Ich habe den Eindruck im Laufe der Zeit gewonnen, dass man die eigenen Instinkte immer mehr "zumüllt". Man liest Bücher, ist in Foren angemeldet, hat reichlich Internetseiten in den Favoriten gespeichert und besucht evtl. noch ein Seminar oder hat ganz viele Spezialisten um sich herum, die gute Tipps geben. Da ist Unsicherheit und das ständige Hinterfragen, ob das auch wirklich richtig ist, oft vorprogrammiert. Und genau das braucht kein Hund!
Auch habe ich bei mir selbst feststellen dürfen, dass ich mir über die Gefahren auf der Welt vor 25 Jahren gar keinen Kopf gemacht habe. Ich habe instinktiv "Erziehungsmethoden" angewandt, die ich Jahre später in Fach-Büchern gelesen habe. Zu der Zeit wäre ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, mir Tipps aus einem Buch zu holen. Da war man mit den Hunden (damals noch aus der Nachbarschaft) unterwegs und traf sich mit anderen Hundebekloppten. Keiner der Hunde war durchgeknallt oder gar gefährlich, bis auf der Jagdterriermischling Mecki! Den haben wir damals in kindlicher Unwissenheit ein paar Mal hinter Radfahrern hergeschickt, aber selbst die Bestie kam auf Ruf zurück. Man war ein eingeschworenes Team, heute muss man dann doch Hundepsychologie studiert haben, um wenigstens etwas richtig zu machen (für die nachfolgenden 5 Jahre)
Vielleicht sollte man sich von den Gedanken freimachen, alles 100%ig machen zu wollen/müssen.
Oder sind es eventuell doch nur verträumte, romantische Erinnerungen an die guten alten Zeiten