Na na na
Danke und anbei mal der dazu gehörige Text
Übrigens wir waren schon alle Drei beim Metzger und haben 3 Fleischwürste gehohlt zur Feier des Tages von Don Carlo
Gruß Don Carlo
„Don Carlo“, der Champion aus dem Anzeigenblatt
Als Günter A. seinen „Don Carlo“ zum ersten Mal sah, war der damals knapp vier Monate alte Cane Corso-Rüde ein Häuflein Elend - ängstlich, unterernährt und krank. Heute ist aus „Don Carlo“ ein imposanter, vielfach ausgezeichneter Champion geworden. Lesen Sie hier die ganze Geschichte!
Dieser Champion kommt tatsächlich aus dem Sperrmüll, jedenfalls im übertragenen Sinne. Denn Günter A hat seinen „Don Carlo“, einen mittlerweile vielfach ausgezeichneten Ausstellungsstar, in der Sperrmüllzeitung gefunden, einem Anzeigenblatt. Aber erzählen wir die Geschichte von Anfang an!
Geboren ist „Don Carlo“ am 2. Mai 2003. Der reinrassige Cane Corso mit dem Namen „Manon“, Abkömmling einer aus Italien nach Deutschland importierten Hündin, wurde, wie seine Geschwister, im Internet zum Kauf angeboten, berichtet Günter A. „Und leider gelang das auch!“ Er selbst wußte zu diesem Zeitpunkt noch nichts von der Existenz des Hundes, hat all diese Details erst später recherchiert. Aber weiter in der Geschichte:
In seinem neuen Zuhause auf dem Land in einem Haushalt mit Kind, Katze und einer Bullterrier-Hündin wurde er „Picasso“ gerufen - aber dies Zuhause blieb nicht lange seins: "Cane Corso, Rüde, geimpft, entwurmt, an Kinder, Katzen, Pferde u.a. Tiere gewöhnt, sehr lieb und verschmust, o. Papiere, Telefon ..." hieß es einige Wochen später in der erwähnten Sperrmüllzeitung.
„Samstags morgens nach Feierabend habe ich diese Anzeige gelesen“, erzählt Günter A. Der Hundefreund, der ausschließlich nachts im Schichtdienst arbeitet, hat von jeher ein Faible für Molosser: „Mich fasziniert ihre Ruhe, ihre Wesens- und Nervenstärke.“
Vom Cane Corso hatte er zwar gehört und einiges gelesen, sich schon lange für die Rasse interessiert, aber noch nie einen Vertreter „in natura“ gesehen. „Ich war einfach neugierig ...“, erklärt er seine Beweggründe dafür, an diesem Samstag Morgen die genannte Telefonnummer zu wählen. Ein Hund gehörte zu diesem Zeitpunkt bereits zum Haushalt von Günter A und seiner Lebensgefährtin, Rottweiler „Mona“, die er im Alter von drei Monaten aus einem Tierheim geholt hat.
Ein „Schluck Wasser in der Kurve“
Was der 41jährige und seine Begleiterin dann bei ihrem Besuch bei „Picasso“ zu sehen bekamen, war alles andere als ein typischer Molosser: Der knapp vier Monate alte Cane Corso-Rüde war ein Häufchen Elend, ängstlich, untergewichtig und offensichtlich krank: „Der sah aus wie ein Schluck Wasser in der Kurve“, erinnert sich der Hundefreund. Zunächst machte er auf dem Absatz kehrt, auf dem Weg nach Hause aber überlegte er es sich anders: „Wir sind umgekehrt, der Hund hat mir einfach leid getan.“
Danach gefragt, was ihm damals durch den Kopf ging, gibt er das Zitat eines gewissen Paul Eipper wieder, das er in dem Buch „Der Rottweiler“ (Autor: Hans Korn, Otto Meißners Verlag, 1955, vergriffen) gefunden und das seine Haltung Hunden gegenüber geprägt hat: "Denn wir Menschen zogen vor vielen Jahrtausenden den Hund von seinem Raubtier-Dasein zu uns heran, was er in unser Gesellschaft wurde, ist gleichermaßen unser Verdienst und unsere Schuld - in jedem einzelnen Fall, bei jedem Hundeschicksal.“
Kurz entschlossen holte er also den Kleinen zu sich. Von dessen Champion-Qualitäten ahnte er nichts, dachte keinen Moment daran, den Hund jemals überhaupt auszustellen. Denn, wie gesagt: Papiere gab es (angeblich) ohnehin keine.
Über den Impfpaß aber konnte sich der Cane Corso-Neubesitzer auf Spurensuche begeben: „In jedem Impfpaß steht ja der Name des Tierarztes, der den Hund als erster geimpft hat, den habe ich angerufen.“ So konnte er schließlich das traurige Schicksal seines neuen Familienmitgliedes recherchieren, das nun erst einmal aufgepäppelt werden mußte, in jeder Beziehung: körperlich, weil es an Durchfall, Mangelernährung und einer Knochenentzündung litt, aber auch psychisch: „Der kannte nur die Box, in der er immer gelegen hat, und sonst nicht viel ...“
Die Erziehung einer „Italienischen Dogge“
Günter A kniete sich in die Sache hinein, suchte überall nach Informationen über die Hunderasse, die als direkter Nachkomme der römischen Molosser gilt und in ihrem Heimatland Italien auf zahlreichen Abbildungen und Mosaiken aus der Antike zu sehen ist. Die genaue Abstammung und Herkunft des Cane Corso Italiano, der häufig auch als „Italienische Dogge“ bezeichnet wird, gilt jedoch nicht als sicher belegt. Seit 1996 ist er von der FCI anerkannt (FCI-Nummer 343).
„Hier in Deutschland Material über den Cane Corso zu finden, war gar nicht so einfach“, erzählt Günter A . Ein Buch in deutscher Sprache über die Rasse gibt es bis heute nicht - kein Wunder, wurden hierzulande doch bis 2003 gar keine, seitdem pro Jahr kaum mehr als zwei Handvoll dieser Hunde geboren.
In Veröffentlichungen wird der Hund unter anderem als „gelehrig, ruhig, freundlich, kinderlieb, treu, anschmiegsam, verspielt ...“ beschrieben (Zitat aus
www.wikipedia.de - Eigenschaften, in denen Günter A seinen „Don Carlo“ eindeutig wiedererkennt. Dessen Erziehung sei denn auch kein Problem gewesen.
A weiß aber auch: „So ein Hund gehört in die richtigen Hände.“ Denn die zweifellos in dem Wachhund vorhandene Verteidigungsbereitschaft und sein natürlicher Schutztrieb müsse nicht, ja dürfe nicht ohne Not geweckt werden: „Zum Schutzdienst zum Beispiel ist der Cane Corso gänzlich ungeeignet“, ist er überzeugt.
„Mona“ wurde in dieser ersten Zeit zur „Ersatzmutter“ für den vierbeinigen Familienzuwachs. „Sie hat mich wirklich ganz toll unterstützt“, schwärmt Günter A von seiner erfahrenen und gut erzogenen Rotti-Hündin, die bis heute „Don Carlos“ beste Freundin ist. Den neuen Namen gab A seinem Schützling, „weil ‚Don Carlo' etwas Besonderes ist, und das ist mein Hund auch.“
„Don Carlo“ auf der Siegerstraße
Durch den Tierarzt hatte er auch den Namen des Züchters in Erfahrung gebracht, nahm Kontakt auf und konnte schließlich nach vielen Monaten erwirken, daß ihm die italienischen Original-FCI-Papiere ausgehändigt wurden. Zur ersten Ausstellung motiviert wurde er durch eine Bekannte. Das Ausstellungswesen war für ihn bis dahin ein Buch mit sieben Siegeln: „Ich habe mit ‚Mona' die Begleithundprüfung gemacht, von allem anderen hatte ich nicht die geringste Ahnung“, räumt er freimütig - und ein wenig stolz - ein. Denn stolz ist er schon auf das, was er mit seinem Hund erreicht hat, weil er ganz klein angefangen und sich „hoch geschafft“ hat, wie er in breitem Hessisch erzählt.
„Wir machten uns keine allzu große Hoffnungen“, erinnert er sich an seinen und „Don Carlos“ ersten Auftritt im Ring im Frühjahr 2004 in der Jugendklasse. Fehler beim Laufen und Hinstellen sind für einen Anfänger wie ihn schließlich normal. Aber dann kam die Benotung: „SG 1 BOB, Jugendsieger“, also „Sehr Gut 1, Best of Breed (Bester seiner Rasse)“ lautete das Ergebnis. „Die Freude war unglaublich“, erzählt A , und auch „Don Carlo“ bekam diese zu spüren - in Form seines Lieblings-Leckerlis, einer ordentlichen Portion Fleischwurst.
Jetzt hatten Herr und Hund Spaß an der Sache gefunden und arbeiteten sich ein, übten fleißig das Vorführen, Laufen, Stehen ... Und „Don Carlos“ Erfolgsserie setzte sich fort: In Hannover gab es im November 2004 ein V (Vorzüglich) 1 und als „Best of Breed“ die erste Anwartschaft auf den Titel „Deutscher Champion“. Die Liste der weiteren Erfolge ist lang: Jede Menge Anwartschaften, mehrere „BOB“, im Mai 2005 ein SG 1 in der Offenen Klasse bei der Europasieger-Zuchtschau des VDH in Dortmund,im Oktober dann der titel Deutscher Bundessieger 2005 in der Offen Klasse , im Mai dieses Jahres in Dortmund Europasieger in der Champion Klasse Höhepunkt von „Don Carlos“ Ausstellungskarriere war die Zuerkennung des Titels "Deutscher Champion VDH" im Dezember vergangenen Jahres.
„Ganz Hund sein“ nach Molosser-Manier
Zwischen seinen Erfolgen darf der heute 68 Zentimeter große und 57 Kilo schwere Vierbeiner„ganz Hund“ sein nach Molosser-Manier. Ausgedehnte Spaziergänge an Herrchens und „Monas“ Seite, in den warmen Monaten Schwimmen im See und Schmusen gehören nach Aussage von Günter A zu den Lieblingsbeschäftigungen des imposanten Rüden. „Außerdem ist er ein echter Genießer, liegt gern auf der Terrasse und liebt das Sonnenbaden“, lacht „Don Carlos“ Besitzer. Was ihn an seinem vierbeinigen Freund und Begleiter so fasziniert, ist genau diese Fähigkeit: Die Gelassenheit und Ausgeglichenheit, die Nervenstärke, die extrem hohe Reizschwelle.
Sein geruhsames Dasein im heimischen Haus und Garten tauscht „Don Carlo“ in diesen Tagen allerdings wieder gegen Auftritte im Ausstellungsring ein, wo man dann „einen ganz anderen Hund“ zu sehen bekommt, freut sich Günter A über die mittlerweile erkennbare Schauerfahrung seines Vierbeiners: „Da wirft er die Beine wie ein Hengst ...“ Gelegenheit dazu hat der Cane Corso bei der Jahrhundert-Siegerschau anläßlich des 100jährigen VDH-Jubiläums vom 13. bis 15. Oktober in Dortmund.