Thema: Welpen barfen
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Alt 04.12.2013, 08:20
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Scotti Scotti ist offline
Sabberfaden Bändigerin
 
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Standard AW: Welpen barfen

Die Nebenschilddrüse merkt genau wann zu wenig Ca im Blut ist und regelt das dann. Ist zu wenig da, wird durch das Parathormon Ca aus den Knochen ausgebaut und ins Blut abgegeben. Ist zu viel da, wird durch Calcitonin und Vitamin D Calcium eingebaut. Es handelt sich also um einen Regelkreis. Leider weiss der Körper nicht wie viel Gramm er im Blut haben muss, sondern nur das Verhältnis von Ca zu Ph.
Das ist z.B. das Problem bei einer Calcium Unter- und einer Phosphat Überversorgung (für die die zu wenig Knochen füttern).
Der Körper weiss nicht dass er, sagen wir mal die Phantasiesumme "2 Gramm Ca" im Blut braucht, er weiss nur dass er z.B. 1,4:1, Also 1,4 Calcium zu 1 Phosphor haben muss.
Packst du aber z.B. 5 Teile Phosphor rein, regelt der Körper den Ausbau des Ca auch um das 5 fache hoch.
Googel mal "All meat syndrom" oder "sekundärer Hyperparathyreoidismus".
Und gerade die Ca Versorgung beim Welpen ist mehr als wichtig. Eine Überversorgung von Ca führ zu Ablagerungen von Ca u.A. in den Organen, da sich das Ca mit dem Bicarbonat aus dem Blut zu Kalk verbindet. Und natürlich wird auf Dauer der Knochen abgebaut, bzw beim Welpen garnicht erst vernünftig aufgebaut. Dann springt der Hund irgendwann vom Sofa und bricht sich ein Bein, weil der Knochen dünn geworden ist, weil der Körper das Ca im Blut brauchte.
Das ist beim erwachsenen Hund alles nicht so tragisch, aber beim Welpen.
Deswegen bin ich absolut dagegen gerade große Hunderassen in der Zeit ihres größten Wachstums ohne fachliche Unterstützung rohzufüttern.
Gehen tut das absolut und ich finde auch dass das die beste Ernährung ist für einen wachsenden Hund, aber nicht ohne Hintergrundwissen. MIr ist in den Bröschüren alles etwas zu flepp dargestellt.
Ich kenne auch das Argument dass wir unser Essen und das der Kinder auch nicht abwiegen.
Ja, das stimmt, ABER. Wie lange wachsen wir? Und wie lange wächst ein Hund?
Jeder mag bitte füttern was er möchte und jeder mag bitte auch die Literatur zu rate ziehen die er möchte, ich möchte auch nicht bewirken dass man sich verrückt macht. Ich möchte lediglich dass man nachdenkt, nachliest und nicht einfach "nur mal eben so" einen Hund großzieht der dann später darunter leiden muss dass die vermeintlich gesunde Ernährung doch falsch war. Das wäre für alle Seiten schlimm.

Geändert von Scotti (04.12.2013 um 08:23 Uhr)
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