Da mich der Kummer beinah zerfraß und ich am Rande der Verzweiflung stand, traf ich die einzig vernünftige Entscheidung: es musste ganz schnell wieder ein Hund an meine Seite.
Hier in unserem „Dorf“ kennt man jeden Nachbarn und Pöllchens überraschender Tod sorgte für viel Wirbel. Die Anteilnahme war riesig, damit hätte ich nie gerechnet. Das hat mich - wenigstens für den Moment - sehr aufgebaut und mir unheimlich großen Trost gespendet.
Doch es gab auch Leute, die tatsächlich dachten ich hätte Pöllchen wegen des Babys weggegeben
Das war für die völlig klar!
Ein paar Mal hörte ich auch, dass es ja so viel besser sei, denn so könnte ich mich auf meinen Sohn konzentrieren - und das kam von Hundehaltern!
Jeder, der mich auch nur ein bisschen kennt müsste wissen, dass ich meinen Hund wie ein eigenes Kind geliebt habe.
Die ganze Schwangerschaft habe ich mir überlegt, wie ich mein zukünftiges Leben mit Baby und (leider oft schwierigen) Hund gestalten kann. Und kaum ist das Kind da, fehlt ein wichtiger Teil meines Gedankenspiels
Und weil ich nicht nur etwas verrückt bin, sondern auch richtig trotzig sein kann, begab ich mich sehr schnell auf die Suche nach einem neuen vierbeinigen Partner.
(Nun gut, selbstverständlich hat der Familienrat getagt. Der hat sich einstimmig dafür entschieden
)
Eigentlich wollte ich nie wieder einen Welpen!
Eigentlich wollte ich einen Hund aus dem Tierschutz!
Eigentlich wollte ich nie eine Hündin!
Eigentlich...
Ich hatte einige Rüden aus dem TS im Auge, doch wenn nicht schon im Vermittlungstext stand, dass sie eine Vermittlung zu Kindern ausschließen, kamen spätestens beim Telefonat Probleme zur Sprache, die ich mir nicht mit einem 4 Wochen alten Baby zumuten wollte. Pöllchen hatte schon genug Baustellen, so einen Hund würde ich mit Baby nicht in die richtigen Bahnen lenken können. Ganz abgesehen davon, dass ich die Sicherheit meines Sohnes nicht in Gefahr bringen wollte.
Zu Beginn meiner Suche bin ich auf Welpen gestossen die mir sehr zusagten. Immer wieder rief ich die Anzeige auf und telefonierte mit der „Züchterin“.
Von den vielen Telefonaten die ich auf der Suche führte war sie die einzige die auch an mich eine ganze Menge Fragen hatte!!! Als sie Hamburg hörte sträubten sich schon ihre Haare. Und gut war auch: „Was willst du mit einem Rüden, der in der Pubertät den Dicken macht? Du hast doch ein Baby! Ich habe hier ein Mädel, die passt zu deiner Situation. Ein ganz liebes Mädel ist das, überhaupt nicht dominant. So ein richtig zartes und vorsichtiges Mädchen eben!“
Eigentlich passte mir das gar nicht, da ich einen Rüden wollte!!!
Aber dann siegte die Vernunft und bislang bereue ich es keine Minute, da ich den wohl liebsten und ruhigsten Welpen überhaupt bekommen habe.
Keine zwei Wochen nachdem Pöllchen seine letzte Reise antrat, zog die kleine Maus bei uns ein.
Und hier ist sie: Perla
Ach so, die Maus ist nun etwa 4,5 Monate alt. Hat bislang nichts zerstört, ist stubenrein und sowieso nur lieb!
Vielleicht habt ja auch Ihr Lust zu raten welche zwei Rassen in ihr stecken?!