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Alt 07.11.2011, 23:52
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Natalie Natalie ist offline
Monstaa-Mama
 
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Standard AW: Schlimme Meldung heute

Zu diesem Vorfall http://www.abendblatt.de/hamburg/pol...er-stabil.html wurde auf der Seite der Gruppe bei FB diese Nachricht veröffentlicht. Da hier nicht alle bei FB angemeldet sind http://www.facebook.com/RescueCrew, habe ich es hier reinkopiert:

Zitat:
Rescue Crew
Sven: Eventuell haben das hier einige mitbekommen oder sogar verfolgt was da im schönen Ort FAHRENKRUG in Schleswig-Holstein abging ??? Wir haben dank B.M. nunmehr neuste Erkenntnisse !!! Aus Platzgründen kommt das in den nächsten beiden Kommentaren:

1. Teil:
"Betreff: Vorverurteilen, richten, hetzen, töten - Die neuen Aufgaben der Feuerwehr?

Sehr geehrter Kamerad XXX, Lieber XXX
am 03.10.2011 hat ein Einsatz, der freiwilligen Feuerwehr Fahrenkrug, Kreis Segeberg, mein Vertrauen, meine Einstellung zur Organisation Feuerwehr vollkommen verändert. Ich habe lange überlegt, ob ich mich überhaupt zu diesem Vorfall melden soll, fühle mich jetzt aber doch dazu verpflichtet. Ich wende mich an Dich, da wir uns kennen. Du weißt, dass ich stets sachlich und wertneutral an eine Sache herangehe. Unter Verwendung meiner Ausbildung und Beurteilung der Lage als ausgebildeter Zugführer ist die Vorgehensweise eine Schande und nicht durch falsche Einschätzung im Einsatz zu rechtfertigen. Ich bitte Dich diese Email an den Landesbrandmeister weiterzuleiten.
Was war geschehen? Eine 14 jährige war alleine zu Hause mit den Familienhunden. Die Hunde bekamen Streit. Streit unter Hunden ist im Allgemeinen eine Beißerei. Die 14 jährige ging dazwischen, aus Angst die Tiere würden sich ernsthaft verletzten. Gehandikapt durch einen gebrochenen Arm geling Ihr die Trennung, der Tiere nicht und Sie rief um Hilfe. Nicht für sich, obwohl Sie bei dem Versuch die Tiere zu trennen selbst Bissverletzungen an den Händen und Unterarmen erlitten hatte. Nein Sie wollte Hilfe für die beiden Hunde, um größeren Schaden abzuwenden und deren Gesundheit zu schützen. Nachbarn eilten herbei und allarmierten Polizei und Rettungskräfte. Ein Nachbar bewaffnete sich mit einer Harke und trieb die Tiere aus dem Haus, wo sich bereits eine Menschentraube versammelt hatte. Die Tiere ließen von einander ab und liefen verletzt, verängstigt und hilfesuchend in unterschiedliche Richtungen davon. Dann kamen die Rettungskräfte (die Richter und Henker der freiwilligen Feuerwehr Fahrenkrug). Laut Augenzeugenberichten bewaffneten sie sich mit Latten, Brettern und Kanthölzern und begannen eine regelrechte Hetzjagd auf eines der Tiere bis Sie es schließlich eingekreist hatten und außerhalb der Ortschaft mit dem Einsatzfahrzeug überfahren konnten. Spätere Aussagen der Einsatzkräfte und dem Wehrführer selbst, wie „Jetzt heulen die auch noch wegen der Scheißköter“ oder „Den haben Wir mit dem Tanker platt gemacht“ oder „Den haben wir totgeschlagen“ und das allgemeine Verhalten lassen darauf schließen, dass die Einsatzkräfte sogar Gefallen an der Tötung des Tieres gefunden haben. Sie fühlten sich als Helden ein hilfesuchendes, verängstigtes und verletztes Tier hingerichtet zu haben. Ein ähnliches Schicksal erlitt der zweite Hund, allerdings durch die Polizei. Gehetzt und mehrfach mit Munition, die nicht töten kann, angeschossen wurde sein Leiden letztendlich von dem vor Ort befindlichen Jäger erlöst. Wie kann das sein? Wir retten! Wir retten Mensch und Tier, auch wenn unsere eigene Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen wird oder wir sogar unser eigenes Leben dabei verlieren. Wir retten! Wir unterscheiden nicht zwischen Rasse, Hautfarbe, Herkunft, religiöser oder politischer Einstellung. Wir retten! An welchem Punkt sind wir, wenn Einsatzkräfte vor Ort entscheiden, welches Leben rettenswert ist und welches nicht? Wenn die Rettungskräfte aufgrund Ihrer persönlichen Vorurteile Regeln für die Rettung aufstellen. Ich bin fassungslos und mein Vertrauen, mein Glaube in die Organisation der Feuerwehr ist tief erschüttert. Ich erinnere mich an einen Einsatz in Neumünster. Im zweiten Stock eines brennenden Einfamilienhauses waren eine Menschengruppe und ein Rottweiler gefangen, da das Treppenhaus nicht mehr begehbar war. Über Leitern wurden die Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Der Hundehalter weigerte sich ohne seinen Hund das Haus zu verlassen. So dass diskutiert wurde wie in diesem Fall zu verfahren sei. Schließlich wurde entschieden zu versuchen das verängstigte Tier über die Leiter zu retten und nur wenn das nicht möglich sei, durch die Polizei zu erschießen. Es wäre artgerechter das Tier zu erschießen, als es in den Flammen umkommen zu lassen. Das Tier wurde letztlich wie sein Halter auch gerettet und niemand wurde verletzt. Der Unterschied zu dem Einsatz in Fahrenkrug ist, dass dort keine
Rettungsversuche dem Tier gegenüber vorgenommen wurden. Und ob das Überfahren eine artgerechte Tötung darstellt wage ich zu bezweifeln. Genauso bezweifle ich die Rechtmäßigkeit und Notwendigkeit der Tötung. Die 14 jährige hat ein tiefes Trauma erlitten. Sie wird wohl nie wieder Polizei oder Feuerwehr zu Hilfe rufen, wenn sich eines Ihrer Tiere in Gefahr befindet. Lieber würde Sie Ihr eigenes Leben lassen als sich noch einmal für die Tötung eines Ihrer Tiere durch die Rettungskräfte verantwortlich fühlen zu müssen.
2. Teil:
Wir kennen die Familie und auch die Tiere. Das durch die Feuerwehr Fahrenkrug getötete Tier hieß übrigens Tonka. Auch Malte, der mal eine Werbekampagne Deines Kreises auf Plakaten zierte, kannte Tonka. Die beiden haben gespielt, getobt und zusammen gekuschelt. Nicht zuletzt durch seine unterschiedliche Augenfarbe, ein blaues und ein braunes Auge, war Tonka für Malte ein großer Teddybär, lustig anzusehen und immer zum Spiel bereit. Malte ist inzwischen 11 und hat diesen Vorfall in den Medien mit verfolgen müssen. Ich habe stets versucht, meine Einstellung und Werte, die stark über die Feuerwehr geprägt sind, auf meine eigenen Kinder zu übertragen. Jetzt werde ich jedoch mit Fragen konfrontiert, auf die ich leider keine Antwort geben kann, da ich den ganzen Vorfall selbst nicht nachvollziehen und billigen kann. Malte fragt nach dem Warum? Hätten die Einsatzkräfte Tonka nicht retten können? Dürfen die das? Haben die denn versucht Tonka zu retten? Die Feuerwehr hat doch alles! Ich kann Ihm keine plausible Erklärung dazu geben.
Lass mich Dir noch kurz die Geschichte von Tonka erzählen. Als Welpe kam Tonka zu einer Frau, die Ihn liebevoll aufzog. Nach Ihrer Schwangerschaft, konnte Sie dem Tier dann nicht mehr gerecht werden und gab Ihn ab. Sein zweiter Besitzer hat in Tonka dass gesehen, was wohl auch die Einsatzkräfte in diesem tollen Hund gesehen haben. Eine Kampfmaschine, ein gefährliches Tier, einen Kampfhund. Letztlich hat er Tonka mit den Worten abgegeben "Dieses Tier kann ich nicht gebrauchen, ich habe alles versucht, ich bekomme Ihn einfach nicht böse!". Sein dritter Besitzer war oft auf Montage und hat Tonka mit einem anderen Hund gemeinsam in der Wohnung zurückgelassen. Hier wären die beiden Hunde fast verhungert. Und in entsprechender Verfassung war Tonka auch, als er in die Familie kam.. Nur die Vorbesitzer und das Tier selbst wussten, welche Qualen und Misshandlungen Tonka erleiden musste. Trotz aller Negativerfahrung hat Tonka stets die Nähe, Bestätigung und Zuneigung der Menschen gesucht und ist Menschen gegenüber niemals aggressiv geworden. Umso tragischer, auf welche Weise Er getötet wurde. Nicht das Tier, der Mensch ist die Bestie. Tonka ist einfach in das falsche Fell geboren worden. Das Schaf im Wolfspelz. Als Colli, Golden Retriever oder Labrador hätte er bestimmt die Hilfe erhalten die Ihm zustand und die Er gesucht hat. Selbst exotische Tiere wie giftige Schlangen, Spinnen oder ähnliches werden durch die Feuerwehr gesichert und an Zoos oder Tiergärten oder verantwortliche Stellen übergeben, wenn diese unverhofft und herrenlos irgendwo auftauchen. Zumindest wird der Versuch unternommen. Bei einem Hund, dem besten Freund des Menschen, geht das nicht? Sind es nicht Hunde, die immer wieder Menschen unterstützen? Der Einsatzbereich ist grenzenlos. Sie unterstützen Menschen mit Handicaps im täglichen Leben. Helfen bei der Suche nach vermissten und verschütteten. Unterstützen bei der Verbrechensbekämpfung. Zeigen Krankheiten oder Anfälle wie Epilepsie an. Schützen hab und gut. Oder Sie sind einfach da und geben Menschen Trost, Aufmerksamkeit und Zuneigung.
Die 14 jährige hat, in dem Sie sich in die Beißerei zwischen den Hunden eingemischt hat Zivil Courage bewiesen. Eine Eigenschaft, die in unserer Gesellschaft mehr und mehr schwindet und sogar öffentlich gefordert wird. Ohne Rücksicht auf Ihre eigene Gesundheit hat Sie versucht Schaden von Leben abzuwenden. Wenn ich mich in eine Schlägerei einmische, muss ich damit rechnen geschlagen zu werden. Mische ich mich in eine Messerstecherei ein, muss ich damit rechnen erstochen zu werden. Und mische ich mich in eine Beißerei ein, muss ich damit rechnen gebissen zu werden. Wird ein dritter verletzt, weil er sich in einen Konflikt eingemischt hat und die Streithähne später befragt, sagen diese meistens, dass es Ihnen leid
tue, dass niemand verletzt werden sollte und schon gar keine außenstehenden. Könnte man Tonka zu diesem Vorfall befragen, würde er dieses ebenfalls äußern. Es tue Ihm leid, dass die 14 jährige verletzt wurde. Leider kann
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Be Kind; Everyone You Meet is Fighting a Hard Battle!

Geändert von Grazi (16.11.2011 um 13:09 Uhr) Grund: Genehmigung des Autors liegt nun vor
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