Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1 (permalink)  
Alt 13.12.2012, 19:35
Lilly85 Lilly85 ist offline
neu
 
Registriert seit: 13.12.2012
Ort: Köln
Beiträge: 2
Standard Aggression und extreme Verlustängste

Hallo zusammen,

mein Name ist Lilly und ich habe gemeinsam mit meinem Freund einen 2 Jahre alten Dobermann- Alano Mischling namens Spyke. Wir haben Spyke bekommen als er 3 Monate alt war.

Nun zu unseren meiner Meinung nach massiven Problemen:
Spyke wurde vom Vorbesitzer mehrfach eingesperrt, was wir erst nach ca. 6 Monaten erfahren haben. ( Wir vermuten, dass er starke Verlustängste hat, wenn wir weg gehen. Wir glauben er hat noch weitere schlimme prägende Erlebnisse gemacht- doch dazu schilder ich gleich weitere Symptome. ) Spyke bleibt bis heute keine 5 Minuten alleine zu Hause. In der Woche ist Spyke bei meinem Freund und am Wochenende ist er bei mir. Sobald ich die Haustüre verlasse ( auch wenn ich draussen vor der Tür stehen bleibe, wo er mich sieht ) jault er los. Das Jaulen ist extrem laut und hört sich so leidend an, dass bereits schon öfters Nachbarn vor der Tür standen, weil sie sich sorgten. Seit fast 2 Jahren verbringe ich mein Wochenende mit ihm zu Hause. Kann noch nicht mal einkaufen fahren. Das ist nur ein Problem!!!

Nun ein weiteres viel größeres Problem:
Wenn er auf der Strasse einen Hund sieht knurrt er und zieht heftig an der Leine Richtung Hund ( allerdings nur bei Rüden- allerdings ohne Ausnahme) Er nimmt mich und meine Kommandos nicht mehr wahr- ich kriege ihn nicht beruhigt. Ich muss ihn dann ins Sitz verweisen, da er mittlerweile 60 Kilo wiegt und ich manchmal Angst habe ihn nicht mehr gehalten zu bekommen.

Nun schildere ich, in welchem Ablauf es dazu gekommen ist:
Wir besuchten von anfang an eine Hundeschule. Spyke fühlte sich sehr wohl und verstand sich auch mit jedem Hund. Wenn ihn ein Hund auf der Strasse anknurrte zeigte er Angst, indem er sich hinter mir versteckte. Er wurde sehr häufig von anderen Hunden gezankt.Als er dann 1 Jahr alt wurde fing er an kleinere Hunde anzuknurren und zu jagen.Aber er biss nie zu. Meine Angst wurde immer größer und somit ließ ich ihn immer seltener von der Leine. Heute weiß ich, dass das ein großer Fehler war!!!
Wo er dann ca. 1 Jahr und zwei Monate alt war kam es zu einer heftigen Beisserei. Ein frei laufender Hund kam aus dem Nichts und biss ihn. ( Spyke war an der Leine ) Er wehrte sich lediglich, was allerdings zu einer bösen Bisswunde am Hals des anderen Hundes führte. Nach dem Vorfall hatte ich ca. 2 Monate richtig Angst mit ihm raus zu gehen und überließ meinem Freund die langen Spaziergänge. Wir entschlossen uns die Hundeschule zu wechseln. Uns wurde eine Hundetrainer empfohlen, der sich auf aggressive, dominate und zugleich ängstlichen Hunde spezialisiert hat. Mein persönliches Ziel war es auch meine Unsicherheit beim Treffen anderer Hunde zu bekämpfen ( was glücklicherweise auch geschah )

Hier eine Beschreibung zum Gruppentraining:
10- 15 Hunde auf dem Platz. Fast alles auffällige Hunde.
Dort wurden Übungen gemacht wie: An anderen Hunden eng vorbei gehen oder den Hund ins Sitz verweisen, während die anderen Hunde an ihm vorbei gehen. Slalom durch die Hunde durch gehen..Das Problem war, dass die Hunde zu 90 % knurrten, bellten und in der Luft schnappten, wenn ein anderer Hund vorbei ging oder sie selbst an anderen Hunden vorbei gehen sollten. Zeigte der Hund zu starkes Knurren oder bellen, musste man mit den Hunden immer näher auf einander zu gehen und sie Rücken an Rücken hinsetzen um sie zu beschwichtigen.Wir glaubten den Worten des Trainers und hofften sein Verhalten an der Leine zu ziehen zu unterbinden. Doch genau das Gegenteil trat ein.Nach drei Monaten wollte Spyke auf alle Hunde ( ausser Hündinnen ) drauf.Während des Trainings bekam Spyke Schuppen im Fell, gähnte auffällig viel und stand demnach extrem unter Stress. In diesen 3 Monaten fing er auch an Menschen auf der Strasse und zu Hause anzubellen, zu knurren und sprang auch oft an Menschen hoch ( Verhalten zeigte sich draussen nur an der Leine. In der Wohnung kam es auch schon vor, dass er an fremden Menschen hoch sprang und knurrte ohne Leine ) Das beschriebene Verhalten zeigt er heute auch noch. Er knurrt sogar Kinder auf der Strasse an. Ich bin so verzweifelt und traurig darüber, dass der Zustand trotz Bemühungen immernoch unverändert ist.

Letzte Woche waren wir wieder in der alten Hundeschule. Dort stellten wir uns mit ihm hinter einen Zaun, um die die anderen Hunde und seine Reaktion zu beobachten. Zunächst knurrte er einen Rüden an- allerdings nicht so laut und intensiv wie in der anderen Hundeschule. Nach ca. 5 Min. zeigte er sich total lieb und wollte sogar mit dem Rüden spielen.

Verhalten zu Hause:
Er ist der liebste Hund und lässt sich alles von uns gefallen. Er sieht uns als seine Rudelführer an, zeigt allerdings ab und an dominantes Verhalten wie heulend aufs Bett springen, auf das er nur auf ein bestimmtes Kommando kommen darf- und nur kurz!!!
Er ist extrem unruhig. Heult sehr oft einfach rum im Körbchen, auch wenn wir zuvor lange draussen waren oder Konzentrationsspiele gemacht haben. Ich habe das Gefühl, dass er sehr frustriert ist. Er hat mittlerweile nur noch eine Spielgefährtin, die er seit klein auf kennt. Zu groß ist für mich die Gefahr, dass er auch auf Hündinnen drauf gehen könnte!!!

Beide Trainer, bei denen wir waren meinen, dass er einfach unsicher ist und nicht aggressiv sei.Ausserdem habe er wahrscheinlich ADHS.

Er hört sehr gut auf die Grundkommandos.
Spyke ist nicht kastriert- hat allerdings einen Hormonchip. ( Von einer Kastration wurde uns abgeraten, da sich sein negatives Verhalten durch den Hormonchip nicht verändert hat und die Gefahr, dass er nach einer Kastration auch Hündinnen anfallen könne zu groß sei ) Wie blöd es klingt, aber genau zum Zeitpunkt des Einsetzens von dem Chip wurde er so Verhaltensauffällig. Ich weiss nicht mehr weiter.

Problem Nummer 3: Spyke im Auto
Spyke saß anfangs hinten auf der Rückbank und wir schnallten ihn ordnungsgemäß an. Er heulte vom ersten Tag an ununterbrochen im Auto.
Ausser, wenn er seinen Kopf auf meine Schulter legte!!!
Nachdem er anfing, seinen Hundegurt, wie auch meinen Sitzgurt von der Rückbank zu zerbeissen und den Aschenbecher kaputt zu kauen entschlossen wir uns ihn nach hinten in den Kofferraum zu setzen. Wir holten uns ein Netz als Trennwand,dass er dann schließlich auch zerbiss. Derzeit haben wir noch keine neue Sicherung. ( Werden wir aber sehr bald ändern ) Jetzt ohne Trennwand hängt er oft mit den Vorderpfoten über dem Sitz und will nach vorne. Das Heulen hat immer den gleichen Ton- bis auf den Moment, wenn er das Ziel ( Wiese, Park,... ) sieht. Dann flippt er total aus. Das Jaulen wird immer lauter und penetranter.Die Vorderpfoten legt er fast immer über die Rückbank. Kriege ihn dann auch nicht mehr ins Sitz.



Hat jemand einen Ratschlag für uns??? Ich wäre euch sehr dankbar
Was ist nur los mit ihm???
Mit Zitat antworten