Unser Riese Tom ist leider nach 13 Monaten aus der Vermittlung zurückgekommen.
Er lebte seit Anfang 2014 bei einer Familie mit 2 Kindern im Grundschulalter und einer jungen Doggenhündin. Zunächst war alles sehr harmonisch und Tom hat sich vorbildlich verhalten. Im Sommer aber trennte sich das Ehepaar und der Mann zog aus.
Tom wiederum ist ein Hund, der auf veränderte Lebensumstände sofort reagiert, indem er testet, ob die bisherigen Grenzen, Regeln und Autoritäten jetzt noch gelten. So stellte er in Frage, dass er nicht auf’s Sofa darf, dass man ihm den (leeren) Napf wegnimmt, etc. Dies steigerte sich soweit, dass er irgendwann sogar die Frau stellte und ihr die Zähne zeigte. Aus Angst, dass dieses Verhalten auch auf die beiden Kinder und/oder die Hündin übergreifen könnte, entschloss sie sich sehr schweren Herzens, Tom zu uns zurückzubringen.
Wir möchten deutlich betonen, dass Tom aber niemals den Kindern oder der anderen Hündin gegenüber Fehlverhalten gezeigt hat!
Tom ist nun in seinem knapp fünfjährigen Leben bereits das vierte Mal bei uns im Tierheim.
Der Junge hat bisher nicht das Glück gehabt, dauerhaft irgendwo anzukommen und ein über einen längeren Zeitraum stabiles Umfeld kennenzulernen. Die daraus resultierenden Unsicherheiten und Frustrationen muss man einfach verstehen.
Im Tierheim zeigt Tom sich jetzt sehr führig. Man erkennt deutlich, dass die letzten Besitzer an seinem Benehmen gearbeitet haben. Andererseits erkennt man auch seine Traurigkeit, wieder weg von einem schönen Zuhause zu sein. Er frisst nicht gut, und wir befürchten, dass er seine derzeit tolle Figur wieder verlieren wird. Im Moment (Stand 2.4.15) wiegt Tom 85 kg bei einer Schulterhöhe von 96 cm.
Toms biologische Uhr tickt. Als Dogge ist seine Lebenserwartung eh nicht sooo hoch und mit 5 Jahren ist er nun schon in der zweiten Lebenshälfte.
Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass er nach so viel Pech doch noch mal den Hauptgewinn zieht und in ein endgültiges Zuhause gehen kann, in dem man den Riesen zu nehmen weiss, ihm Autorität und Sicherheit vermittelt, ihm Liebe und Geborgenheit gibt und mit seinem Macken leben kann.
Eine große, souveräne, spielfreudige Hündin dürfte im Haushalt vorhanden sein. Zu Kleintieren, Katzen, kleinen Hunden und unsozialisierten Fellnasen können wir Tom nicht vermitteln. Kinder sollten schon so groß sein, dass sie verstehen, wie sie mit Tom umgehen müssen.
Tom geht mittlerweile sehr gesittet an der Leine, schlendert regelrecht, und ist somit gut auszuführen. Ein großes und gesichertes Grundstück, wo er sich aber auch mal ohne Leine vergnügen darf, wäre trotzdem wünschenswert.