Spike
Mischling, männlich, 5 Jahre alt.
Im Tierheim seit dem 21.05.2010
Spike war ein Straßenhund im Süden, wurde von einer Tierschutzorganisation aufgelesen und nach Deutschland gebracht. Die Leute brachten ihn allerdings bereits nach kurzer Zeit ins Hildener Tierheim – vielleicht war er nicht, wie im Katalog beschrieben, man weiß es nicht…
Spike war – und ist es leider immer noch – einfach nur scheu, total verängstigt und kannte nichts. Das ist genau das Problem. Da lebt ein Hund auf der Straße, wird auf einmal in die Stadt verfrachtet – und soll direkt funktionieren? Spike hatte sein Rudel verloren, sein Umfeld wechselte ständig und das Vertrauen zu den Menschen hatte er noch nicht aufgebaut, auch wenn er super lieb ist und nie nach vorne gehen würde.
Es kamen also Interessenten und man mahnte, Spike immer doppelt zu sichern, nicht von der Leine zu lassen, ihm Zeit zu geben etc. Und dann passierte es auch ziemlich schnell. Er fuhr im Auto mit, die Klappe ging auf – und weg war er. Es begann eine große Suchaktion. Spike hatte sich in der Nähe eines Bauernhofs niedergelassen. Ehrenamtler beobachteten ihn und versuchten, ihn anzulocken, ebenso die ehemalige Besitzerin – vergeblich. Es wurde Futter präpariert, aber den „Rausch“ schlief er woanders aus, da er direkt nach dem Fressen weglief. Zweimal versuchte man, Spike mit dem Gewehr zu betäuben – daneben. Irgendwann fasste er etwas Vertrauen zu den Menschen auf dem Hof und kam regelmäßig dahin. Sie fütterten und versorgten ihn, übernehmen wollte man ihn aber nicht. Also stellte man eine Hundefalle auf. Nicht mit ihm…
Irgendwann jedoch lief ein kleiner Hund an „seinem“ Revier vorbei und den griff Spike an, obwohl er eigentlich super verträglich ist. Und dann hat es der Zootierarzt geschafft, ihn zu betäuben. Spikes damalige Besitzerin ließ ihn wieder ins Tierheim bringen.
Was sucht Spike denn nun? Nicht nur, dass er früher auf der Straße lebte, hat er nun auch hier in absoluter Freiheit gelebt. Auf keinen Fall kann man Spike in irgendeine Wohnung in einem dicht besiedelten Wohngebiet vermitteln. Er braucht etwas Freiheit, aber gesichert! Und da wird es schwierig. Spike möchte die Möglichkeit haben, immer nach draußen zu können, denn ständig in der Wohnung wäre ihm sicherlich ein Graus. Aber das Grundstück müsste so eingezäunt sein, dass er nicht weglaufen kann, denn versuchen würde er es. Spike muss auch draußen auf Spaziergängen gut gesichert werden, ebenso wie im Auto.
Seine neuen Menschen müssten viel Geduld aufbringen, um Spikes Vertrauen zu gewinnen. Er ist unheimlich sanftmütig und sensibel. Er ist super lieb, hat aber Angst, wenn man ihn bedrängt. Der scheue Rüde sucht daher eine Familie ohne Kinder, in der man sich ganz auf ihn konzentrieren kann. Auch wenn er nichts gegen Kinder hat, wären sie ihm einfach zu hektisch. Natürlich ist Spike auch neugierig, verschmust und verspielt, aber nur bei ihm sehr vertrauten Menschen.
Selbstverständlich wird Spike nicht als Zwingerhund vermittelt und auch als Wachhund ist er völlig ungeeignet. Er sucht Menschen mit Geduld, die Erfahrung mit unsicheren Hunden haben und ihm nach und nach Sicherheit geben können.
Am besten unterhält man sich mal mit seinem Pfleger und seiner vertrauten Gassigängerin.