Bonsai: Peppi und bx-junkie haben etwas gesagt, dass ganz gewiss richtig ist, nämlich, dass sich "mediales Eintrichtern" wirklich nachhaltig auswirkt.
Ich finde, schon aus Liebe zu unseren Molossern und um ihnen ein sinnvolles Leben - und uns eine erträgliche Lebensumwelt zu verschaffen - hilft es nicht, dieses mediale Bombardement zu ignorieren. Auch ich bin ratlos, wie man hiergegen anlaufen könnte. Und zwar ohne Menschen zu vergrätzen. Deshalb bin ich eben Verfechter des low profile. Ich selbst scheue keine Konfrontation, nur: muss ich das beweisen - auf dem Rücken notfalls meiner Hunde?
Ich mag es - fast würde ich sagen, ich liebe Hitzköpfe wie Sie, denn ich liebe das reine Herz. Und ich liebe Kempowski - schönes Apercu, das Sie einführten.
Bonsai, es ist nicht "gesetzlich verboten mit Molossoiden im Beton-Dschungel zu leben". Zur "untragbaren Last" wird es aber, weil es einfach an gegenseitiger Ausweichmöglichkeit fehlt. Alles wofür ich plädiere - low profile - engt natürlich auch ein, z.B. bei der Haltung eines Mastino in "einer Platte" (das heisst, ein Hochhaus, richtig?) zu verzichten. Auch ein Irish Wolfhound gehört nicht in eine Platte. Ich bin die Letzte, die nicht wüsste, dass "unsere Grossen" auf dem kleinsten Raum nicht einmal einen Tisch umwerfen, dass sie sich blendend bewegen können. Nur, was wollte man z.B. in einem Fahrstuhl? Man verletzt mit der eigenen Anwesenheit einen Schutz-Abstand, eine -Distanz, die alle Menschen haben. Gepaart mit den Gespenstern im Kopf - Hinweis Peppi und bx-junkie auf mediale Eintrichterung - ist das Drama vorprogrammiert. Und genau, da ich jedwede Hexenjagd im Vorfeld schon umgehe, würde ich eben niemals mit einem Molossoiden (auch keinem Irish Wolfshound) in einer Beton-Wüste leben. Nun noch ein Wort zu Ihrer Liste "Unsere Gesellschaft respektiert...": abgesehen davon, dass ich mich damit schwertue, zu glauben, z.B. Nutztiere seien gesellschaftlich respektiert (Stichwort Schlachthöfe, Transporte etc.) oder "Andersdenkende" usw.usw.: Sie rügen am Ende Ihrer Liste "Wir werden so krass verschachtelt, dass es einem das Kotzen fast schon schwer macht."
Bonsai: Menschen müssen "verschachteln", kategorisieren, weil sie sonst gar keine Chance zur Einschätzung mehr haben. Aus der Hirnforschung, meine ich zu wissen, weiss man, dass sogar unser Gehirn, sich fehlende Bausteine in der Wahrnehmung zusammen-puzzle-t-.
Zu Ihrem Hinweis auf das Internet und Ice Bucket: ich finde dieses Spektakel würdelos.
http://www.tagesspiegel.de/themen/re.../10697076.html - Benedict Maria Müllner und sein Text haben mich sehr betroffen gemacht. Aber, bitte fühlen Sie sich nicht kritisiert von mir: ich denke nur, auf den Empfängerhorizont kommt es an. Auch wenn wir etwas gut meinen, kann es schlecht ankommen.
"Wir können soviel erreichen" - da stimme ich Ihnen zu . Ich bin positiv, dass 98% der Halter von Molossoiden, ihre Sache gut machen - sogar im Beton-Dschungel. Allerdings mit einer gehörigen Portion Aufregung alle Tage. Ob das förderlich ist? Ich denke, nein, denn unsere grossen Freunde nehmen uns, saugen uns auf, was "Signale" angeht. Es sind die wenigen Prozent Halter, die der ganzen Community schaden, denn, natürlich: darauf stürzt sich auch das mediale Interesse.
"Wir können soviel erreichen": nochmals Ja, nur denke ich, wenn man Zeit dafür hat und die Musse: man möge Menschen möglichst viel Zugang zu unseren Molossern geben. Man möge aber auch seine Stimme erheben, wenn etwas schiefgeht. Damit meine ich explicit diese Geschichte in Rüsselsheim. Der Halter hat hier versagt.
Ich kann leider nicht mehr mithelfen an dem Thema, denn ich habe für mich entschieden, nach dem Tod meines letzten "Grossen", keinen "neuen" mehr zu haben. Ich habe für mich entschieden, dass ich gfs. nicht mehr lange genug gesund genug bin, sicherstellen kann, dass ein "grosser", wobei ich immer zwei davon hatte, für seine Lebenszeit in meiner Obhut verbleiben würde. Ich, für mich, habe mich immer zurückgenommen, wo es um den Schutz des "Molossoiden" ging. Meine Entscheidung schmerzt mich , nur: Niemals würde ich es riskieren, dass "mein Hund/mein Hunde" heimatlos werden, die Entscheidung für einen Hund - jeden - heisst: lebenslang. Daher leiste ich nun den schwersten Verzicht. *
Ergo: ich habe grosses Verständnis für Ihren Ansatz des "rants" : aber ein rant ist eine Sache, sustainable conditions für die Grossen ist die andere und um die ging es mir. Geht es mir. Immer.
Resumee: ich würde, wenn es mir noch gegeben wäre, dafür sorgen, dass Menschen unsere Molosser kennenlernen. Ich würde - was ich gfs. dennoch* leisten könnte - Websites gründen - etwa. "Treffen Sie 'n Kampfhund" - kurz: alle Marketingaspekte nutzen. Was ich z.B. eben nicht mehr leisten kann, ist "'n Kampfhund zu treffen". Aber wäre das nicht eine konstruktive Idee, statt selbst zu leiden? Zu "Kotzen"?
Es wird aus prekären Situationen niemals einen 100% erfolgreichen Weg 'raus geben. Und, so meine ich, man sollte sich hüten, "überzeugen" zu wollen. Eben genau deshalb will auch ich Sie - niemanden -überzeugen, sondern nur beitragen auf eine zusätzliche mögliche Sicht auf die Dinge. Ich kann mich total irren - keine Frage, nur für das "militante" bin ich überhaupt nicht zu haben. Eher für das Menschen gewinnen, für Freundlichkeit, für Geduld. Und für ein mächtig wachsames Auge.