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Alt 22.09.2011, 10:12
Gast270412
Gast
 
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Standard AW: Probleme mit 2 Hündinnen

Vielleicht liegt es aber auch daran:

Gehirnveränderungen in der Pubertät:

Das Gehirn eines pubertierenden Hundes ist stressempfindlicher - Reaktionen sind schneller und stärker auszulösen. In dieser Entwicklungsphase steigen die Stresshormonspiegel an. Der so genannte Mandelkern des Gehirns vergrößert sich, dieser Bereich ist ein Teil des emotionalen Zentrums (Steuerung von Wahrnehmung und Reaktion). Während des Erwachsenwerdens finden auch hier mehr "Verschaltungen" statt, was dazu führt, dass der Hund leichter erregbar ist und Angst und / oder Aggression leichter auszulösen sind. Auch der Frontallappen (präfrontaler Cortex) des Gehirns verändert sich. Der Präfrontalcortex fungiert als "Arbeitsspeicher" des Gehirns, als Bereich der bewussten Entscheidung. Hier werden Sinnesreize, emotionale Bewertungen und das Gedächtnis miteinander vernetzt, um eine der Situation angemessene Verhaltensreaktion zu ermitteln. Der präfrontale Cortex reift erst spät aus und wird während der Jugendentwicklung kleiner (!). Wahrnehmungs- und Gedächtnisleistung sind somit während der Pubertät eingeschränkt oder verändert. Dies erklärt die leichtere Erregbarkeit, die leichtere Ablenkbarkeit und die stärker emotional ausgeprägten Reaktionen des Hundes.

In der Pubertät des Hundes erfolgt eine Verlagerung des Verhaltens nach außen, also außerhalb der Familie. Der Hund erkundet die Umwelt in weiteren Kreisen, er geht auf die Suche nach Paarungspartnern, er nimmt Konkurrenten um diese Ressourcen wahr. Hunde und Personen werden auf „Freund oder Feind“ überprüft. Der Mensch und der familiäre Verband alleine können somit nicht alle Bedürfnisse des Hundes in dieser Phase befriedigen. In Verbindung mit den körperlichen Veränderungen, die dem Hund ein höheres Erregungsniveau bereiten und zu einer veränderten Aufmerksamkeit führen, führt diese Verlagerung nach „außen“ häufig zu Spannung, Frustration und manchmal auch Aggression.
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