Mein Leben mit Kaja
Hallo,
wie einige von euch ja wissen, waren die letzten Jahre mit Kaja nicht grade die einfachsten. Ich habe sehr viel Rat gesucht, habe sehr viel Kritik zu hören bekommen, unter anderem auch: gib den Hund weg, du bist überfordert usw. Und ja, manchmal war ich überfordert. Ich bin oft nach dem Gassi nach Hause gekommen und hab gesagt, ich geb den Hund her. Ich kann nicht mehr. Das Miststück hat mir den letzten Nerv geraubt. Dazu kommt, dass Kaja mein erster Hund ist und ich nicht völlig unerfahren bin, doch absolut Molosserunerfahren. Ich wusste auch sicher nicht, was da auf mich zu kommt. Ich dacht, ich kauf ein Fahrrad und nen Ball und fertig. Weit gefehlt!
Das erste Jahr mit Kaja war nahezu perfekt. Sie war der einfachste Welpe der Welt. War von Anfang an stubenrein, alleine bleiben war nie ein Problem, egal wie lang. Sie hat kaum was kaputt gemacht. Nach der ersten Läufigkeit haben die Probleme angefangen. Es wurde alles gejagt was schneller war als sie: Jogger, Radlfahrer, Inliner, Kinder auf Cityrollern. Es war eine Katastrophe. Erst als ich angefangen hab, das alles mit ihr selbst zu machen, hörte es auf. Wir sind Radlfahren gegangen, mit den Inlinern los und langsam wurde es besser. Wir haben dann auch den Wesenstest mit Bravour bestanden. Eine Woche später gab es einen Vorfall. Kaja wurde angegriffen und hat sich gewehrt. Da Kampfhund, war Kaja automatisch Schuld und bekam Maulkorb und Leinenpflicht. Das war ein hartes Jahr und durch die dauernde Leine entwickelte sich eine Leinenaggression bzw. wurde sie durch den Entzug von Sozialkontakten mit Hunden immer unverträglicher. Eines Tages war ich mit ihr im Park und sie wurde von einem Kangal angegriffen. Sie hatte keine Chance sich zu wehren, da sie ja einen Maulkorb trug. Von dem Tag an hab ich beschlossen, es drauf an kommen zu lassen und hab sie ohne Maulkorb laufen lassen. Und es passierte nichts.
Wir haben dann ein Jahr später wieder einen WT gemacht und auch diesen hat sie mit Bravour bestanden. WIr haben sehr viel trainiert. Hatten immer wieder Rückschläge. Aber es ging auch immer wieder ein Stück voran.
Mittlerweile, nach 4 Jahren, habe ich eine beste Freundin, einen treuen Gefährten, einen wundervollen Mitbewohner. Kaja macht alles mit, egal wo wir hingehen sie ist dabei und benimmt sich vorbildlich. War Kaja auch eine Katastrophe, ist sie jetzt besser erzogen als so mancher "Vorzeigelabrador". Wir hören nur noch Lob.
Ein Ereignis gestern Abend hat mich dazu animiert, diese Zeilen zu schreiben.
Wir gingen die letzte Runde gestern Abend und da rannte plötzlich eine Katze über die Straße. Kaja machte einen Satz, hielt an und drehte sich zu mir um, wie wenn sie erst fragen wollte. Sie durfte natürlich nicht, aber das hat mich so unwahrscheinlich stolz gemacht.
Kaja ist mittlerweile mein absoluter Herzhund, meine Seelenverwandte. Sie genießt mein vollstes Vertrauen und ich ihrs.
Die viele Arbeit hat sich gelohnt und ich hab den besten Hund der Welt.
Ich hoffe, sie bleibt noch viele Jahre gesund und munter.
Julia und Kaja
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LG Julia und Kaja
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