Es wird nicht allzuviel bringen zu hoffen dass ein anderer Hund ihm "Manieren beibringt", er kann sich nämlich sehr gut merken, mit wem er es machen kann und mit wem nicht.
Hier seid ihr als HH gefordert die Erziehung in Hand zu nehmen.
Das kostet Zeit und Mühe, ist aber nicht zu vermeiden.
Wenn er rüpelt, gehst Du hin und nimmst ihn ohne Geschimpfe an die Leine.
Aus die Maus, Spiel zuende.
Ein kurzes (Name),"Nein" ist erlaubt, ansonsten nicht herumlamentieren, sondern ruhig aber konsequent und vor allem (auch ganz wichtig) !IMMER! handeln.
Ich würde auch nicht getrennt spazieren gehen, denn er sollte es ebenfalls mit Deiner kleinen Hündin üben.
Wichtig ist es ihn gleich im Ansatz zu unterbrechen, nicht erst wenn er den anderen schon weh getan hat, also gut beobachten was er tut.
Nach einer Ermahnung Deinerseits kommt er beim nächsten Ansatz
sofort und jedesmal an die Leine.
Dort bleibt er einige Minuten.
Erstmal ca. 2-3 Minuten, dann 4-5, dann 6-7 und wenn er danach immer noch rüpelt, bleibt er ersteinmal eine ganze Viertelstunde an der Leine, bevor er erneut eine Chance bekommt oder ihr geht nach Hause.
Nicht schimpfen, das ist unnötig und bringt auch nichts.
Während dieser Auszeiten an der Leine (auch wenn ihr aus einem solchen Grund nach Hause geht) soll er sich ruhig entspannen und auch langweilen.
Sich mit irgendetwas anderem derweil beschäftigen ist verboten.
Auch keine Schnüffeleien, beim Weitergehen.
Er bekommt die Chance, wenn er sich gut verhält, darf er sich vergnügen, wenn nicht muss er sich langweilen.
Es ist seine Entscheidung, was er daraus macht.
Daneben -wie schon gesagt wurde-, auch dafür sorgen dass er von Euch gefordert wird.
Er braucht eine oder mehrere Aufgaben, bei der er sich körperlich und geistig auslasten kann.
Schöner Nebeneffekt, es stärkt auch die Bindung zu Euch, wenn ihr regelmäßig mit ihm arbeitet.
Das mit dem Körbchen ist richtig, so wie Dein Mann sagt.
Er testet einfach aus, wie weit er gehorchen muss.
Er ist nicht stur und es ist auch keine Nickeligkeit seinerseits, sondern ein ganz normales Verhalten, wie es überall zwischen Vorgesetzten und "Untergebenen" vorkommt, ob zwischen Eltern u. Kindern, Lehrern u. Schülern, Chef u. Angestellten oder auch Hunden und ihren Haltern.
Es liegt an Dir wie glaubwürdig Du bist.
Besteh immer darauf dass er gescheit ausführt, was Du von ihm möchtest.
Also zum Beispiel auch kein Platz akzeptieren, wenn Du Sitz gesagt hast.
Aber er muss auch lernen dürfen, was eigentlich genau von ihm erwartet wird.
Deshalb niemals davon ausgehen er kann es doch und macht es absichtlich nicht, auch wenn es schwerfällt.
Im Umgang mit dem Hund möglichst auch immer Ruhe und Souveränität austrahlen.
Öfter laut werden ist ein Zeichen von Schwäche und Unsicherheit.
Lauter zu werden in einer Notsituation ist etwas anderes und kommt normalerweise ja auch nur selten vor.
Wichtig ist auch eine eindeutige Körpersprache, die verschiedenen "Kommandos" sollten alle feste und klare Handzeichen haben.
Im Zweifelsfall -so wie Du es schon machst- am Halsband hinbringen, bis er es begriffen hat.
Deine Konsequenz und Beharrlichkeit (nicht Strenge) ist entscheidend, sie dient ihm als Orientierungshilfe.
Warum sollte er ganz reingehen, wenn er gar nicht wirklich muss?
Dabei nicht vergessen auch und vor allem zu belohnen.
Wenn er brav folgt und sich umgehend in den Korb legt, bekommt er
sofort ein Leckerchen und ein freundliches verbales Lob, aber auch wenn er liegenbleibt, bis Du ihm erlaubst wieder aufzustehen, sollte er ab und zu eine kleine Belohnung bekommen, die man nach und nach (nicht zu schnell) ausdehnt.
Erwarte nicht zuviel auf einmal, aber wenn ihr regelmäßig jeden Tag mehrmals übt, klappt es auch bald vernünftig.
Immer daran denken, Belohnen ist wichtiger und wirkungsvoller als Maßregeln (wenn es auch in angemessener Weise manchmal notwendig ist).
Deshalb den Hund möglichst immer in Situationen bringen, wo er etwas richtig machen kann und wie gesagt, nicht ungeduldig werden und ihm für jeden Schritt genügend Zeit geben.
Er ist ja kein Worcoholic wie beispielsweise ein Bordercollie.
Was nicht heißt, er wäre nicht vernünftig zu erziehen, aber er lechzt eben nicht so danach, es wird bei ihm etwas länger dauern.
Und zum Schluss noch, mach nicht den Fehler ihn bestechen zu wollen, das Leckerchen ist gut versteckt in der Hosentasche und kommt erst zum Vorschein
nachdem er geleistet hat was er soll.
Am Anfang öfter, mit steigendem Fortschritt seltener.
Neue Übungen am Anfang immer häufig belohnen, hinterher nur noch die besonders guten Ausführungen und irgendwann dann eher seltener, nur noch ab und zu mal.
Ich habe meiner Hündin beispielweise mit Auszeiten das Kneifen abgewöhnt.
Sobald ich den Ansatz dazu bemerkt habe, wurde sie von mir jedesmal auf ihren Platz geschickt und verbrachte dort so manche Viertelstunde, bevor sie wieder am Familienleben teilnehmen durfte.
Bis sie es gar nicht mehr gemacht hat, sind aber auch sicher gut 3 Monate vergangen.
Wappne Dich also mit Leckerlies, Zeit und Geduld, bei der Erziehung Deines Rüpels.
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