Inaya
Cane Corso, Hündin, versteifter linker Vorderlauf, kupierte Rute, 1,5 Jahre alt.
Standort: PS in der Nähe von Belfort (Frankreich)
Inaya wurde im Tierheim abgegeben, da sie angeblich ein Kind und auch mehrere Erwachsene gebissen hätte….
Laut der Vorbesitzer stammte sie von einem Züchter, hatte seitdem mit sechs Kindern sowie mit Pferden, Hunden und Katzen zusammengelebt und war verspielt und ruhig. Sie lasse sich allerdings nicht ins Maul fassen….
Kennengelernt haben wir eine verständlicherweise verunsicherte, doch durchaus liebe und sehr hübsche Hündin, die schwer humpelnd auf uns zukam. Inaya hatte offenbar unvorstellbar große Schmerzen!
Inaya wurde sofort in einer Tierklinik untersucht, wo man feststellte, dass ihr Ellenbogen schon seit längerer Zeit zertrümmert war. Die Schmerzen, die das arme Mädchen tagtäglich erleiden musste, müssen unerträglich gewesen sein.
Einmal mehr sind wir fassungslos und mussten mit den Tränen kämpfen…niemand kann verstehen, warum ihre Familie Inaya nicht geholfen hat!
Inaya ist schnellstmöglich operiert worden. Die Ärzte haben ihr am Ellenbogen zwei Platten eingesetzt, um das Bein zu versteifen.
Die arme Maus wird zwar trotz der großen OP nie wieder ein normales Gangbild haben, dafür wird sie aber schmerzfrei sein! Leider gibt es bisher keine andere medizinische Möglichkeit, als das Bein auf diese Art zu retten…
Inaya durfte nach sehr gut verlaufener Op und nach über 10 Tagen Klinikaufenthalt auf eine erfahrene Pflegestelle umziehen!
Da Inaya durch die extremen Schmerzen ihr Bein lange Zeit stark geschont hat, sind die Muskeln atrophiert und sie scheint noch nicht zu verstehen, dass sie nun wieder darauf laufen kann. Aus medizinischer Sicht ist alles okay und sie belastet den Vorderlauf seit der OP auch ab und an … doch leider noch nicht immer.
Das Mädel muss lernen, ihr „repariertes“ Bein wieder zu benutzen, sowie die fehlende Muskulatur aufbauen. Die Pflegestelle übt jetzt täglich das Laufen und macht passive Bewegungsübungen.
Von der OP hat sich Inaya bestens erholt und ist nun bereit für ihre Menschen.
Sie kommt mit ihrer „Behinderung“ sehr gut zurecht, wird jedoch niemals eine große Sportskanone werden! Unser Couchpotato sucht daher eher gemütliche Menschen, da Inaya weite Spaziergänge an der Leine sehr anstrengend findet und auch ganz offensichtlich mehr Spaß daran hat, mit ihnen gemeinsam im Gras zu liegen. Sie geht 5-10 Minuten, legt sich dann mal lieber hin und läßt sich durchknuddeln.
Am liebsten liegt oder läuft sie auf dem Grundstück spazieren, bewacht dies natürlich ganz Cane Corso-typisch, aber sie mag es auch sehr gerne ausgelassen zu spielen und zu toben.
Manchmal haben wir den Eindruck, dass Inaya sich früher immer zurückhalten musste, nicht so richtig aus sich raus durfte. Umso glücklicher ist sie, wenn man mit ihr so richtig Blödsinn macht. Ist sie erstmal im Clownmodus, muss man sie auch wieder bremsen, da sie sich ansonsten völlig verausgabt, ihr die Kraft ausgeht und sie ihr Bein nicht mehr richtig benutzt.
Treppenlaufen ist für unseren Wonneproppen ziemlich problematisch, weshalb Inaya sich ein ebenerdiges Zuhause wünscht.
Ist das Eis erst mal gebrochen, muss man die Süße einfach lieben!
Es wäre schön, wenn ihre Menschen sich mit Molossern auskennen, bestenfalls ein Haus mit Grundstück ohne Treppen haben, nach dem Motto „Sport ist Mord“ leben, aber trotzdem zum Wohle von Inayas Bein jeden Tag mit ihr „trainieren“.