Zitat:
Zitat von heder
würde mich mal genauer interessieren
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Mich nervt dieses
Cheffragegefasel, weil....
1. wenn die Basis stimmt, sich diese Frage gar nicht stellt
.
2. Für mich klingt dieses: "du musst deinem Hund zeigen wer der Chef ist..., der Hund hat sich zu unterwerfen..., muss sich auf den Rücken drehen lassen..., bedingungslos sein Futter/seine Ressource abgeben etc etc" wie etwas sehr altmodisches und überholtes. Manch einer hält das aber scheinbar immer noch für bare Münze und das Maß aller Dinge und probiert sich fleißig an diesen Dingen
. Ob ein Hund sich seinen Knochen abnehmen lässt oder nicht, sagt aber wenig bis gar nichts über das Mensch/Hund Verhältnis aus.
Früher hat man auch gesagt, du musst deinen Hund 1mal im Leben ordentlich verprügelt haben, dann wäre die
Cheffrage ein für allemal geklärt
.
Ich persönlich möchte aber keinen willenlosen Befehlsempfänger, keine Marionette, sondern einen Hund mit Persönlichkeit und (möglichst festem) Charakter und dazu gehören nunmal auch Ecken und Kanten und ich werde einen Teufel tun diese gewaltsam
rund zu feilen. Einer von vielen Gründen weshalb ich mich für den BM und nicht für (z.B.) den Mali entschieden habe. Manchmal muss man sich mit Marotten auch einfach arrangieren
.
Daran zu arbeiten ist natürlich ok, aber nicht mit brachialen Mitteln.
3. Ich betrachte die Beziehung zu meinen Hunden eher als Partnerschaft, sehe uns als Team.
Jedes Team braucht einen Teamleiter, jemanden der die Spielregeln aufstellt und für die Umsetzung und Einhaltung verantwortlich ist. Nicht mehr und nicht weniger und diese Position muss man sich verdienen. Selbstsicher, souverän und konsequent. Aber auch nicht ganz ohne Humor und Einfühlungsvermögen (und daran mangelt es m.M.n deutlich mehr als an falschem Ehrgeiz
).
Deshalb heißt das Schlüsselwort für mich
Vertrauen und das kann man nunmal nicht erzwingen, das muss man sich erarbeiten. Und zwar auf beiden Seiten.
Jemand der vertraut wird sich auch binden, gerne folgen und Entscheidungen seltener in Frage stellen und die meisten Hunde sind dankbar wenn sie Verantwortung abgeben dürfen und Entscheidungen nicht selber treffen müssen. So lebt es sich nunmal deutlich entspannter.
Ich mag in dieser Hinsicht vielleicht etwas verschroben sein, aber ich empfinde mich auch nicht als intelligenter und in der "höheren" Position nur weil ich ein
Mensch bin (ganz im Gegenteil, manchmal schäm ich mich sogar dessen) und ich bin gerne bereit
mit und
von den Tieren/Hunden zu lernen und erwarte dies nicht nur von ihnen.
Ich hoffe meine Aussage ist verständlich
auch wenn sie vom eigentlichen Thema abweicht und etwas ausschweift.
Aber zurück zu diesem hier beschriebenen Fall bin ich der Meinung das ein sicherer/souveräner Hund keinen Grund hätte sich so zu benehmen
.
Bevor es jetzt zu Missverständnissen kommt, ich bin hier auch der Meinung das das nicht nur eine Marotte ist und das dieser Hund nichts beim Besuch
auf der Couch zu suchen hat und das andersrum auch der Besuch erstmal nichts am Hund verloren hat (er aber wohl die Möglichkeit zur Anwesenheit haben sollte).
Hier gilt es wohl erstmal dem Hund die Sicherheit zu vermitteln, das Besuch im Haus etwas völlig unspektakuläres und normales ist und ihn eigentlich nur peripher zu tangieren hat.
P.S. Nun viel Spaß beim Auseinanderpflücken.