Danke der Nachfrage, Grazi.
Die letzten Wochen waren der Horror. Sonst hätte ich mir auch schon längst die Zeit genommen und euch alles niedergeschrieben.
Bitte bei folgender Auflistung bedenken, dass die Praxis rund 60km entfernt ist und wir ein zweieinhalb Jahre altes Kind haben und auch ab und zu mal Geld verdienen müssen
23.09.: OP per TPLO am linken Knie (Da wir Perla schon um 8h abgeben mussten, also um 6h losfuhren, hatten wir die Idee in einem nahegelegenen Wildpark die Stunden zu verbummeln, bis wir sie wieder mitnehmen konnten. Im Endeffekt liefen wir dort von 9h bis 16h rum, was sehr schön war. Gegen 19h Zuhause, mit völlig verdatterten Hund, der uns die Nacht zum Tag machte. Fazit: So machen wir das nie wieder!)
24.09.: Abnahme des Verbandes und Kontrolle der Wunde
26.09.: Sie hat sich in der Nacht den Kragen abstreifen können. Obwohl sie direkt neben uns schläft! Irgendwann fallen auch wir einfach ins Koma.
Und was hat Madame gemacht? Richtig! Die Fäden gezogen.
Sehen konnte ich das nicht direkt, aber ihre Körpersprache hat es mir verraten.
Völlig verzweifelt und wütend auf mich selbst überlegten wir, wie wir jetzt weiter vorgehen sollen.
Entschieden uns, sie erst einmal in den Garten zum Lösen zu bringen. Sie piescherte, stand auf und dann war nur noch ein ohrenbetäubender Schrei zu hören und eine wie von der Tarantel gestochene Perla, die einfach nur weg wollte.
Also direkt den Notdienst der Praxis kontaktiert (wir haben eine 24h Notfall-Nr. mitbekommen) und losgefahren.
Uns war schon klar, dass nun auch das zweite Kreuzband gerissen war. Der Verdacht wurde bestätigt und die Wunde neu versorgt. Termin für zweite OP am folgenden Dienstag.
Ich hätte sie gerne da gelassen, da wir völlig am Ende waren. Ging aber nicht, weil sie ihren Klinikstatus abgelegt haben und am Wochenende keine stationären Patienten aufnehmen.
Wir haben aber ein tolles Geschirr zum Stützen mitbekommen. Vielleicht sollte es damit besser gehen.
28.09.: Perla hat seit dem zweiten Riss am Samstag nur einmal Urin abgesetzt. Fragt mich jetzt bitte nicht mehr, wie lange genau nicht, aber sehr lange. Sehr beunruhigend.
Also wieder ab zum Arzt. Diesmal habe ich um eine stationäre Aufnahme gebettelt, weil wir wirklich nicht mehr weiter wussten. Es zerrte stark an unseren Nerven. Es gab quasi nur noch den Hund.
Wir ließen sie da und da sie bis abends keinen Urin absetzte, wurde sie kathetert.
29.09.: OP rechtes Knie. Arzt schlug telefonisch vor, sie bis zum Wochenende da zu lassen. Das kam mir sehr entgegen, weil ausgerechnet in dieser Woche die Kurzarbeit meines Freundes endete und ich mit Kind und Hund allein gewesen wäre. Horrorvorstellung, wenn die kleine Elfe nicht laufen kann.
30.09.: Sie verweigert das TroFu. Wird ja sonst frisch gefüttert. Bitte um Vorbeibringen des Fleisches. Also wieder ins Auto…
01.10.: Seit Montag verweigere sie das Fressen total. Mittlerweile ist Donnerstag. Ob wir sie abholen können. Natürlich taten wir das umgehend. Allerdings mit sehr gemischten Gefühlen, denn Urin setzte sie nicht selbstständig ab. Blase wurde untersucht, alles in Ordnung. Schien ein psychisches Problem zu sein, schließlich ist es dabei gerissen.
Nach der Ankunft Zuhause setzte sie direkt Urin ab.
02.10.: Fäden bzw. Klammer wurden gezogen. Blutkontrolle, da der CRP-Wert erhöht war. Rückgang der Entzündung.
Wir hatten auch noch das Problem, dass sie die Futteraufnahme völlig verweigerte. Hat schon 7kg verloren und selbst bei Leberwurst wurde der Kopf weggedreht, weil ja Tabletten drin vermutet wurden. Das Problem hat sich aber zum Glück mittlerweile erledigt.
Überraschender Weise gab es seit dem keine Katastrophen mehr. Wir hatten ja fest damit gerechnet, am Wochenende wegen irgendetwas nochmal hinzumüssen.
Morgen werden die Fäden auf der anderen Seite gezogen.
Und dann hoffen wir, dass wir mit der Physio gute Erfolge erzielen und bald wieder einen richtigen Hund haben werden.