habe eine Entscheidung für meinen Hund getroffen, ich habe entschieden, dass unser toller Fila auf gar keinen Fall leiden darf.
Um 17:20 ist unser Onkel friedlich in meinen Armen eingeschlafen, für immer.
Wir haben Rocco mit nach Hause genommen, damit sich der Rest des Rudels von ihm verabschieden kann. Wir legten ihn auf seinen Platz auf der Couch und die drei anderen blieben bei ihm liegen, bis der Bestatter Rocco geholt hat.
Nächste Woche werde ich meinen Onkel wieder nach Hause holen können. Wir haben entschieden, Rocco im Garten zu beerdigen und einen Ginkgo auf seinem Grab zu planzen. Irgendwie erschien mir das gestern würdig und angemessen für Rocco.
Wir vermissen ihn alle jetzt schon schrecklich. Die Wölfe haben gestern abend erst auf seiner Decke und später in seinem Bett geschlafen.
Das zu sehen, hat mir fast das Herz zerrissen.
Und heute morgen war es hier im Haus sehr still und vor allem leer.
Komm gut über die Regenbogenbrücke Rocco, wir alle habe Dich sehr geliebt und werden Dich sehr vermissen.