Ich habe hier noch gar nicht vom Mantrailing am vergangenem Sonntag berichtet!
Diesmal war das ganze auch für mich richtig Sport und bescherte mir am nächsten Tag sogar einen leichten Ganzkörper-Muskelkater! Denn Mo war verhindert, sodass ich Balu und Amber abwechselnd führte. War sehr spannend für mich, auch bei den ziehenden ca 45 kg von Balu nicht hinterher zu fliegen, und auf Leine und Hund und alles drumherum zu achten.
Wir haben wieder zwei Runden gemacht mit Amber, Balu und Kaiko, dem Hund des Trainers. Jeweils so 2-3 kurze Trails bei Amber und Balu, bzw ein längerer für Kaiko, der das immerhin schon seit 7 Jahren macht.
Den GA für Amber habe diesmal ich genommen und ihr gezeigt, allerdings hatten irgendwie weder Amber noch Balu so richtig Lust, an dem GA bzw an der Tüte zu riechen. Beide sind irgendwie so aufgeregt, dass sie direkt los stürmen wollen, aber es ist ja essentiell, dass sie genau wissen wonach sie suchen! Hat jemand von euch einen Tipp, wie man den Hunden die konzentrierte Geruchsaufnahme "beibringen" kann? Ich habe in meinem Mantrailing-Buch von der Akklimatisierungsrunde gelesen, die unser Trainer übrigens auch macht. Da wird der Hund einmal am Halsband über das Gelände oder die grobe Such-Umgebung geführt, um das Gebiet schon ein mal kennen zu lernen und sich gegebenenfalls an den gesuchten Geruch zu erinnern, sobald er diesen kennt. Habe schon überlegt ob es Sinn macht, diese Runde auch mal zu machen, um den Start etwas ruhiger und strukturierter zu gestalten. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass man den Hund zur Gewöhnung an das Nase in / an die Tüte halten daraus füttern kann, also im Alltag. Hat jemand noch andere Tipps? Vielleicht nehmen Amber und Balu den Geruch auch "im Vorbeigehen" auf, aber da ist ja nicht unbedingt gewährleistet, dass sie genau wissen wen es zu suchen gilt. Zum Glück kommt in Kürze auch noch ein Mann zu unsere Gruppe, denn die Versteckpersonen und ihr Geruch sind glaube ich auch keine große Überraschung mehr für unsere Hunde...
Jetzt aber zum trailen an sich! Nachdem wir bisher immer an so Schnittstellen wie Wald/Kleingarten-Verein, Feld/Wohngebiet oä waren, kam letzten Sonntag mal ein ganz anderes Umfeld!
Treffpunkt war die Rodenbergstraße bzw das Rodenbergcenter in Dortmund, könnt ihr ja mal bei Google Maps eingeben!
Rodenbergstraße, 44287 Dortmund
http://m.google.de/u/m/Ra1Ghe
Das ist sehr städtisch gelegen und in dem Gebiet war also eine stark befahrene Straße, ein Einkaufs-Center, bei dem trotz Sonntag einige Geschäfte wie dm und Rewe und ein Bäcker geöffnet hatten, und das Wasserschloss Haus Rodenberg, also ein von Wasser umschlossenes, großes Gebäude, in dem ein Restaurant/Café ist.
Beide Hunde haben die jeweilige Person jedes Mal gefunden, wobei Amber schon relativ aufgeregt war und zum Teil recht lange gekreist ist, bis sie wieder einen Ansatz-Punkt hatte.
Wobei... Wer meine Beiträge hier liest, weiß, dass Amber sehr schnell ängstlich bis panisch reagiert wenn zu viele Reize auf sie einprasseln, und "zu viel" ist meist schon, wenn sie mittags an der Leine in der Umgebung unserer Wohnung raus gehen muss, dh schon ein paar kleine Geräusche oder andere Reize reichen normalerweise, um sie binnen Sekunden völlig aus der Bahn zu werfen. Daher war ich absolut positiv überrascht davon, wie gut und ohne zögern sie die Herausforderungen gemeistert hat.
Die Auffinde-Orte waren ein Mal eine Beton-Treppe direkt neben dem Restaurant und direkt am Wasser, dann eine metallene Wendel-Gittertreppe, die auch relativ lang und nicht ganz einfach zu erklimmen war. Dann ein Gebüsch, dass über eine Brücke (die über dem Wasser-Graben lag) zu erreichen war, und dann noch am Einkaufscenter eine weitere lange Gittertreppe, wo sich die VP dann auf der erklommenen Etage hinter einem Mauer-Vorsprung verstecke, und sich kurz darauf in einem Ärztehaus neben dem Fahrstuhl versteckte, und danach noch einmal draußen, außerhalb des Hauses. Schon sehr viele Situationen, die ohne die Such-Motivation ein No Go gewesen wären :-)!
Erstaunt hat mich, wie selbstverständlich und mutig sie diese komplett offenen Gittertreppen erklommenen hat! Selbst der VP war es beim verstecken etwas mulmig geworden.
Balu musste die Wendeltreppe nicht nehmen, nur die andere am Einkaufscenter. Er zeigte ganz klar an, dass es da hoch geht, traute sich aber einfach nicht. Da er so klar angezeigt hatte und dann schon anfing einen alternativen Weg zu suchen,bin ich ausnahmsweise ein Mal vor gelaufen und habe hin rückwärts und gebückt gehend motiviert, sich zu trauen und mit zu kommen. Am Geschirr-Griff haben wir ihn nach den ersten wackelig erklommenen Stufen unterstützt, und es irgendwie auch nach oben geschafft ;-). Beim nächsten Mal sollte Balu aber nur 2 oder 3 solcher fiesen Stufen gehen müssen, um sich ein bisschen daran zu gewöhnen, der Arme!
Aber trotzdem Hut ab, dass er zu mir und Mo's Freundin so viel Vertrauen hatte und es in aller Not gemacht hat! Fand ich schon klasse, zumal er auch nicht gerade zu den Mutigsten gehört.
Nächstes Mal treffen wir uns am kommenden Sonntag wohl wieder eher im Grünen, da werde ich auch das Thema Geruchsaufnahme nochmal ansprechen, sodass wir das ganz gezielt nochmal üben.