AW: CC Hündin schnappt....
Sorry, als "Newcomer" war ich mit den Regeln hier nicht so vertraut. Gern stelle ich mich vor, ich bin 55 Jahre alt, mit fast lebenslanger Hundererfahrung, auch mit Hunden aus problematischer Haltung, mit schweren Sozialisierungsfehlern etc. Derzeit halte ich drei Hunde. Was Ani hier beschreibt ist das typische Verhalten eines Hundes mit mangelnder Rudelführung. Das heißt, das Problem liegt nicht beim Hund, sondern in der Führung - nicht des Hundes selbst, sondern des gesamten "Rudels". Ein Hund ist so sicher wie sein Halter und sein Rudelführer- oder eben so unsicher. Ich müsste jetzt hier sehr lange ausholen, wozu mir heute leider die Zeit fehlt, aber ich versuche es an einem Beispiel. Einen Hund z.B. mit Leckerlis an "Kinder zu gewöhnen" ist nicht zielführend. Der normal sozialisierte Hund empfindet ohnehin nicht als Bedrohung, was vom Rudelführer nicht als solche empfunden wird. Aber dazu ist es notwendig, eine völlig klare, unumstößliche soziale Struktur innerhalb des Rudels zu etablieren. Wichtigster Punkt: der Rudelführer bestimmt alles: Wann es Futter gibt, wo es Futter gibt, wo der Schlafplatz ist und vieles mehr, jede Kleinigkeit. Wenn ihr bestimmte Rituale habt - egal welche - ändere diese. Sofort. Häufig. Willkürlich. Lass Dir nicht einreden, das würde deinen Hund "verunsichern" - im Gegenteil. Dein Hund ist verunsichert, wenn Du ihm NICHT zeigst, dass Du und nur Du bestimmst was immer geschieht. Zeigst du ihn das, gibt ihm das Sicherheit. Er lernt "aha, ich muss mich einfach an meiner Rudelführung orientieren und dann klappt alles". Das ist eine Art "häusliches Lernprogramm" - ohne Schreien, ohne laute Kommandos, aber mit viel Veränderung, auch für dich/euch. Schon nach kurzer Zeit antizipiert der Hund dann, was er tun soll. Ich könnte dazu sehr viel sagen, beginnt beim Leben im Haus und endet mit dem unproblematischen Spaziergang, leider fehlt mir gerade heute die Zeit um viel mehr zu schreiben. Nur das noch: Hunde lernen nicht wie Menschen. Hunde mit dem von Dir beschriebenen Verhalten fehlt die klare innere und äußere Struktur. Die Rasse spielt dabei übrigens kaum eine Rolle, abgesehen von wenigen rassespezifischen Eigenheiten.
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