NOTFALL!
Dobby
American Bulldog-Mischling, Hündin, geimpft und gechipt, 50 cm groß, 35 kg schwer, 3 Jahre alt.
Standort: noch bei der Halterin in Baden-Württemberg
Dobby sucht aufgrund einer gravierenden Veränderung der persönlichen Lebensumstände ihres Frauchens DRINGEND ein neues Zuhause. Ihr wäre auch mit einer Pflegestelle oder einem übernehmenden Verein geholfen!
Dobby hatte einen schlechten Start ins Leben: ihre Mutter (ein Old English Bulldog) wurde während der Trächtigkeit schwer misshandelt, kam glücklicherweise in eine neue, wenn auch unerfahrene, Familie, wo die 6 Welpen zur Welt kamen und bereits im Alter von 9 Wochen vermittelt wurden, um den gebrochenen Lauf der Hündin endlich chirurgisch versorgen zu können.
Der Vater der Welpen soll ein American Bulldog gewesen sein, was rein phänotypisch auch sehr wahrscheinlich ist.
Fakt ist, dass Welpen durch den Dauerstress ihrer Mutter bereits im Mutterleib negativ geprägt werden, da sie über die Plazenta die volle Ladung an Stresshormonen abbekommen und dadurch für Unruhe, Unsicherheiten und Ängste empfänglicher werden, was bei Dobby leider der Fall ist.
Sie kam als Welpe zu einem Paar mit einer sehr souveränen AmStaff-Hündin, die ihr anfangs viel Sicherheit gab. Im Alter von 9 Monaten änderte sich Dobbys bislang recht unauffälliges Verhalten jedoch schlagartig: aufgrund einiger schlechter Erfahrungen und der ihr auch von Menschen entgegengebrachten Ängste, manifestierten sich ihre Unsicherheiten und sie zeigte sich anderen Hunden, aber auch ihrer bisherigen Hundefreundin , gegenüber sehr zwiespältig. Neugierig und spielfreudig, dann aber auch recht aggressiv. Außerdem „vergaß“ sie jegliche Erziehung incl. der Leinenführigkeit.
In dieser schwierigen Phase trennte sich das Paar und Dobby blieb bei ihrem Frauchen, das jedoch mit ihrem Verhalten überfordert war und ihr gegenüber Unsicherheiten sowie Führungsschwäche zeigte, was die äußerst sensible Hündin zusätzlich verunsicherte. Mit Hilfe einer guten Trainerin wurde Dobby vorsichtshalber an einen Maulkorb gewöhnt, lernte eine Hundebox als sicheren Rückzugsort zu schätzen und kehrte zu ihrer früheren Leinenführigkeit zurück.
Die folgenden Monaten brachten weder für ihr Frauchen noch für Dobby viel Gutes. Aufgrund persönlicher Probleme kann die junge Frau mittlerweile nicht mehr unbelastet mit ihrer Hündin umgehen, die jede Schwäche sowohl bei Menschen als auch bei Hunden „ausnutzt“ und mit angstaggressivem Verhalten reagiert.
Dobby braucht daher unbedingt in sich ruhende und souveräne Menschen, die sie liebevoll, aber konsequent anleiten, ihr die so dringende benötigte Sicherheit geben und ihr klar machen, dass SIE keine Entscheidungen zu treffen hat.
Fühlt sich Dobby sicher und entspannt, zeigt sie ihren wunderbaren treudoofen Charakter, ist neugierig, anhänglich und schmust unglaublich gerne. Sie ist immer stets bemüht, ihrem Menschen zu gefallen und baut eine ganz starke Bindung zu ihm auf.
Die Süße braucht viel Ruhe, um ihre Tageserlebnisse zu verarbeiten, und verschläft dann gerne den Großteil des Tages. Sie ist zudem stubenrein, bleibt brav alleine zuhause, beherrscht diverse Kommandos und ist lange Autofahrten gewohnt.
Die Bulldogdame liebt ausgiebige Spaziergänge durch Wald und über Wiesen, genießt den Freilauf in gut überschaubarem Gelände, sucht immer wieder den Blickkontakt zu ihrem Frauchen, ist gut abrufbar, hat einen recht moderaten Jagdtrieb und freut sich über nette Hundekontakte, WENN man sie denn richtig heranzuführen weiss.
Beim Erstkontakt mit Artgenossen ist sie sehr aufgeregt und überdreht sofort, wenn ihr Gegenüber ebenfalls pöbelt. Bleibt der andere Hund jedoch ruhig, kann man nebeneinander herlaufen, bis sich Dobbys Aufregung legt. Sobald sie sich löst, weiss man, dass die Anspannung weg ist und kann sie dann ableinen, wobei sie erst einmal von sich aus Distanz wahrt. Wird sie ebenfalls nicht bedrängt und fasst genug Vertrauen, liebt sie es zu spielen und zu toben, und zeigt schön auf ihren Partner angepasstes Spielverhalten.
Wenn die Chemie stimmt und der andere Hund selbstbewusst auftritt, ordnet die Süße sich gut unter und zeigt sich eher unterwürfig.
Den Umgang mit Kindern ist Dobby NICHT gewohnt. Aufgrund ihrer Unsicherheiten und gegebenenfalls etwas heftigeren Reaktionen wird sie keinesfalls zu Kindern vermittelt.
Im Erstkontakt mit fremden Menschen versucht Dobby es erst einmal mit Verbellen und/oder Vorspringen. Da sie ein sehr feines Gespür für menschliche Stimmungen hat und jede Unaufmerksamkeit ausnutzt, ist hier entscheidend, ob sie es schafft, die Person zu beeindrucken oder zu ängstigen. Bleibt man ruhig, hat keine Angst und ignoriert sie, fasst sie relativ schnell Vertrauen und nähert sich dann selber vorsichtig an.
Dobby wünscht sich ein Zuhause bei erfahrenen Molosserfreunden ohne Kinder , die in einem eher ruhigen oder sogar ländlichen Umfeld leben. Ein Leben in der Stadt wäre für sie der Horror, da sie mit der Flut an Umweltreizen überfordert ist und nicht zur Ruhe kommen kann. Ein Haus mit sicher umzäunten Garten wäre ideal, ist aber kein Muss.
Über einen größeren und souveränen Rüden im Haushalt, an dem sie sich orientieren kann, würde sie sich wahrscheinlich freuen.
Dobby baucht Menschen, die ihr jederzeit Sicherheit vermitteln und ihr dabei helfen, ihre eigenen Grenzen zu überwinden. Dazu noch Ruhe, liebevolle Fürsorge und Stabilität…und Dobby wird diese bestimmt „dankbar“ annehmen und zu einer tollen Hündin werden!
Die Vermittlung erfolgt zu den im Tierschutz üblichen Bedingungen mit Vor- und Nachkontrolle(n), Schutzvertrag und Schutzgebühr. Keine Vermittlung in Außen- oder Zwingerhaltung, kein Wach- oder Schutzdienst.