AW: Schwierigkeiten mit dem BM
natürlich kann ich mehr erzählen, aber nur bis zu einem gewissen Grade öffentlich (ansonsten gerne per PN), da ich den Hund und auch mich schützen will. Ich nehme des öfteren Hunde aus dem TS mit Verhaltensmacken auf, die deshalb schwierig zu vermitteln sind.
Manches Mal klappt eine Vermittlung von mir aus dann später, manchmal bleiben sie bei mir. Mein Steckenpferd sind Hunde mit Artgenossenunverträglichkeiten.
Als Zugezogene in einem ganz kleinen Ort sah die Dorfbevölkerung und der Ortsbürgermeister bereits vor meinem Einzug ins erworbene Haus eine Gefahr für ihre Sicherheit und ich wurde bereits zu einem Zeitpunkt, als ich dort noch nicht wohnte, mehrfach vom OA angeschrieben, dass meine Hunde gejagt hätten und im Dorf herumlaufend gesichtet worden seien usw. Alles purer Quatsch, aber es geht auch heute noch immer so weiter.
Auch dieser Hund ist mein Pflegehund, den ich anfangs übernommen hatte, da er im TH nur noch einmal wöchentlich ausgeführt werden konnte, da er keine Leinenführigkeit kannte und die Gassigänger hinter sich herzog. Er war bereits in kurzer zeit zweimal vermittelt worden, kam aber immer sieder ganz schnell zurück, weil er angeblich jeweils den Mann beißen wollte, wenn dieser ins Bett kam, wo der Hund lag.
In meinem Haushalt traf er auf 4 weitere Hunde: einen DeutschDrahthaar-Rüden eine Amstaff (damals die Chefin), eine hyper-penetrante AmBulldoggin und eine APBT. Mit letzterer kam es alsbald zur Beißerei. Das wiederholte sich so oft, wie sie Gelegenheit dazu hatten, und es ging immer von ihm aus, obwohl er wußte, dass die Hündin ihn zu dem Zeitpunkt haushoch überlegen war. Mit den anderen Hunden arrangierte er sich, bei der Chefin versuchte er es auch einmal, aber nur das eine mal. Ansonsten war er ein ganz putziger und liebenswerter Junghund, und zu Menschen ganz unvoreingenommen offen. Ich gestand ein, dass meine Erfahrung, diese beiden Hunde miteinander zu befrieden, nicht ausreicht und das TH, dem er gehört, nahm ihn wieder und gab ihn, um ihm den TH-Alltag zu ersparen, dem ehrenamtlichen Trainer in Pension.
Damit taten sie nichts Gutes, wie ich später von dessen Mitarbeiterin erfuhr, da er keinesfalls mit ihm arbeitete, wie abgemacht, sondern ihn in seinen Stall einquartierte, wo er keinen Sichtkontakt zur Außenwelt hatte und dort wurde er täglich eine bis 1,5 Stunden herausgeholt und von der Mitarbeiterin Gassi geführt und zwar ausschließlich dort, wo keine Menschen gehen und keine Hunde. Dieser Zustand dauerte ein ganzes Jahr lang an. Er hatte während seiner Pubertät keinen Hundekontakt und auch keinen Menschenkontakt, bis auf die eine Mitarbeiterin.
Es kam der Zeitpunkt, da ich alle Hunde los war, bis auf meine APBT, die mir gehört. Mit ihr arbeitete ich nochmal etwas nach, was Artgenossen betraf, indem ich mit ihr zum Hundeplatz ging und der Meinung war, dass ich den BM jetzt noch einmal aufnehmen könne, bevor er in dem Loch, in welchem er saß, völlig vergammelte.
Er kam also wieder nach Hause und die erste Zeit war selbstverständlich alles ganz gut, außer dass ich merkte, dass er draußen wirklich jedem Hund ans Leder wollte.
Nach Wochen begann er damit, die APBT ganz einzuschränken, indem er sich sogleich auf sie stürzte, wenn sie sich bewegte und er der Meinung war, dass sie das nicht dürfe. Sie ging ihm dann deutlich aus dem Weg. Aber nicht genug damit, kurze Zeit später setzte er ihr dann auch noch nach, wenn sie sich entfernte, um über sie herzufallen. Nun war der Zeitpunkt da, dass ich beide separierte, indem einer stets in seinem Kennel sitzen mußte, wenn der andere sich frei bewegte. Dort fing er dann abends (es mußte dunkel sein), damit an, mich zu maßreglen, wenn ich mich noch im Zimmer bewegte, indem er deutlich knurrte, bellte und im Käfig randalierte, sobald ich vorbei ging.
Als ich eines Abends wohl die Tür des Käfigs nicht richtig verschlossen hatte, und im Nachtgewand in das Wohnzimmer ging, in dem der Käfig steht, um das Licht auszuschalten und ohne auch nur auf ihn zu sehen, kam er herausgeschossen, sprang mich von hinten an (wie ich es vom Hundesport her kenne, wenn der Hund dem Figuranten in den Rücken springt, biss ins Schulterblatt und ließ nicht mehr los und schüttelte kräftig. Zu meinem Glück kam die APBT heran gelaufen und gab sich mit ihm ab, sodass ich ihn los war. Ich muß sagen, dass ich mich vor ihm ein wenig zu fürchten begann, weiß aber auch, dass Furcht kein guter Ratgeber bei der Hundeerziehung ist.
Tagsüber tat er solches nie, sondern war mir gegenüber freundlich, lernte gern und gab sich auch gehorsam. Der Tierheimtrainer vertrat ja die Ansicht, dass seine Ausraster nur damit zu tun hätten, dass die Leute ihm Privilegien gestattet hätten, die er dann nicht mehr hergeben wollte. Bei mir hatte er überhaupt nie den Versucht gemacht, solche häuslichen Privilegien überhaupt zu wollen.
Er ging mich dann noch öfter an, wenn er Gelegenheit dazu hatte, fürchtete sich andererseits aber auch vor mit, denn wen ich ihn zum richtigen Zeitpunkt erwischte, wich ich nicht zurück und komplementierte ihn wieder in seine Box, in die er zwar widerstrebend, aber im Schleichgang zurück weichend, hinein ging.
Das Verhalten zeigte er dann auch bei meinen erwachsenen Kindern, nie aber bei Fremden in meinem Hause.
Das reicht erst einmal, denke ich.
Sein aggressives Verhalten tritt in häuslicher Umgebung nur abends aufm (vielleicht BM-spezifisch?)
Er hat es mittlerweile aufgegeben, mich dominieren zu wollen, solange ich alleine zu hause bin. Ist eine zweite Bezugsperson anwesend (eines der Kinder), so tut er es allerdings wieder, als könne er keine zwei Personen auf einmal ertragen. Ist eine fremde Person zugegen, so macht er gar nichts.
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