AW: CC Hündin schnappt....
Serotoninmangel macht depressiv oder aggressiv - das gilt für Mensch wie Tier. Ob aber der ängstliche und/oder aggressive Hund überhaupt unter Serotoninmangel leidet ist in den meisten Fällen mehr als fraglich. In neun von zehn Fällen sind es soziale Gründe beim Hund!
Trotzdem hier mal was zum besseren Verständnis des komplexen Themas Serotonin/Tryptophan und Fütterung, für diejenigen, die das interessiert:
Serotonin kann man nicht füttern, es muss vom Körper selbst gebildet werden. Man kann aber eine wichtige Vorstufe füttern, jenes Tryptophan. Tryptophan wird in 5-HTP umgebaut, das wiederum in Serotonin umgebaut wird. Zum Umbau wird aber immer B-Vitamin benötigt!! Bei Stress funktioniert dieser Umbau aber nicht mehr richtig, durch das bei Stress austretende Cortisol, auch das sollte man wissen.
Die Fütterung von Tryptophan oder 5-HTP sorgt nur in Verbindung mit Vitamin B3 und B6 dafür, dass dem Körper mehr Serotonin zur Verfügung steht. Tryptophan ist z.B. in Soja, Cashewkernen, Reis, Haferflocken, Kuhmilch, Hähnchenfleisch enthalten.
Einige weitere Haken hat die Sache aber noch: wenn der Hund proteinreich ernährt wird, gelangt zu wenig Tryptophan ins Gehirn, und es wird zu wenig Serotonin daraus gebildet – obwohl das Fleisch ja eigentlich Tryptophan enthält!
Frisst der Hund dagegen Kohlenhydrate, so wird bei deren Verdauung Insulin freigesetzt, das es dem Tryptophan erleichtert die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden – Tryptophan konkurriert hier nämlich mit anderen Aminosäuren, und die werden durch das Insulin, sagen wir: “weggeschickt”.
Diese Kohlenhydrate sollen nun aber NICHT Mais, Soja oder Weizen sein, da diese TYROSIN enthalten, das mit Tryptophan konkurriert.
GUT geeignet sind Karotten, Kartoffeln, Reis, Gerste und Hafer.
So geht es am besten: man füttert zunächst Protein in der Hauptmahlzeit, zum Beispiel über hochwertiges Fertigfutter, und nach 2-3h eine kleine Menge leicht verdaulicher Kohlenhydrate, z.B. etwas gekochten Reis oder Kartoffeln.
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