NOTFALL!
Akela
Deutsche Dogge-Labrador Retriever-Mischling, Rüde, Gelenkproblematik, ca. 78-80 cm groß, ca. 60 kg schwer, ca. 2 Jahre alt.
Standort: seit Sommer 2019 im Tierheim Neu-Amerika in Annaberg-Buchholz (Sachsen)
Akela ist nun leider bereits zum 2.Mal im Tierheim.
Der junge Rüde wuchs in einer sozial schwachen Familie in einer Dachgeschosswohnung ohne Auslauf und ohne artgerechtes Futter auf. Als er zu uns kam, hatte der Hund kaum Muskulatur und massiv instabile Gelenke. Durch Muskelaufbau und Spezialfutter konnte aber eine deutliche Besserung erzielt werden.
Nachdem er vermittelt worden war, kam Akela nun zurück: man war mit ihm und seiner Kraft überfordert, das Alleinbleiben fiel ihm schwer (dies können wir hier absolut nicht bestätigen) und er fühlte sich wohl viel zu sehr in der Verantwortung, Dinge regeln zu müssen und war damit maßlos überfordert.
Akela ist ein sehr menschenbezogener Hund, der engen Anschluss an seine Bezugspersonen braucht, allerdings benötigt der kräftige Rüde auch eine klare, souveräne Führung sowie Regeln und Grenzen. Er zeigte im vorhergehenden Zuhause wohl Tendenzen, seine Besitzer vor anderen Menschen abschirmen zu wollen. Auf fremde Menschen reagiert er zum Teil mit Verbellen.
Der Bursche ist mit Kindern aufgewachsen, bei nettem und respektvollem Umgang sollte es hier keine Probleme geben. Aufgrund seiner Größe und Kraft tendieren wir aber eher zu älteren und standhaften Kindern.
Mit Hündinnen ist Akela verträglich und zeigt auch keinerlei Futterneid oder Eifersucht. Bei Rüden entscheidet die Sympathie, sind die anderen Jungs freundlich, dann ist Akela auch nett… wird er angemotzt, dann hält er sich auf keinen Fall zurück.
Unsere Tierheimkatzen lässt er komplett in Ruhe, die interessieren ihn nicht. Katzen im Haushalt kennt er unseres Wissens nicht, wir denken aber, dass eine Vergesellschaftung mit hunde-erfahrenen Samtpfoten durchaus möglich sein könnte.
Akela kennt die Grundkommandos und läuft gut und entspannt an der Leine, solange ihn keine Außenreize ablenken. Leider hat er seit seiner Rückkehr aus der Vermittlung manchmal die Tendenz, auf Autos oder Radfahrer zu reagieren. Man kann dies aber gut managen, indem man etwas Abstand hält und ihn mit Sitz-Bleib ins Kommando nimmt. Hundebegegnungen mit anderen Rüden, die ihn anpöbeln, sind für ihn hingegen schwierig. Daran muss definitiv gearbeitet werden.
Akela ist ein ganz wunderbarer Hund, der zufrieden ist, wenn er dabei sein kann. Auch bei uns liegt er manchmal in der Mittagspause zufrieden schnarchend unter dem Tisch. Generell benimmt er sich im Haus hervorragend und fährt zudem problemlos im Auto mit.
Akela muss nun endlich ankommen dürfen. Er braucht aufgrund seiner Größe und der Gelenkproblematik ein ebenerdiges Zuhause mit Haus und eingezäuntem Grundstück, wo er bei seinen Menschen sein kann.
Wir hoffen ganz sehr, dass seine Pechsträhne nun beendet ist und er nicht lange auf die richtigen Menschen warten muss, die im besten Fall bereits Erfahrung mit der Haltung von Doggen oder anderen großen und kräftigen Rassen besitzen.