AW: +++ Erfahrungen/Umgang mit Altersmarotten beim Vierbeiner +++
Ritchie war wohl mit einer der ältesten Hunde hier. Bis zum ca 15. Lebensjahr ein Giftzwerg vor den Herrgott, der vor nichts halt machte. Vom Jogger und Radfahrer jagen bis zum auf jeden anderen Rüden zugehen und diese masszuregeln.
Mit absolut konsequenter Erziehung (und ab und an einen spontanen Klaps auf den Allerwertesten - auf die ich nicht stolz bin) klappte ein halbwegs friedliches miteinander.Mit seiner langsamen Erblindung ging auch eine Wesensveränderung einher.
Streicheln im Schlaf ohne sich vorher verbal "anzumelden" endete mit blutigen Fingern. Spielende, rennende sich schnell auf ihn zu bewegende Hunde wurden immer angegangen um dann überrascht festzustellen, kenn ich ja...Kumpel alles ok.
Das lässt sich aber durch den Sehverlust noch nachvollziehen.
Lange Spaziergänge wurden auch bis zum Tag vor seinen Tod eingefordet. Jedoch nur noch Freilauf, die Leine lente er rigoros ab, lief gar nicht mehr oder versuchte diese zu fressen. Also tappte ich jahrelang frühmorgens laut singend durch die Wälder, den blinden "Spinner" hinter mir.
Auf bekannten Terrain zeigte sich aber eine große Gelassenheit und Geduld, alle fremden Vierbeiner besonders Katzen, Hasen, Eichhörnchen und Igel wurden vorsichtig aufgenommen, in sein Körbchen gebracht und abgeleckt. Teilweise zeigte sich ein Verhalten wie bei einer (schein)schwangeren Hündin und war so extrem das teilweise von ihm Futter den Igeln vorgewürgt wurde.
Bei allen anderen Hunden welche auch sehr alt wurden, viel mir auf, dass alle eines gemeinsam hatten. Damals lebten wir noch am Stadtrand und alle Hunde suchten zum Kot absetzen, immer den hintersten Busch auf. Mit den altern schien ihnen dies egal. Die letzten Jahre verloren sie jedes "Schamgefühl" und kackten ohne Scheu mittig auf den Gegweg, Straße wo es eben gerade drückte... (wat solls, wird doch eh von frauchen eingetütet...)
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