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Zitat von bx-junkie
Frage ich mich auch gerade Es ist eine normale Injektionsnarkose und Propofol hat Vanity schon mehrfach bekommen und immer gut vertragen...also ich verstehe es auch nicht...es ist sehr gut steuerbar weil es eine kurze Halbwertzeit hat und wird auch sehr gut vertragen.
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Es st sehr gut steuerbar, wenn man einen guten Anästhesisten hat, der sehr aufmerksam ist... sonst nicht.
Das Zeug wirkt extrem schnell und kurz...und muss ständig nachdosiert werden. Zudem hat es eine sehr "schmale" Wirkbreite. Sprich: der Grad zwischen Unter- und Überdosierung ist sehr gering.
Muss man nachspritzen, kann man leicht "drübergeraten" und das kann bei Risikopatienten (alte, kranke und Notfall-Tiere) sowie bei Molossern mit einer zusätzlich erhöhten Sensibilität für Narkosemittel sehr schnell schief gehen. Vor allem wenn KEIN zusätzlicher Narkosearzt anwesend ist und kein EKG bei der OP angeschlossen ist... was bei OPs in normalen Kleintierpraxen tatsächlich nicht der Standard ist.
Da Propofol eine stark atemdepressive Wirkung hat, kann es zu Atemstillstand, Blutdruckabfall...und wenn der Anästhesist nicht schnell ist und richtig reagiert zu Herzkreislaufversagen und letztendlich zum Tod des Hundes kommen.
Als Vega vor Jahren für ein MRT mit Propofol sediert werden sollte und unsere damalige Haus-TA (frühere BM-Züchterin) davon wenig begeistert war, hatte ich mich schlau gelesen und von mehreren Mastini und BXen erfahren, die auf dem OP-Tisch liegen geblieben waren. Ein Artikel führte mich dann zu dem damals betreuenden TA des BX-Clubs Deutschland, mit dem ich lange telefoniert habe.. und welcher sofort die Hände über dem Kopf zusammenschlug, um mir dann von so einigen Fällen zu berichten, in denen Propofol-Sedierungen und -Narkosen gründlich schief gegangen sind, so dass die Hunde tatsächlich auf dem Tisch liegen geblieben sind.
Das MRT war dann auch eine komplette Katastrophe und ich kann von Glück sagen, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Ich habe "nur" einen schwer traumatisierten Hund zurückbekommen.
Propofol ist für
mich ein absolutes No-Go. Aber es ist natürlich jedem selbst überlassen, wie sehr er einem TA vertraut.
Grüßlies, Grazi