Zitat:
Zitat von Schnuck-Schnuck
Falsch angenommen
Mein Rüde ist zwar unter 3, aber ist absolut unverträglich mit Rüden und zwar seit er 8 Monate alt ist. Ohne schlechte Erfahrung, Beißerei oder Sonstiges.
Er legt überhaupt keinen Wert auf Hundekontakt wenn wir spazierengehen. Weder Rüde noch Hündin sollte seine Individualdistanz überschreiten.
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Was für mich eigentlich ganz normales Hundeverhalten ist, wenn sie erwachsen sind, gerade bei Molosserrassen und HSHs.
In eine feste Wolfsgemeinschaft würde auch nicht einfach ein Neuling rein marschieren, es braucht Zeit, bis er akzeptiert wird -wenn überhaupt-.
Rassen bei denen Artgenossenfreundlichkeit erwünscht ist, - Meutehunde oder Retriever fallen mir z.B. ein- werden, -soweit ich weiß- besonders auf diese Eigenschaft selektiert, weil sie da nützlich ist.
Diese Fremdenfreundlichkeit ist aber wohl eher ein infantiles Verhalten.
Trotzdem
muss bei den zitierten Rassen auch nicht
jeder Hund wildfremde Hunde mögen.
Bei meiner ist dieses "Fremdeln" auch mit dem Alter gewachsen, obwohl sie keine schlechten Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht hat, zumindest keine gravierenden- und ich auf positiven Hundekontakt geachtet habe.
Anfangs dachte ich genauso; dass, bei jedem Hund, der sorgfältig, positiv sozialisiert wird, man der Bildung etwaiger Artgenossenunverträglichkeiten erzieherisch entgegen wirken kann, worum ich mich auch bemüht habe.
Ich halte meine Hündin auch nicht per se für artgenossenunverträglich, aber sie mag es nicht, wenn fremde Hunde ihre Individualdistanz unterschreiten.
Sie braucht heute erstmal ihre Zeit um einen neuen Hund kennen zu lernen.
Wer dann einmal angenommen wird, mit dem verträgt sie sich dauerhaft, bisher.
Unter Ausnahmen von zwei, drei Hunde, unter ihren Bekannten, bei denen sie manchmal etwas stänkert.
Dabei handelt es sich um Rüden interessanterweise, die aber auch gern mal den dicken Max heraushängen lassen.
Eigentlich mögen sie sich, die Reiberei gehört wohl dazu, sie putschen sich gegenseitig.
Es gibt dann einen kurzen Anpfiff, worauf alles wieder friedlich nebeneinander herschnüffelt oder buddelt.
Ich persönlich würde Artgenossenunverträglichkeiten heute nichtmehr überbewerten.
Ein Hund braucht nicht jeden anderen Hund zu mögen, das tun wahrscheinlich die wenigsten.
Und gerade solche revierbewussten Hunde, wie die meisten molossoiden, nehmen ihre Aufgabe eben ernst.
Was ich aber von meiner erwarte ist, dass sie sich anständig, ohne Aggressionen oder mir den Arm auszureißen, an anderen Hunden vorbeiführen lässt und sich verkneift auf die Hunde stürzen zu wollen, die zu nah an ihr vorbeigehen.
Außerdem soll sie Burgfrieden halten, wenn ich mich mal mit anderen Hundehaltern quatsche, während ich ein Auge drauf habe, dass die fremden Hunde ihre Komfortzone wahren.
Ich will ihr auch nicht zumuten distanzlose Fremdhunde ertragen zu müssen, denn dabei fühlt sie sich eindeutig nicht wohl.
Bei uns klappt das mittlerweile gut, ich musste dafür aber nicht nur an der Erziehung, sondern auch an meiner Einstellung feilen.
Nochwas zum anderen Thema.
Was ist eigentlich an Mischlingen so verkehrt?
Die besten Hunde wurden, meiner Meinung nach, gezüchtet, als man sie noch nicht einem Standart unterworfen hat, sondern nach Wesen, Gesundheit, Gebrauch und Typ selektiert hat.
Ganz ohne Standart und Vereine.
Deswegen sehe ich es immer kritisch, wenn ich solche Dinge wie reinrassig lese oder höre, vor allem wenn man das als Maß aller Dinge betrachtet.
Ich finde Outcross sehr wichtig für einen gesunden Genpol.
Wie ich das sehe, werden viele Rassen nur damit überhaupt überleben können.
Es wird mir viel zuviel zuviel Wert auf den Namen, die Optik und "alte" oftmals strapazierte Linien gelegt.
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