Vorab: Vega geht es gut und sie schläft gerade friedlich auf der Couch.
Gestern hat sie uns allerdings ziemliche Sorgen gemacht, weil die OP schwieriger verlaufen ist als gedacht. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie es uns ging, als wir -wie vereinbart- um 12.00 Uhr nach unserem Mädchen fragten, sie aber noch im OP war und wir wg. nicht näher definierter Schwierigkeiten erst um 14.00 Uhr wiederkommen sollten.
Natürlich haben wir uns nicht daran gehalten und waren -glücklicherweise- schon um 13.00 Uhr wieder da. Kurz darauf kam Vega nämlich aus dem OP und wir durften auch gleich zu ihr. *erleichtert aufseufz*
Das vordere Kreuzband war mittlerweile tatsächlich komplett gerissen, aber wenigstens sind die Menisken unbeschadet geblieben. Es wurde also (wie befürchtet) eine TPLO durchgeführt. Leider sind in der vergleichweise kurzen Zeit so starke Arthrosen entstanden, das sich -laut OP-Bericht- die Schwenkung als außerordentlich schwierig darstellte. Infolgedessen musste ein relativ breiter Spalt im "künstlichen Bruch" in Kauf genommen werden, der noch mal zusätzlich fixiert werden musste. Bei den Röntgenaufnahmen dreht's einem echt den Magen um.
Trotz der extrem langen Narkose von knapp 4 Stunden (reine OP-Zeit betrug 3 Stunden!) wurde Vega erstaunlich schnell wach und ansprechbar, was den Chirurgen stark beeindruckt hat. Obwohl das Mädel sich sehr schnell aufrichten konnte, war an ein Aufstehen oder gar Gehen nicht zu denken, so dass wir sie um 16.30 Uhr ins Auto getragen haben und heimgefahren sind.
Zuhause angekommen wurde Vega extrem vorsichtig von den beiden anderen Mädels begrüßt und dann auch brav in Ruhe gelassen. Wir haben dann das Bein gekühlt, noch eine Ringer-Lactat- Infusion durchlaufen lassen und ihr abends Rimadyl reingeknallt, da die Schmerzen heftiger wurden. Um 1.15 Uhr ist Vega mit Unterstützung (Geschirr und "Bauchgurt") in den Garten gehumpelt und hat furchtbar lange gepieselt. Völlig geschafft hat sie danach darauf bestanden, ins Wasserbett gehoben zu werden.
Wir sehen den kommenden Wochen mit einem sehr mulmigen Gefühl entgegen. Da der Eingriff traumatischer war als geplant, darf sie das Bein erst einmal so gut wie gar nicht belasten. Insgesamt muss sie 12 Wochen strikt an der Leine bleiben und darf ihre Bewegung nur in minimalen Schritten steigern. Das wird sicher nicht einfach. *seufz*
Trotz alledem waren wir mit dem Gesamtverlauf mehr als zufrieden und haben uns in der Frankfurter Tierklinik sehr gut aufgehoben gefühlt. Man hat sich nicht nur für uns sehr viel Zeit genommen, sondern ist auch stark auf das sensible Hundemädel eingegangen. Vor allem der Chirurg schien einen Narren an ihr gefressen zu haben, kam alle paar Minuten vorbei und konnte sich nicht zurückhalten, sie immer wieder heftigst durchzuknuddeln. O-Ton: "Sie hat aber auch ein
zu süßes Gesicht!"
Müde und übernächtigte Grüße, Grazi