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Alt 26.09.2014, 22:17
Marion
Gast
 
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Standard AW: Kastration beim Rüden/ bitte keine Grundsatzdiskussion

Hallo Mario,

ich versuche es mal zu erklären.

Beim Mann:
ein Mann kann schon leiden wenn er nie die Möglichkeit für einen Akt hat.
Und zwar weil er auch gedankliche s......Fantasien haben kann, die er vielleicht ausleben möchte und leidet , wenn er das nicht tun kann.
auch wird ein Mann ja öfter mit weiblichen Wesen kofrontiert, die jederzeit bereit sein könnten und nicht erst läufig sein müssen
Beim Menschen spielt sich also auch viel im Kopf ab und wirkt auf das körperliche.

Beim Hund:
Ein Rüde hat ganz sicher nicht die Fantasie eine Hündin decken zu wollen, wenn nicht gerade eine Hündin in seiner Nähe ist, oder der Geruch einer läufigen Hündin.
Somit würde ein Rüde nur leiden, wenn er viel mit läufigen oder gut riechenden Hündinnen konfrontiert wird und nicht darf.
Dann kann er auch noch leiden, wenn er zu Hause ist, weil er sich dann sehr gut daran erinnert daß da draussen doch eine läufige Hündin war.
Normalerweise wird er aber entspannt sein, wenn er eben nicht andauernd mit s......Reizen konfronitert wird.
Ich hatte intakte Rüden und sie haben nie gelitten.
Und ich habe einen Kastraten, der weiß genau daß er ein Rüde ist und was eine läufige Hündin ist. Er lässt sich aber auch von einer läufigen Hündin gut abrufen.
Das war aber vorher auch schon so und war auch bei meinen intakten Rüden so.

Der Rüde meiner Mutter, in einer Hochhaussiedlung, hat enorm gelitten.
Jedesmal wenn er den Duft einer läufigen Hündin wahrnahm, war er auch zu Hause richtig liebeskrank. Und das ging oft über mehrere Tage.

In diesem Fall fand ich eine Kastration schon richtig, weil der Hund eben unter seinem S.....trieb gelitten hat . Nach der Kastration war er entspannt bezüglich seines Triebes.

Ich , an Deiner Stelle, würde also erstmal abwarten wie es sich entwickelt.

Vielleicht geht er ja gelassen mit seinem Trieb um und er braucht nicht kastriert werden.

Wenn er aber , so wie im Fall des Rüden meiner Mutter, tatsächlich leiden sollten, dann kannst Du ihn immer noch kastrieren lassen.

Einfach mal abwarten .

Und von der chemischen Kastration halte ich gar nichts. Diese könnte man höchsten einmal anwenden um zu sehen ob sich der Hund unter Ausschaltung des Triebes wohler fühlt.

Und noch was:
eine kastrierte Hündin bleibt (seltsamerweise) für alle Hunde eine Hündin.

ein kastrierter Rüde, ist für die anderen Hunde kein Rüde mehr.
Es kann sein daß er wegen des fehlenden Rüdengeruches als Hündin angesehen wird.
Das bedeutet daß Rüden ihn umwerben könnnten, aber auch daß ihn dominante Hündinnen angreifen könnten.
Es kann aber ebenso passieren daß er endlos beschnüffelt wird, weil die Hunde herausfinden wollen wer er ist. Auch das ist für den kastrierten Rüden unangenehm und er wird u. U. mißmutig anderen Hunden gegenüber, weil ihn das nervt.

Und etwas sehr wichtiges, gerade bei schwergewichtigen und großen Rüden, sollte man bedenken:
Die Muskulatur eines Rüden schwindet !
Das konnte ich bei meinem Rüden innerhalb kurzer Zeit beobachten und man sieht es auch wenn man z. Bsp. einen Hengst mit einem Wallach vergleicht.

Dieses Schwinden bestimmter Muskelpartien kann sich auf die Gelenke auswirken, die dann nicht so viel Unterstützung durch die Muskulatur haben.
Ganz gewiss sollte man niemals (ohne medizinischen triftigen Grund) einen Rüden kastrieren , der schon bekannterweise Probleme mit den Gelenken hat.


Alles was ich geschrieben habe basiert auf eigenen Erfahrung aus über 30 Jahren Hundehaltung.
Andere können andere Erfahrungen gemacht haben weil sich eine Kastration ganz individuell auswirkt.
Und man kann nie voraussagen wie sich eine Kastration auf einen bestimmten Rüden auswirken kann bzw. wie es sich auf Hundebegegnungen auswirken wird.

Grüßel Marion
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