Meine Hunde sind nicht mit Katzen kompatibel. Zumindest nicht Balisto und Emilia.
Unser Nachbarskater weiß das. Er ist mittlerweile 16 Jahre alt und hat sogar Vega "überlebt", die ihn mit Sicherheit umgebracht hätte, hätte sie ihn jemals erwischt.
Allerdings haben die Nachbarn, die uns gegenüber wohnen, nun wieder zwei junge Katzen adoptiert... und ich habe sofort Panik geschoben, dass meine "Jäger" eine unerfahrene / unvorsichtige Katze erwischen könnten. Von daher hatte ich darum gebeten, uns Bescheid zu geben, sobald die Kleinen in den Freilauf durften.
Anfang der Woche war es dann soweit und seitdem begleiten wir die Hunde in den Garten und lassen sie nicht einfach rausstürmen.
Gestern waren unsere Wauzis bei dem tollen Wetter fast konstant draußen, haben in der Sonne gebraten, sich im Gras gekugelt, sind rumgestromert... so dass ich davon ausging, dass nichts passieren konnte. Das war ein Irrtum!
Plötzlich kamen Bali und Emmi völlig überdreht ins Haus gestürmt. Gleichzeitig hörte ich meine direkte Nachbarin nach mir rufen. Ich also raus und sie sagte mir, dass die beiden gerade eine Katze auf einen Baum gejagt hatten. Tatsächlich.... da hockte ein roter Kater in unserer Korkenzieherweide!
Offenbar war das Kerlchen nichtsahnend in unseren Garten geschlendert (riechen Katzen Hunde nicht?), was meine auf der Terrasse liegenden Chaoten natürlich sofort mitbekommen hatten. Sie pesten los, der Kater reagierte glücklicherweise blitzschnell und raste den Baum rauf.
Was nun? Unsere normale Leiter war nicht hoch genug, um ranzukommen...und als wir die Ausziehleiter an den Baum lehnten, kraxelte das verängstigte Tierchen nur noch höher. Wir beschlossen dann, die Leiter so stehen zu lassen, den Garten zu verlassen und ihm die Ruhe zu geben, sich zu beruhigen und irgendwann alleine runterzuklettern.
Zwei Stunden später saß der Kater immer noch da oben.
Also ist mein Mann hoch (seeeeehr wacklige Angelegenheit), packte den Kleinen, der sich in einem Ast festgeklammert hatte...pulte die Krallen irgendwie los, drückte ihn an sich und brachte ihn wieder sicher auf den Boden. Ok..... so ganz ohne Kratzer ging das nicht, aber mein Mann lässt dann ja trotzdem nicht los und versuchte nur, das immer wieder fauchende Tierchen zu beruhigen.
Unten angekommen, entpuppte es sich tatsächlich als Filou, der Jungkater unserer Nachbarn von gegenüber. Wir also rüber, Besitzer rausgerufen (der sich übrigens NICHT nicht getraut hat, den Kleinen anzufassen), Kater auf den Boden gesetzt... und der flitzte dann wie von der Tarantel gestochen ins Haus. HAPUUUUH!
Wir sind nun alle glücklich, dass die Sache noch mal glimpflich ausgegangen ist. Unser Nachbar hofft, dass das ein heilsamer und lehrreicher Schrecken für den Kleinen war, dass er von nun an einen weiten Bogen um unseren Garten macht...und seiner Schwester "Bescheid sagt".
Ich kenne mich mit Freigängern nicht sonderlich gut aus.... meint ihr, ich kann mich jetzt darauf verlassen, dass zumindest DIESER Kater sich nicht mehr zu uns verirrt?
Ich habe echt Bammel, dass mal was passiert.... unsere Nachbarn hatten im letzten Jahr echt Pech mit ihren Freigängern. Zuerst hat sich die 11-jährige Katze irgendwann mit inneren Verletzungen heimgeschleppt und hat es nicht überlebt. Dann haben sie zwei junge Katzen adoptiert. Die eine ist nach relativ kurzer Zeit dermaßen zerbissen worden, dass auch sie es nicht überlebt hat... und keinen Monat drauf ist die zweite Katze verschwunden und nie wieder aufgetaucht.
Es wäre eine Katastrophe, sollten meine Hunde hier eine Katze erwischen. Andererseits sehe ich es auch nicht ein, meine Hunde nicht mehr in ihren eigenen, hundesicher umzäunten Garten zu lassen... zumal ich ja gerade Balisto und Emilia aufgrund ihres Jagdtriebs eh nur eingeschränkt Freilauf gestatten kann....
Seufzend, Grazi