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Alt 01.10.2012, 12:25
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Dega Dega ist offline
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Standard AW: Beißen und Anspringen

Bei uns ist es so: ich entscheide das für meinen Hund. Die "lass-sie-doch-mir-macht-das-nichts-aus-der-arme-Hund"-Leute, die das Delchen im Welpen- und Junghundealter haben springen und sich daneben benehmen lassen, habe ich beim Wort genommen und tue es immer noch. Ihr Pech, wenn sie heute ein Problem damit haben. Ich hatte es ihnen ja gesagt. Bei den expliziten Nicht-Hunde-Menschen, die Hunde in jeder Form eklig finden, fliegt sie raus bzw wird mit nem Kindergitter abgetrennt, was sie auch akzeptiert, obwohl sie das Gitter mit Leichtigkeit einreißen könnte, wenn sie wollte. Bei allen anderen, Standardleuten, halte ich sie zurück, wenn sie zu wild begrüßen will, und wenn sie zu sehr nervt, dann halt Kindergitter, bis sie wieder runterkommt. Sie springt auch nicht richtig an, sondern hampelt ziemlich wild vor und um den Besuch herum oder läuft denen zwischen den Beinen durch, jedenfalls nervt es.
Inzwischen löst sich das Problem mehr oder minder immer mehr von selber, und zum Glück macht sie das nur noch im Haus/zuhause. Sobald wir raus und unter Leute gehen, setzt sie sich hin, wenn ich mich mit jemandem unterhalte oder ihn begrüße (vorausgesetzt, alle stehen dabei). Da hat die Hundeschule gefruchtet, denn wir müssen uns immer beim Trainer und seinen Adjutanten vor der Stunde an- und nach der Stunde abmelden. Genau diese Situation also wird jedes Mal geübt. Wenn der Gesprächspartner anfängt, sich um sie zu kümmern, dann spielt sie nicht mehr mit und macht den Affen. In der Hundeschule geht das nicht, da werden alle Fehler sorgfältig herausgearbeitet, und wenn es sein musste, habe ich mich anfangs 5 Mal angemeldet, bis der Hund ordentlich neben mir saß, auch wenn das oberpeinlich und für die anderen HuHa mit Extra-Wartezeit verbunden war. Weniger entscheidend als das "wie" (also: ignorieren, wegdrehen, Knie vorhalten, was weiß ich) ist das "immer und immer wieder". Darin sind Hunde wie Kinder - üben, wiederholen und festigen sind der Weg zum Erfolg, und das braucht halt seine Zeit.
Wir hätten das im Haus mehr üben sollen, aber so oft bekommen wir auch keinen Besuch, schon gar keinen, der Hundetraining machen will, also zieht sich der Lernprozess halt in die Länge. Beim Goldie hat das auch ewig und drei Tage gedauert, bis er sich dem Besuch manierlich genähert hat, aber sogar der hat es lange vor seinem Tod irgendwann kapiert.
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Bei Betrachtung der letzten paar Jahrtausende Menschheitsgeschichte drängt sich sogar die Frage auf, warum ausgerechnet die Hunde in der Öffentlichkeit an der Leine gehen und einen Maulkorb tragen sollen. (Juli Zeh)
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