Das tut mir wirklich schrecklich leid.
Was soll denn bei der OP gemacht werden?
Komplettamputation des Vorderlaufs?
Und dann eine Orthese?
Oder ist der Tumor so klein und wirklich nur auf den Radius beschränkt, dass man das Knochensegment entfernen und platten kann? Falls so was überhaupt möglich ist?
Die Entscheidung pro/contra Chemotherapie ist keine leichte. *seufz*
Wir haben uns damals (bei Lymphdrüsenkrebs) dagegen entschieden, weil die Erfolgsaussichten zu gering waren und unser Döggelchen sie bei einem fremden TA hätte machen müssen, jedesmal unter leichter Sedierung. Das wollten wir ihr nicht "antun"... und so haben wir einfach jeden Tag genommen, wie er kam.
Grundsätzlich sind Chemotherapien beim Tier nicht so effektiv (und belastend) wie beim Menschen, da man die Medikamente nie besonders hoch dosiert... einfach um das Wohlbefinden nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Dadurch verringern sich natürlich die Erfolgsaussichten und die Lebenserwartung.
Beim Rottweiler eines Kumpels wurde wegen eines Osteosarkoms ein Vorderlauf amputiert. Ich fand das grenzwertig, da es sich um einen vergleichsweise großen schweren Hund handelte....und das Hauptgewicht eines Hundes ja im vorderen Bereich (Brustkorb) liegt. Sprich: die Belastung für den Bewegungsapparat ist immens.
Pauli kam erstaunlich gut damit zurecht, war aber auch ein eher ruhiger und gelassener / stoischer Vertreter einer Rasse.
Zu allem Überfluss erkrankte der Bub auch noch an Lymphdrüsenkrebs, woraufhin eine Chemo gemacht wurde.
Beide Therapien schenkten Pauli gerade mal ein 3/4tel Jahr... doch es war - trotz meiner anfänglichen Bedenken und sehr viel Skepsis - eine lebenswerte, fröhliche Zeit... in der dieser absolut coole und gelassene Hund noch viel Positives erleben durfte.
Aber: das ist sicher zu einem großen Teil seinem absolut ausgeglichenen Wesen geschuldet gewesen. Diesen Hund hat so ziemlich nichts aus der Ruhe gebracht.
Bei einem Hund, der eher ängstlicher ist und womöglich auch noch Stress beim TA hat, könnte das wieder ganz anders aussehen.
Und was eine Prothese angeht: dem Pittie einer TS-Kollegin wurde der Hinterlauf unterhalb des Sprunggelenks amputiert. Bevor da eine Prothese angepasst werden kann, muss die Wunde erst mal komplett verheilen. Trotzdem entzündet sich bei Armani regelmäßig der Stumpf, da er ein absoluter Wibbel ist und damit rennt wie ein Berserker. Und sobald der Stumpf entzündet ist, kann und darf er die Prothese nicht tragen... die Heilung gestaltet sich aber immer schwierig, da er dann eben auf dem Stumpf läuft.
Das sind alles Dinge, die man bedenken muss.
Wofür auch immer ihr euch entscheidet: ich wünsche euch viel Kraft und hoffe, dass es Lucy noch vergleichsweise lange gut geht!
Seufzend, Grazi