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Alt 13.11.2015, 12:07
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Grazi Grazi ist offline
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Standard AW: CC Rocky (Rüde, *09/2010) in Wuppertal

WIEDER IN DER VERMITTLUNG!

Rocky

Cane Corso, kastrierter Rüde, geimpft, gechipt und entwurmt, ca. 70 cm groß, ca. 50 kg schwer, 5 Jahre alt.
Standort: noch bei seiner Halterin in Wuppertal


Vorgeschichte:

Rocky kam als Welpe in eine junge Familie, die ihn im Oktober 2011 im Tierheim abgegeben hatte, weil die kleinen Kinder in „seiner“ Rangordnung unter ihm angesiedelt und zu klein waren, sich ihm gegenüber durchzusetzen. Er wurde aber prinzipiell als schmusebedürftig und sensibel beschrieben.

Da er sich im TH teilweise als nicht ganz so leichtführig zeigte, wurden für ihn neue Menschen mit Durchsetzungsvermögen und körperlicher Fitness gesucht, die in der Lage waren, das kräftige Kerlchen zu händeln.

Im Februar 2013 konnte Rocky endlich vermittelt werden.

Aus den mails der Halterin:

Ich muss mich schweren Herzens von Rocky trennen, da ich im Umgang mit ihm gehemmt und zu vorsichtig geworden bin, um ordentlich mit zu arbeiten sowie innige Sozialkontakte zu ihm zu pflegen.

Rocky ist vom Wesen her ein wunderbarer Hund, der seiner Bezugsperson gefallen will und sich regelrecht bei ihr anbiedert. Er ist gehorsam, läuft perfekt frei, beherrscht das Hunde-1×1 und ist meist unproblematisch im Umgang mit Artgenossen, egal ob Rüde oder Hündin, ob klein oder groß.

Jedoch hat Rocky Phasen, in denen er ängstlich und unsicher ist. Insbesondere Enge und ihm unbekannte Personen, die direkt auf ihn zugehen, bereiten ihm Unbehagen. Hat er die Möglichkeit, diesen Situation auszuweichen, nutzt er diese…. ansonsten geht er auf Gegenwehr und beisst dann auch tatsächlich zu.

Die „Aggression“ richtet sich sowohl gegen Menschen als auch gegen Artgenossen, doch bislang ist dies immer IM Haus geschehen, als er sich bedrängt fühlte!

Es ist mir nicht ganz klar, aus welchen Gründen Rocky sonst noch „kippt“. Seine Schilddrüsenwerte sind laut Tierärztin unauffällig und wir konnten auch keine anderen gesundheitlichen Ursachen finden.

Ausserhalb des Hauses ist Rocky weitestgehend unscheinbar im Auftreten: Hunden und Menschen geht er aus dem Weg und er versucht, der Aufmerksamkeit von Fremden zu entkommen. Spricht ihn jemand beim Spaziergang an und bückt sich zu ihm herunter/ hält ihm die Hand hin, macht er meistens einen großen Bogen um die Person.

Wird Rocky von anderen Hunden angebellt, bellt er meist zurück und legt sich ins Halsband. Ist er jedoch gerade unangeleint, sucht er in der Regel das Weite.

Es gibt bei ihm „gute“ und „schlechte“ Tage, die man sehr schnell erkennen kann. Je nachdem entscheide ich mich dann für oder gegen einen Maulkorb beim Spazierengehen.

Rocky ist gut an den MK gewöhnt und akzeptiert ihn problemlos. Dies ist eine persönliche Vorsichtsmaßnahme. Eine offizielle Maulkorb- oder Leinenpflicht hat Rocky nicht!

In der Wohnung ist Rocky ängstlich: oft sind es banale Dinge, welche von Tag zu Tag variieren. Mal geht er nicht über eine Türschwelle, mal scheut er sich vor Wind, welcher durch Fenster weht. Feuerwerk und lautes „Knallen“ schüchtern ihn ein, Körbchen oder Hundekissen benutzt er nicht, sondern liegt lieber auf dem Boden. Aufs Sofa oder ins Bett schleicht er sich jedoch, wenn er sich unbeobachtet vermutet. Läufer haben wir aus der Wohnung verbannt, da er diese zu oft als „seinen Platz“ anzuerkennen schien und ein einfaches Vorbeigehen mit Unbehagen verbunden war. Bei Hund und Halter.

Rocky lebt von Anfang als Zweithund bei mir. Er und meine wirklich gut sozialisierte Duck-Tolling-Retriever-Hündin sind eigentlich ein wunderbares Team zusammen. Sie scheint ihm Sicherheit zu geben.

Meine Hündin zeigt mir ganz genau an, wann er einen „schlechten“ Tag hat, weil sie sich dann nicht an ihm vorbeitraut, wenn er irgendwo im Weg liegt. Ich muss ihn dann erst abrufen. Sie hat aus Erfahrung gelernt: auch sie ist bereits mehrfach von Rocky gebissen worden.

Beide Hunde bekommen ihr Futter lediglich auf den Spaziergängen als Belohnung. Füttere ich ausnahmsweise zuhause, so fressen beide getrennt, da Rocky beim Fressen aus dem Napf mit Vorsicht zu genießen ist.

Mit Katzen war Rocky früher gut verträglich, jedoch verschlechtert sich das Zusammenleben mit ihnen. Unsere eigene Katze wird in letzter Zeit nur noch angebellt, sobald er sie erblickt.

Ich werde Rocky also vorsichtshalber weder zu Katzen noch zu Kindern vermitteln. Obwohl Rocky als Zweithund sichtlich sicherer wirkt, sollten Interessenten sich gut überlegen, ob ein bereits vorhandener Hund damit zurechtkommt.

Trotz all dieser Unsicherheiten hat Rocky im Allgemeinen ein freundliches Wesen und wirkt noch wie ein Junghund. Er will immer gefallen und ist sehr aufmerksam.

Er ist stubenrein, ruhig und kann – zumindest zusammen mit unserer Hündin – problemlos alleine bleiben. Ohne sie „fiepst“ er häufig.

Rocky genießt es, auch mal alleine mit mir unterwegs zu sein, wobei er dann noch konzentrierter und fixierter auf mich ist, als er es eh schon ist. Er ist überhaupt ein unbeschreiblich anhänglicher Hund. Alles in allem ein Traum von einem Hund…. wenn eben dieses „Angstbeißen“ nicht wäre, welches mich im Umgang mit Rocky hemmt.

Ich suche daher einen fähigen und erfahrenen Menschen für ihn, der unbelastet einen Neuanfang macht und gewaltfrei und geduldig mit Rocky arbeitet.

Die Vermittlung erfolgt zu den im Tierschutz üblichen Bedingungen mit Vor- und Nachkontrolle(n), Schutzvertrag und Schutzgebühr. Keine Vermittlung in Außen- oder Zwingerhaltung, kein Wach- oder Schutzdienst.
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers)

Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe

Geändert von Grazi (31.05.2018 um 19:17 Uhr) Grund: veralteten Foto-Link und Kontaktdaten entfernt
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