Unsere TA hat mir einen Artikel aus der aktuellen "Kleintierpraxis" kopiert, der evtl. auch für andere interessant ist.

Zusammenfassung:

Bei 20 % aller kastrierten (sowohl ovariotomierten als auch ovariohysterektomierten) Hündinnen tritt eine -häufig intermittierende- Inkontinenz auf, für die bisher ein durch die Kastration entstandenes Östrogendefizit als Hauptursache verantwortlich gemacht wurde.

Aktuelle Untersuchungen der Uni Zürich haben dies jedoch widerlegt: man konnte nämlich erheblich erhöhte Spiegel sowohl des follikelstimulierenden als auch des lutenisierenden Hormons (FSH und LH) nachweisen. [Anm.: Laut Roche Lexikon der Medizin bewirkt das FSH die Follikelreifung und die Bildung von Östrogen, das LH bewirkt den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers] Zurückgeführt wird dies auf das Ausbleiben der "negativen Rückkopplung durch die Ovarien".

Um die Werte zu senken, erhielten die Versuchshündinnen Depotpräparate mit dem Freisetzungshormon für die Geschlechtshormone, wodurch bei fast der Hälfte der Hündinnen eine "Kontinenz für durchschnittlich 247 Tage" erzielt werden konnte.

Praxistauglich ist das aber trotzdem nicht , da die normalerweise verabreichten Alpha-Adrenergika bei 90 % der Hündinnen sicher wirken. Hier werden insbesondere Incontex und Propalin empfohlen, weil bei Canephedrin unter Umständen ein Gewöhnungeffekt auftreten kann.

Schlagen diese Mittel nicht an, könnte man die Östrogene zusätzlich oder allein verabreichen. Das Präparat Incurin müsse jedoch höher als normal dosiert werden... was jedoch dazu führen kann, dass die Hündin für Rüden wieder interessant riecht.
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Falls jemand mit den Fachtermini nicht vertraut sein sollte:

ovariotomiert - nur die Eierstöcke wurden entfernt
ovariohysterektomiert - Eierstöcke und Gebärmutter wurden entfernt