Zum einen würde ich immer mal wieder kurze Runden mit ihr allein drehen. Damit sie lernt sich auf euch zu verlassen, nicht auf ihre Hundekumpels.
Shira vertraute Sanny ziemlich schnell und orientierte sich an ihm. Deswegen bin ich anfangs auch nie getrennt gegangen. Bis zu Sannys Tod war dann aber jede Runde, wo er nicht dabei für sie schlimm. Das machte es nach seinen Tod nochmals besonders schwer sie überhaupt vor die Tür zu bekommen.
Shira machte sowieso nur sehr langsame Minifortschritte und alles war mit Sannys Tod dahin. Ich bin echt mega glücklich, dass unsere Trainerin die Idee mit den Vertrauensübungen hatte. Ich weiß nicht, was sonst aus Shira geworden wäre. Was da für Übungen sinnvoll sind hängt natürlich stark vom Hund ab. Bei uns waren das:
- über Knisterfolien und Planen auf der Erde laufen
- über leicht mit Gummiband gespannte Planen laufen bzw. drunter durch kriechen
- durch einen Ring mit Flatterbändern oder aufgehängten Flaschen durchlaufen
- durch ein Fass laufen
- auf Brettern balancieren
- über Hürden springen
- Wackelbretter
- durch einen Tunnel laufen
- Übungen wie Sitz und Platz auf einen Trampolin, welches dabei schwingt
- im Slalom durch Hindernisse laufen nur auf Handzeichen
Mehr fällt mir gerade nicht mehr ein.
Für einen gut sozialisierten Hund sind das die einfachsten Übungen (für Sanny wären das 10 Minuten Spaß und Action gewesen). Es ist aber Wahnsinn was das einem schlecht sozialisierten Hund an Überwindungen kostet. Allein bis Shira einen normalen Tunnel das erste mal (mit angelegten Ohren, eingekniffenen Schwanz und wankend) durch laufen ist, hat bei täglichem Training 1,5 Wochen gedauert. Wenn das dann ohne Angst klappt, kann man das wunderbar steigern. Mit Bogen darin, mit einer Decke vor dem Ausgang, mit kleinen Hindernissen im Tunnel bis hin zum Sacktunnel.
Auch beim Slalom hat man ganz tolle Möglichkeiten zu variieren. Unterschiedliche Gegenstände verwenden, mal links anfangen, mal rechts, unterschiedliche Entfernungen usw.
Alle diese Übungen soll der Hund mit deiner Hilfe und viel Ruhe erarbeiten.
Ich hab Shira dann noch das Kommando "hoch" bei gebracht. Sie soll sich dabei auf die Hinterpfoten stellen und mit den Vorderpfoten dahin, wo ich ihr zeige. Das Kommando fand sie von Anfang an total toll, was unser Vorteil war. Das haben wir dann überall da angewendet wo sie vor Angst hatte.
Und zusätzlich haben wir noch angefangen mit einem Futterdummy zu arbeiten. Jeder der ernsthaftes Dummytraining betreibt lacht sich natürlich über die "Qualität" kaputt. Aber Shira hat damit sehr gut gelernt, dass wir als Team agieren und hat ganz viel Spaß dabei.
Ich weiß nicht, ob das alles so verständlich war, ohne das man sich das mal angesehen hat. Vom Sommer müsste ich noch irgendwo Videos haben...
Und ob das Übungen für euch sind, müsst natürlich eh ihr entscheiden. Bei Fragen, nur her damit