Zitat:
Zitat von Louis&Coco
Meine Meinung nach ist das eher Charaktersache als ein Mann/Frau-Ding...manche oder besser gesagt viele Menschen wollen doch oft nur "bestätigt" werden oder hören lediglich das heraus was sie gerne hören woll(t)en...
Menschen eben...
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Ich würde sagen, dass es auch am Vorleben falscher Vorbilder liegt, männlich wie weiblich.
Wenn man als junges Mädchen nur vorgelebt bekommt, dass "Hei di dei, mein Nagel ist abgebrochen" das höchste der Gefühle sei, besteht eine große Chance, dass man selbst so wird, sieht man solch ein Verhalten aber als unnötig an, wird man gleich als "Kampflesbe"/"Mannweib"/etc. beschimpft und ausgeschlossen.
Wenn man als kleiner Junge nur vorgelelbt bekommt, dass man beim kleinsten Zeigen von Gefühlen oder einer Unlust irgendeiner "klassisch männlichen" Tätigkeit nachzugehen gleich als "Schwuchtel"/Weichei"/etc. beschimpft und ausgeschlossen wird, wird man diese Tätigkeiten trotzdem ausführen, egal wie schwachsinnig man es findet, bloß um nicht wie ein Aussetziger an den Rand seiner Gemeinschaft zu rutschen.
Sprich: Das Training des Verhaltens wird durch die instinktive Angst eines Gemeinschaftausschlusses und der damit verbundenen Schutzlosigkeit genährt, die bei Kindern größer ist als bei Erwachsenen.
Ich könnte jedes Mal die Hände über meinem Kopf zusammenschlagen, wenn ich sehe, wie sich zwei Männer versuchen herzlich zu umarmen (beispielsweise nach jahrelanger Abwesenheit einens Freundes/Sohnes im Ausland) und mindestens einen Meter Abstand zwischen sich lassen, damit man sie ja nicht für schwul hält (mal abgesehen davon, dass Homosexualität kein Makel ist, aber das ist ein anderes Thema), obwohl man sich nur kurz für ein "Willkommen zurück!" in den Armen liegt und nicht stundenlang intensiv amorös knuddelt.
Was ist denn so furchtbar daran, als Mann auch mal befreundete/verwandte Männer zu umarmen, da bricht einem doch kein Zacken aus der Krone, oder etwa doch?
Oder wenn ich junge Mädels sehe, die noch nicht mal 16 zu sein scheinen, so bemalt, dass ein Clown neben ihnen ungeschminkt wirkt, mit Designer Täschchen in der Armbeuge, 8 cm hohen Absätzen an den Schuhen, die Augen immer gebannt auf das Handy in einer mit rosa Strasssteinchen verzierten Leopardenprint Hülle, sich mit Absicht dumm stellen und wegen jeder Kleinigkeit wie die Hühner gackern, um bloß nicht zwischen dem gleichgepolten Mädelpulk aufzufallen.
Das muss beides einfach nicht sein.
Man kann als Frau ruhig seine Weiblichkeit und als Mann seine Männlcihkeit ausleben, nur sollte man wissen, dass Übertypisierung/krankhafte Fixierung auf bestimmte Verhaltensmuster mehr als ungesund ist und mehr an obsessive Zwangstörungen erinnert als an "arttypsches Verhalten".