NOTFALL!
Taiga
Dogo Canario, kastrierte Hündin, gechipt und entwurmt, 3,5 Jahre alt.
Standort: 63477 Maintal
Die Umstände, warum diese tolle Hündin zum Notfell wird, könnten wohl dramatischer nicht sein.
Ihre Besitzer sind aller Wahrscheinlichkeit nach ermordet worden und nun trauert die Tochter nicht nur um ihre Eltern, sondern auch um die Hunde ihrer Eltern. Die junge Frau ist nicht in der Lage, die Dogo Canarios zu sich zu nehmen, da sie bereits die Verantwortung für die beiden kleineren Hunde und die Pferde der Eltern übernommen hat.
Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als die Hunde in guten und verantwortungsbewussten Händen zu wissen.
Die Vermittlungshelferin Natascha schreibt:
Die falbfarbene Taiga sucht umständehalber ein neues, kompetentes Zuhause sucht. Sie hat bislang nicht nur problemlos mit zwei Dogo Canario-Rüden und einer Dogo Canario-Hündin zusammengelebt, sondern ist auch den Umgang mit Pferden und mit Kindern gewohnt.
Bei meinem Besuch zeigte sich Taiga fremden Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und freundlich. Mit Kong im Schlepptau verrichtete sie zunächst die wichtigen Hundegeschäfte, nahm dann Kontakt zu den beiden kleineren Hunden auf. Diese beiden Hunde sind ihr bekannt und die Halterin kann Taigas Verhalten diesen gegenüber sehr gut einschätzen. Sie erklärte, dass Taiga grundsätzlich verträglich sei, man bei gleichstarken Hündinnen allerdings aufpassen müsse.
Ebenfalls sei Vorsicht bei älteren oder schwachen Hunden geboten, da Taiga hier zum Mobben neige. Taiga ließ sich aber gut einschätzen, da sie zunächst nur sehr aufdringlich wurde. Wenn sie eine klare Ansage bekommt, lässt sie von dem Hund ab (in diesem Fall ein 13-jähriger kleiner Mix).
Auch den Test mit völlig fremden Hunden hat Taiga bravourös gemeistert: sie hat meinen Cane Corso- und meinen Fila Brasileiro-Rüden kennengelernt und zeigte sich dabei völlig desinteressiert bzw. ein bisschen unsicher. Als beide Rüden sie beschnüffelten, war ihr das unheimlich.
Auf die Avancen meines Filas ist sie nicht eingegangen; sie hat definitiv nicht verstanden, was er von ihr wollte. Sie ist einfach stehen geblieben und hat gewartet, bis ich die Situation aufgelöst und den Charmeur weggeschickt habe. Taiga lernt unglaublich schnell: sobald der Fila ihr wieder zu aufdringlich wurde, kam sie zu mir… sie hatte sofort verstanden, wer für den Burschen verantwortlich war. Kein Zeichen von Aggression oder Angst-Aggression!!
Mir ist aufgefallen, dass mein Cane Corso, der fremden Hündinnen lieber aus dem Weg geht, weil er keinen Stress mit dem weiblichen Geschlecht haben möchte, an ihr interessiert war, aber keine Angst vor ihr hatte.
Auch in engen Situationen blieb Taiga entspannt bzw. sehr höflich. Als meine beiden Rüden Wasser bekamen bzw. wieder ins Auto gesetzt wurden, hat sie höflichen Abstand gehalten.
Taiga ist sehr anlehnungsbedürftig, ohne dabei aufdringlich zu sein. Sie mag jede Form von Aufmerksamkeit seitens der Menschen, auch von Fremden. Sie legt einem charmant ihr Spielzeug vor die Füße und wartet brav ab, was dann passiert. Nimmt man das Spielzeug an sich, wartet sie weiterhin brav. Bietet man ihr das Spielzeug oder Futter an, nimmt sie es ausgesprochen vorsichtig aus der Hand.
Damit ließe sich Taiga also unglaublich gut motivieren, um mit ihr an möglichen erzieherischen Defiziten zu arbeiten. Ich kann allerdings nichts über ihre Leinenführigkeit sagen, da ich die Hunde auf einer großen Wiese kennengelernt habe, auf der alle unangeleint waren.
Auffällig war, weil eben alle Hunde unangeleint waren, dass sie immer in der Nähe ihrer Menschen bleibt. Passanten, Radfahrer oder andere Hunde interessieren sie auf Distanz nicht wirklich. Durch die Nähe zum Main war der Treffpunkt wirklich hochfrequentiert.
Taiga ist ein Rohdiamant, der bei den richtigen Menschen mit dem nötigen Verständnis, dem nötigen Einfühlungsvermögen und ein bisschen Rasse-Know How zu einer richtigen Traumhündin wird.
Taiga lebte bislang auf einer Pferderanch, sie hatte also einen Job! Nämlich auf das Grundstück, die Pferde und ihre Menschen aufzupassen. Toll wäre es, wenn Taiga weiterhin in kontrolliertem Umfeld ihrer Neigung zum Wachen nachkommen könnte. Wir sind der Meinung, dass ein Haus mit Garten und Familie genau das richtige für Taiga ist. Eine Zwingerhaltung oder reine Außenhaltung kommt definitiv nicht in Frage.
Kinder in der neuen Familie halten wir für kein Problem, wenn Eltern verantwortungsbewusst schulen und den Kindern Grenzen zum Schutze des Hundes setzen. Durch die Pferderanch des verstorbenen Ehepaars ist Taiga Kinder und auch Kleinstkinder gewohnt.
Auch ein Zusammenleben mit einem gleichgroßen, souveränen Rüden ist vorstellbar und wahrscheinlich unproblematisch. Mit etwas Fingerspitzengefühl sehe ich Taiga auch in einem Mehrhundehaushalt.
Die Halterin wünscht sich, dass Interessenten Taiga Zeit zum Kennenlernen geben. Taiga zu besuchen und sich mit ihr anzufreunden, halte auch ich für unerlässlich, einfach damit alle Parteien auf Nummer sicher gehen können.
Mir persönlich hat Taiga ausgesprochen gut gefallen: sie ist eine entzückende Wuchtbrumme, die ihren Menschen sicherlich unglaublich viel Spaß machen wird.
Taiga wird zu den tierschutzüblichen Bedingungen vermittelt: mit Vertrag und gegen Schutzgebühr von 300 €. Letztere wird benötigt, um die Kreuzband-OP des bereits vermittelten Dogo Canario-Rüden zu finanzieren.
Der Erstkontakt läuft zur Entlastung der Hinterbliebenen über mich.
Die Kontaktdaten findet ihr hier:
Taiga bei der Molosser-Vermittlungshilfe