Sodele... kommen wir zum Kupieren der Ohren, am Beispiel glatthaariger Pinscher (S. 82).
Zitat:
Über da Stutzen sind schon viel Worte verloren worden, geschickt gemacht, ist es auch nicht so schmerzhaft, wie es geschildert wird.
|
Strebel selber hat dies bereits bei 2 Tage jungen Welpen "versucht" und hin und wieder Glück gehabt, sprich: die Ohren sahen später vernünftig aus.
Er plädierte jedoch dafür, die Ohren in der 5. Lebenswoche zu kupieren. Geschnitten wurde ohne Narkose, die Wundversorgung übernahm die Mutterhündin durch Ablecken der Wundränder.
Zitat:
Tief angesetzte Ohren sollten nie koupiert werden, da diese niemals tadellos getragen werden. Soll es nun doch geschehen, so müssen sie sehr kurz geschnitten werden. Ich habe immer angeregt, gut getragene kleine Ohren stehen zu lassen! Vor allen Dingen sehe man bei der Zucht auf das gut angesetzte und getragene Ohr, da hierdurch die Quälerei des Schneidens verhindert wird. Das schlecht angesetzte Ohr macht nach dem Schneiden die großen Mühen, es muß gedehnt und gezerrt werden, da beginnt für mich die Tierquälerei. Mir war das Ohrenschneiden stets das widerwärtigste Geschäft, aber ich muß offen bekennen, daß das geschnittene Ohr viel, viel schöner ist. Es gibt den Kopf etwas Ausdrucksvolleres. Könnte man ein ganz kleines aufrecht stehendes Ohr zur Mode erheben, wie es der Scottish-Terrier hat, so wäre ich der erste, der dafür zu haben ist.
|
[Anmerkung: Unterstreichung stammt von mir.]
Obwohl an sich Kupierbefürworter, spielt Strebel wenigstens die Schmerzen und die Quälerei für das Tier nicht runter: es hab früher ja tatsächlich Menschen, die behaupteten, das Schmerzempfinden bei Welpen sei noch nicht komplett ausgebildet und ihnen würde das Amputieren von Körperteilen nichts ausmachen!
Auch "gibt er zu", dass die Ohrenform im Grunde nur auf das ästhetische Empfinden der Menschen zurückgeht und daher Moden unterliegt.
Grüßlies, Grazi