Pitu
Rottweiler, kastrierte Hündin, gechipt, seit einem Jahr nicht geimpft, 58 cm groß, 35 kg schwer, 6 Jahre alt.
Standort: noch bei ihrer Halterin in Berlin
Hallo ihr Lieben,
ich bin Pitu, eine fast 7-jährige kerngesunde Rottweilerhündin ohne Papiere. Die ersten Jahre lebte ich mit meinem Frauchen in Mecklenburg-Vorpommern, wo ich auch geboren wurde. Dort besuchten wir den Welpenspielkurs, den Junghundekurs, ein Nasentraining (ich war sehr untalentiert) und das Agility-Training, was mir am meisten Spaß gemacht hat und mir in jungen Jahren bei vielen Ausbruchsversuchen geholfen hat.
In MeckPomm fühlte ich mich sehr wohl, weil ich ständig in der Natur, im Wald, auf Feldern und am Strand war. Dann zogen mein Frauchen und ich aber zuerst nach NRW und dann nach Berlin. Und was soll ich sagen? Großstädte mag ich GAR nicht. Ich bin nämlich sehr ängstlich… ich mag keine Straßenfeste, knatternde Motoren oder sonstigen Lärm, den ich nicht zuordnen kann. Ich weigere mich dann weiterzugehen.
Im Haus bin ich ein Engel, ich liege rum und schnarche so laut, wie du es nicht erwarten wirst.
Ich mache nichts kaputt, klaue nichts und höre auf’s Wort. Es ist niemals notwendig, etwas zweimal zu sagen oder die Stimme zu heben… das würde mich auch sehr traurig machen.
Draußen sieht es jedoch anders aus: Ich spiele die Chefin und obwohl ich Angst vor allem habe und mich die Führungsrolle total überfordert, versuche ich mein Frauchen vor jeder frontalen Konfrontation mit Mensch oder Hund zu schützen und trete deshalb stets besonders bedrohlich auf. Mein Frauchen war deshalb schon zu einigen Spezialtrainings, aber sie hat die Lage einfach nicht im Griff. Ich muss sie beschützen, auch wenn ich selbst die Hosen voll habe.
Aus diesem Grund bin ich in NRW auch leider schon durch den Wesenstest gefallen und zwei kastrierte Rüden habe ich auch schon gebissen.
Wenn man mir jedoch die Angst nimmt und die Führungsrolle übernimmt, dann kann ich mit jedem Hund und Menschen befreundet sein. Ich habe einige gute Hundefreunde (meist große, wuschelige, junge Rüden), die zufällig mit mir in die gleiche Richtung gelaufen sind, bis sie meine Freunde wurden. Frontale Begegnungen hingegen klappen grundsätzlich nicht, auch nicht bei Menschen. Die habe ich allerdings noch nicht gebissen, höchstens mal gezwickt.
Ich kann mein Frauchen einfach nicht länger beschützen und schon gar nicht in dieser lauten Großstadt. Jetzt erwartet sie auch noch ein Kind, das ich dann auch noch beschützen müsste. Das wird mir einfach zu viel.
Gibt es unter euch Hundefreunden nicht jemanden, der in der Natur wohnt, ohne Großstadtlärm… der draußen die Führungsrolle übernimmt und mich heimlich auf dem Sofa schlafen lässt, wenn niemand hinsieht? Ich eigne mich auch sehr gut als Zweithund für einen jungen Rüden, so als ruhiger Gegenpol.
Ach ja, meine neue Familie sollte außerdem wissen, dass ich nicht nur im Garten eine wahre Ausbruchskünstlerin bin, sondern mich auch aus jedem Halsband winde. Mit einem Geschirr hingegen seid ihr auf der sicheren Seite. Eine Schleppleine ist eine gute Option für mich, damit ich trotz meiner Unsicherheiten etwas mehr Bewegungsspielraum habe. Auch bin ich an Halti und Maulkorb gewöhnt.
Wenn ihr mir helfen könnt, dann meldet euch doch bitte bei bei der Molosser-Vermittlungshilfe.
Die Vermittlung erfolgt zu den im Tierschutz üblichen Bedingungen mit Vor- und Nachkontrolle(n), Schutzvertrag und Schutzgebühr. Keine Vermittlung in Außen- oder Zwingerhaltung, kein Wach- oder Schutzdienst.