NOTFALL!
Sotos
Dobermann, brauner Rüde, ca. 3 – 5 Jahre alt.
Standort: Hundepension in Athen/Griechenland
Anfang August 2011 fanden griechische Tierschützer in einem heruntergekommenen und verdreckten Industriegebiet diesen Hund. Sotos war mehr tot als lebendig. Er bewegte sich nicht, aus seiner Nase floss Blut und sein gesamter Körper war bedeckt mit tiefen und infizierten Wunden. Er war übersät mit Zecken und Fliegen, vor allem in den blutenden Wunden.
Tags darauf gelang es, Sotos zu fangen. Obwohl er erschöpft und völlig kraftlos war, wussten die Tierschützer nicht, wie sie ihn überhaupt berühren und ins Auto tragen sollten: er bestand nur aus blutendem, rohem Fleisch und Knochen. Schließlich hüllten sie ihn in ein Handtuch und hoben ihn hoch.
Während der Fahrt quer durch Athen (auf der Suche nach einer geöffneten Tierklinik) dachte man schon, Sotos werde sterben, da er immer noch viel Blut verlor und nur noch ganz schwach atmete.
Doch die Tierärzte schläferten ihn nicht ein, sondern versorgten ihn notfallmäßig und entfernten dabei mehr als 50 große Zecken von Beinen, Bauch und Nacken.
Sotos hat über den ganzen Körper verteilt Geschwülste. Der Tierarzt geht davon aus, dass es sich dabei um infizierte und geschwollene Wunden handelt, die geöffnet und gesäubert werden müssen. Sotos hat eine besonders große Geschwulst an einer Wange: sie ist aufgeplatzt. Diese Wunde muss auf jeden Fall noch operativ behandelt werden. Aber zur Zeit ist dies nicht möglich, denn Sotos würde eine Narkose in seinem Zustand nicht überleben.
Die Ergebnisse der Untersuchung waren verheerend: Sotos’ Hämatokrit-Wert ist sehr niedrig (er liegt bei 16 statt bei 37). E r wäre auf jeden Fall innerhalb der nächsten Tage gestorben, wenn er in dem Industriegebiet geblieben wäre…
Doch Sotos kämpfte um sein Leben. Er bekam Bluttransfusionen, Cortison und starke Antibiotika. Außerdem wurde mit der Behandlung gegen Ehrlichiose begonnen (Vibramycin und Imizol-Injektionen), damit die Blutungen nachlassen und schließlich aufhören.
Glücklicherweise waren (und sind) Leber und Nieren wenigstens in einem sehr guten Zustand. Außerdem hatte Sotos Riesenappetit und wurde ziemlich munter. Das machte allen Hoffnung.
Nach 10 Tagen auf der Intensivstation der Tierklinik konnte Sotos, der Hund mit dem unbesiegbaren Lebenswillen, abgeholt und in eine gute Hundepension gebracht werden.
Sotos ist aber immer noch sehr schwach auf den Beinen. Es bereitet ihm Probleme, nicht mit den Hinterbeinen wegzuknicken und auch die Geschwülste sind natürlich noch alle vorhanden…
Auf dem Weg zur Pension wurde übrigens ein kleiner Zwischenstopp bei einer der Tierschützerinnen gemacht, wo auch die neuen Fotos entstanden sind.
Dabei stellte man fest, dass sich Sotos offenbar gut mit Hündinnen versteht. Mit Rüden wurde er allerdings noch nicht getestet.
Am besten fand Sotos die Leckerchen, die er bekommen hat … und bedankte sich bei allen mit ganz vielen Küsschen!
Der tapfere Rüde ist übrigens gut leinenführig. Vermutlich hat ihm das seine Familie beigebracht, bevor sie in dieser gottverlassenen Gegend anhielt, Sotos aus dem Auto warf und einfach weiterfuhr…
Sotos sucht nun eine Familie, die ihn nie wieder in Stich lässt. Eine Familie, die ihn liebt und all die Geborgenheit und Liebe gibt, die er verdient.
Einen Link zu seiner ganzen Geschichte, viele (teils heftige) Fotos, einen Spendenaufruf sowie die Kontaktdaten findet ihr hier: Sotos bei der Molosser-Vermittlungshilfe