Hm....was soll ich sagen....ich hab jetzt meinen dritten "Gebrauchten", obwohl ich, solange ich den ersten (absolut verhaltensgestörter Spaniel, der alles gebissen hat was sich bewegte) hatte immer und immer wieder gesagt habe: Nie wieder ein erwachsener Hund und nie wieder ein Hund aus dem Tierschutz!
Tja, den Großen hab ich mit drei Jahren vom mind. 5 Vorbesitzer als absolut unsicheren Hund übernommen.....und er hat sich zum Traumhund entwickelt. Zwar war es anfangs auch etwas komisch, einen 45 kg-Hund zu habe, der nicht Stiegen steigen kann, Auto fahren nicht kennt und sich vor anderen Hunden fürchtet. Aber das war alles kein gröberes Problem.
Heute mit 9,5 Jahre ist er ein souveräner Kerl, den ich im Hundesport geführt habe, der alle Menschen liebt und ein wunderbares Gespür für andere Hunde hat.
Geplant hatte ich dann letztes Jahr für heuer endlich meinen Welpen vom Züchter.....Züchter und Hündin waren ausgesucht.
Das Schicksal hat anders entschieden - die Hündin musste mit nicht mal 5 Jahren wegen Krebs über die RBB gehen.
Und es wurde wieder ein erwachsener Hund und diesmal sogar aus dem Ausland und aus einer Tötung, was ich niiiiiiiie wollte.
Er ist jetzt ein bisschen mehr als ein Jahr bei uns - und ich hab´s keine Sekunde bereut.
Obwohl es nicht immer einfach war/ist, weil er ziemliche Angst vor Menschen hatte/zum Teil noch hat und durchaus auch nach vorne gehen würde.
Ich denke mir immer, hätte ich als ersten Hund einen "normalen" Hund gehabt, hätte ich nie soviel über Hunde gelernt. Ich hätte mich nie soooo intensiv beschäftigen müssen und hätte viel weniger Erfahrung in diversen Problemlösungen.
Man wächst mit seinen Aufgaben. Und wie sagt mein Freund immer "einen Welpen kann sich ja jeder nehmen"....
Wobei ich sagen muss, dass ein halben Jahr noch nicht wirklich lange ist.
Und wenn Du schreibst, dass ihr eigentlich eh sehr gute Erfolge habt.....dann würd ich einfach dran bleiben und stolz sein auf das Geschaffte.
Überleg mal, wenn sie vier Jahre tun und lassen konnte, was sie wollte, dann ist ihr Verhalten tief in ihr drinnen "programmiert".
Auch wenn sie grundsätzlich weiss, dass Du das nicht duldest......Du schreibst, es geht Dir nicht so gut.....dann spürt sie Deine Unsicherheit vielleicht und verfällt dadurch wieder ins alte Schema.
Unser Kleiner war auch schon sehr gelassen bei fremden Leuten - momentan hat er z.B. wieder eine Phase, das sind alle furchtbar und wollen ihn fressen.....hängt wahrscheinlich auch mit dem Alter (müsste irgendwas zw. 2,5 und 3 sein) zusammen, aber letztendlich hilft nur, nicht auszucken, dranbleiben, bestimmt sein in dem was wir wollen, deutlich sagen was wir nicht wollen und nicht verzweifeln.
Wirst sehen, es kommen auch wieder schöne Erfolge!