Immer wenn man glaubt, nun sei endlich Ruhe, komm der nächste Schlag.
Gegen 15.00 Uhr hatte Felicitas einen schlimmen Krampfanfall.
Sie lag auf der Couch und schlief, als sie zu zucken begann. Im ersten Moment dachte ich, sie träume wild...doch dann steigerte sich das Zucken und erfasste ihren ganzen Körper. Die Pfoten verkrampften, Beine und Kopf schlugen auf und ab, die Augen waren aufgerissen, die Zunge hing seitlich raus, sie schäumte, speichelte und gab schreckliche Laute von sich.
Das ging gute 2 Minuten so...und ich bin völlig in Panik geraten.
Feli registrierte nichts um sich herum, doch durch meine hysterische Ansprache kamen Mortisha und Simba ins Wohnzimmer gelaufen. Der Gremlin wollte sich auf Feli stürzen, konnte jedoch gerade noch von mir abgefangen werden. Simba war zwar aufgeregt, ließ sich aber von mir abrufen.
Nachdem ich die beiden in den Garten gebracht hatte, ging ich zurück zu Feli, die sich langsam beruhigte. Sie nahm mich immer noch nicht wahr.
Erst Minuten später klarte ihr Blick auf und sie sah mich aus riesigen und erstaunten Augen an.... wieder vergingen mehrere Minuten, bevor sie sich aufsetzte und desorientiert den Kopf hin und her drehte... immer noch einen Ausdruck des "Erstaunens" im Gesicht.
Dank des Telefonsupports von Astrid und ihrem Mann (seines Zeichens TA) beruhigte ich mich allmählich und begleitete die Fline in den Garten. Sie ging sehr unsicher, drohte 1x umzufallen. Morty und Simba beschnupperten sie ganz vorsichtig und ließen sie dann in Ruhe.
Pünktlich zur Praxisöffnung um 17.00 Uhr war ich mit dem Felinchen bei unserer TA. Wir haben ihr jede Menge Blut abgezapft, um einen großes Screening zu machen.... und außerdem ein EKG gemacht, das wohl nicht ganz "normal" aussah. Das wird nun zur Auswertung zu einem Kardiologen in die Staaten geschickt..
Hoffentlich finden wir schnell raus, was diesen "epiletiformen" Anfall ausgelöst hat. Und hoffentlich wiederholt sich das nicht. Vorsichtshalber habe ich 2 Diazepam-Klistiere mitbekommen. Sollte sich so ein Anfall wiederholen, möchte unsere TA kein Risiko eingehen und ihn schnellstmöglich unterbrechen.
In der Praxis lief Feli übrigens immer noch leicht schwankend, war aber ansonsten munter und steuerte zielsicher die Leckerchenkiste an.
Allerdings hatte ich (bereits heute morgen bei unserem großen Spaziergang) den Eindruck, dass sie Wahrnehmungseintrübungen/Sehstörungen hat und im Ganzen matt wirkt... weshalb ich bereits mit meinem Mann und mit Antje telefoniert und überlegt hatte, mal ein Herzultraschall machen zu lassen. Offenbar waren das schon die "Vorboten" für den Anfall.
Erschrocken hat mich außerdem, dass sie meinen Mann nicht wahrgenommen hat, als wir wieder zuhause vorfuhren. Als er ihr die Autotür öffnete, saß sie mit dem Rücken zu ihm... und reagierte weder auf seine Ansprache noch auf seine Berührung. Sie war vollkommen auf mich fixiert und folgte nur meinen Bewegungen.... erst im Haus "sah" sie meinen Mann.
Feli klebt nun total an mir und verzog sich sogar (was sie sonst nie tut) mit mir und den drei anderen Hunden auf's Bett, wo sie sich an meine Kniekehlen gepresst hinlegte und einschlief. Irgendwann bemerkte ich dann, dass sie unter sich gemacht hatte.... welch Glück, dass wir ein Wasserbett haben und der Urin so nicht bis auf eine Matratze durchgehen konnte.
Tja...und nu' sitze ich hier, bin von einer inneren Unruhe erfasst und habe eine Schei***angst.
Seufzend, Grazi