Also... ich würde mir an eurer Stelle sehr genau überlegen, ob ich zu einem gut eingespielten (gemischtgeschlechtlichen) Paar überhaupt einen dritten Hund dazupacke.
Nur weil bei mir ein Trio (und jetzt auch wieder ein Quartett) super funktioniert... oder eben wie von einem anderen User angeblich ein Team aus sechs Hunden... muss das noch lange nicht heißen, dass die bisher vorhandene Hundeerfahrung ausreicht, um einen weiteren Hund passend zu machen.
Darf ich fragen, wie alt die Hunde sind?
Sind sie miteinander verwandt?
Wie kommen sie grundsätzlich mit anderen Hunden (auch im eigenen Zuhause) aus?
Wie ist ihr Erziehungsstand?
Bei uns kam der erste Hund aus praktischen Überlegungen heraus dazu: der Altersunterschied zwischen den Hunden war relativ groß, die Althündin krank, ein Ende war abzusehen...und wir hatten Angst, dass die zurückbleibenden Hündin das aus mehreren Gründen psychisch sehr schlecht wegstecken würde.
Mit "rudelerfahrenen" Hunden war dann die Integration neuer Vierbeiner meist kein großes Problem. Aber auch bei uns gab es Probleme.... und aus meiner langjährigen TS-Arbeit weiss ich leider nur zu gut, dass viele Hundehalter nur einen Deckel auf Probleme schieben, es darunter weiter brodelt...und es irgendwann so knallt, dass mind. ein Hund wieder abgegeben werden muss.
Oder aber dass Hundehalter den mit einem weiteren Hund verbundenen organisatorischen, erzieherischen und auch finanziellen Aufwand komplett unterschätzen.
WENN man denn unbedingt einen Dritthund dazunehmen möchte, muss zudem nicht nur das Geschlecht, sondern auch die Rasse gut überlegt sein.
MUSS es denn unbedingt ein weiterer großer Hund sein?
Wer soll mit den Hunden laufen? KANN man als einzelne Person überhaupt auf Spaziergängen alle drei Hunde händeln? Vor allem wenn bei dem einen oder anderen noch Erziehungsbedarf besteht... oder einer der Hund fremden Artgenossen über grantig wird? Habt ihr die "Rudeldynamik" bedacht, die gerne mal entsteht? Gerade bei Molossern und Herdenschutzhunden ist normalerweise zu beobachten, dass sie NICHT tatenlos dastehen, wenn einer aus ihren eigenen Reihen "angemacht" wird.
Meine Hunde betrachten JEDEN fremden Hund, der (selbst freundlich) in sie reindonnert, als unerwünschten Eindringling. Wenn ich also mit allen Hunden gleichzeitig unterwegs bin (und ich habe keine GROSSE Molosser), muss ich sehr vorausschauend laufen und lasse grundsätzlich keine Fremdhundkontakte zu.
Da ich aber auch keine kilometerweiten Umwege machen möchte, wenn uns jemand mit Hund entgegenkommt, müssen sie natürlich so erzogen sein, dass sie
nicht beim puren Anblick eines Artgenossen ausflippen und in die Leine knallen.
Trotzdem muss ich in der Lage sein, die Hunde auch zu halten, FALLS sie mal in die Leine knallen. Bei insgesamt 150 kg (und mehr) auf vier Pfoten ist es eher unwahrscheinlich, dass einem das noch gelingt...
Außerdem kommt es mir so vor, als ob ihr euch nicht besonders mit den zur Wahl stehenden Rassen auseinandergesetzt habt. Herdenschutzhunde sind noch mal eine ganz andere Hausmarke als Molosser. Und auch zwischen Pyries und Kangals gibt es große Unterschiede!
Kleiner Tipp: schaut doch mal, wie viele Kangals (aus welchen Gründen) jahrelang in deutschen Tierheimen sitzen....
Grüßlies, Grazi