Wir haben über lange Jahre immer ein Trio gehabt und sind nun wieder bei Vieren angelangt.... und das ist verdammt anstrengend, aber auch wunderschön.
Trotzdem ist es nichts, was man jedem guten Gewissens empfehlen kann.
Die Regel "ein Hund pro Hand" ist an sich vernünftig, nicht nur zuhause beim Knuddeln, sondern auch beim Spaziergang. Vor allem wenn man etwas größere und kräftige Kaliber hat, die man auch noch sicher führen sollte.
Bei uns funktioniert das nur, weil unsere Hunde sich extrem gut verstehen, sich viel miteinander beschäftigen (in wechselnden Kombis, also KEINE aufeinander fixierten Teams) und auch nicht "eifersüchteln". Sprich: selbst wenn die Zweibeiner beim Kuscheln unter den Hunden begraben werden, gibt es bei den Vierbeinern keinen Streit.
Und Spaziergänge sind - da braucht man sich nichts vorzumachen - kalkuliertes Risiko. Die Hunde MÜSSEN gut im Gehorsam stehen, man muss immer mit der Blödheit anderer rechnen und man läuft sehr vorausschauend. Hätten wir hier nicht das entsprechende Umfeld, könnte ich es mir nicht erlauben, mit allen Hunden gleichzeitig zu laufen.
Die Kombi groß/klein birgt Risiken, auch da braucht man sich keine Illusionen machen. Selbst wenn die Hunde sich an sich toll verstehen.
Mortishas Querschnittslähmung ging auf Simbas Konto. Sie haben sich EINMAL in die Wolle bekommen (Kommentkampf), er hat ihr auf den Rücken gehauen, der rassetypisch vorbelastet war (ohne dass uns das bewusst war) und das war's.
Auch die Kombi jung/alt muss wohl überlegt sein. Ein kleiner Quirl kann einen Senior zwar beleben.... er kann ihn aber auch extrem belasten und ihm den wohlverdienten Lebensabend vermiesen.
Und das Risiko erscheint mir bei deinem "Wunschbully" als relativ hoch. Erste Annäherungen haben schon nicht gut geklappt, der Kleine ist größenwahnsinnig und geht den alten Herrn an. Selbst wenn du das durch Training, Gewöhnung und/oder Management hinbekommst, kann das Problem immer wieder aufflammen, wenn der Senior immer älter und "schwächer" wird.
Davon einmal abgesehen, sind auch gemeinsame Spaziergänge anstrengend: der Alte kann nur noch SEIN Tempo laufen, der Junge rennt vor, will beschäftigt werden und macht nur Unsinn, wenn man ihn einfach laufen lässt. LANGE Spaziergänge sind auch nicht möglich, weil der Oldie die einfach nicht mehr komplett schafft. Läuft man aber nicht lang genug für den jüngeren Hund, ist der nicht ausgelastet und dementsprechend unzufrieden.
Aus diesem Grund nehmen wir ja oft das Vega-Mobil mit, in das sie sich reinlegen und rumkutschieren kann, sobald sie zu müde / angestrengt ist. Sobald sie wieder genug Kräfte getankt hat, läuft sie weiter.... aber auch das ist anstrengend und zeitaufwendig. Und man braucht ein entsprechend großes Auto, um alles unterzukriegen.
Von den Gesamtkosten will ich mal gar nicht reden.
Die Hundehaltung, die wir betreiben, ist wirklich der pure Luxus.
Grüßlies, Grazi