Helios, Kaukasischer Owtscharka, geb. 19.01.2002, männlich, nicht kastriert
„Oh, was für ein süßer Kuschelbär. Den würde ich sofort durchknuddeln.“ Wer diesen Gedanken beim Anschauen des Bildes von Helios hatte, darf zwar gerne weiterlesen, sollte sich aber schon klar sein, dass Helios dann wohl eher kein Hund ist, der für einen in Frage kommt.
Das kuschelige Aussehen vom Kaukasen täuscht den Laien. Er ist als Herdenschutzhund „anders“ als Hunde, die man für gewöhnlich so vom Alltag her kennt. Da ist meist nix mit sofortiger Ausführung von Sitz, Platz, Fuß, Bleib etc. und dem Willen dem Menschen zu gefallen. Der Hund entscheidet meist selbst. Es wäre auch falsch zu sagen, dass so ein Hund gerne stundenlang Gassi geht. Rumliegen, die Umgebung im Auge haben und wachsam sein, das ist es, was er gerne tut.
Das alles macht den selbständigen Kaukasen allerdings nicht weniger liebenswürdig. Er hat andere Qualitäten, die man schätzen und lieben muss. Wir sprechen bei Helios also keineswegs von einem unerzogenen Problemhund, sondern von einem Hund mit rassetypischen Merkmalen und Verhaltensweisen. Er tickt also völlig normal, auch wenn der Ottonormalhundehalter sich etwas Anderes von einem Hund vorstellt bzw. wünscht.
Helios ist ja nun schon ein Senior und ist somit auch schon etwas gelassener geworden. Er nimmt seine Aufgabe, Haus und Hof zu bewachen, jedoch noch ernst und wird dies vermutlich bis zu seinem letzten Tag tun. In reine Wohnungshaltung wird er auf keinen Fall vermittelt. Er braucht ein großes, gut eingezäuntes Gelände, auf dem er sich aufhalten und seine territoriale Ressource bewachen kann.
Wir hatten ehrlich gesagt lange überlegt, ob wir Helios bei uns aufnehmen. Diese Rasse ist in der Vermittlung nicht einfach und es braucht meist seine Zeit. Wir hoffen, dass wir es noch zu Lebzeiten schaffen, ihn in geeignete Hände zu geben. Einige Jahre wird man aber ganz bestimmt noch seine Freude an ihm haben.
Nun ja, wir haben ihn aus Liebe zum Tier dennoch aufgenommen. Sein Vorbesitzer, der ihn 10 Jahre hatte, zog in eine Wohnung und konnte ihn nicht mitnehmen. Schnell wurde klar, dass man ansonsten nicht wusste, wohin mit dem 65 kg Exemplar.
Da die Rasse anders ist, als die meisten unserer anderen Hunde, weichen wir auch von unseren normalen Vermittlungskriterien ab. Wir könnten uns beispielsweise eine Vermittlung auf ein Firmengelände vorstellen, wo er tagsüber vom Publikumsverkehr getrennt ist und nachts seiner Leidenschaft nachgehen kann. Diebstähle werden auf diesem Gelände dann vermutlich das letzte Mal stattgefunden haben. Im besten Fall hätte er dabei Hundegesellschaft des gleichen Kalibers.
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