AW: Hunde mit Angst vor Gewitter - eure Rituale
Unsere Seniorin hat im Alter einige Macken bekommen. Dazu gehört Gewitterangst und auch Angst vorgeöffnetem Fenster oder Türen, auch wenn eine türe zufliegt durch Zugluft traut sie sich nicht mehr in das Zimmer, hechelt stark und klebt an mir. Für diese Ängste habe ich mir das Thundershirt besorgt. Wenn ich es früh genug anlege, ist alles gut. Sie legt sich dann in ihr Körbchen und relaxt. Wenn ich es aber zu spät schnalle, dass z.B. ein Gewitter naht, dann hechelt sie stark, ist unruhig und dann hilft auch das Thundershirt nicht mehr all zu viel. Warum diese Ängste entstanden sind, kann ich nicht nachvollziehen. Wie gesagt, das kam erst mir fortschreitendem Alter. Ignorieren würde ich das aber niemals. Ich spreche mit ihr und ich gehe mit ihr auch in ein anderes Zimmer, wenn ich mal lüften muss. Dort kann sie sich dann beruhigen. Bei Gewitter gehen wir in den Keller. Dort ist unser Schlafzimmer und ihr Bett und warten wir dann bis das Gewitter vorbei ist.
Sylvester ist eine große Katastrophe. Da handhaben wir es bisher so, dass wir um ca. 23:30 Uhr das Haus verlassen und mit ihr auf die Autobahn fahren. Im Auto fühlt sie sich sicher, da legt sie sich hin und schläft. Wir fahren deshalb auf die Autobahn, weil wir da nicht die Knallerei hören müssen, aber wir können das schöne Feuerwerk, das es in jedem Ort gibt, sehen. Um ca 1:00 Uhr kehren wir dann wieder zurück nach Hause und dann haben wir das Schlimmste überstanden. Die Knallerei, die aber schon am Tag vor Sylvester und an Neujahr stattfindet ist übel. Da kann ich nur einen Leinenspaziergang machen, denn sie würde versuchen wegzurennen.
Ich hatte schon mal das Pech, das ausgerechnet auf der Mitte eines Spaziergangs eine schreckliche Knallerei im Wald stattfand. Warum diese doofen Jäger unbedingt tagsüber im Wald herumballern müssen, verstehe ich zwar nicht und warum das auch nicht bekannt gegeben wird, ist mir rätselhaft. Jedenfalls zog Diva ihren Schwanz bis ganz unter den Bauch ein, versuchte erst wegzurennen und tippelte dann furchtbar nervös und voller Panik hinter mir her. Wir mussten ja den ganzen Weg wieder zurück und es half alles nichts sie aus dieser Stimmung zu reissen. Weder irgendwelche Ablenkungsspiele, noch Leckerli verstecken, keine Chance - sie beruhigte sich kein bisschen. Erst als wir im sicheren Auto waren, war alles okay. Zuhause merkte man dann nichts mehr von dem Erlebnis.
Wenn man einen ängstlichen Hund hat, muss man je nach Situation und Hundecharakter auf ihn eingehen. Ignorieren wäre bei meiner Hündin definitiv falsch.
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mit Wasco, meinem Seelenhund (22.11.2003 - 01.10.2007) und Diva, die Grande Dame (27.06.2003 - 20.12.2014) im Herzen
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