AW: Was tun bei Magendrehung ohne tierärztlichen Notdienst??
@Sanny. Die GOT ist seit 20 Jahren gleich? Das ist seltsam. Fast alles beim TA hat sich ziemlich verteuert in den letzten Jahren. Man müsste echt seine alten Rechnungen rauskramen und direkt vergleichen... Im Kopf habe ich jetzt z. B. Kastrationen und Krebs-Bestrahlungen oder Zahnsanierungen. Vor einigen Jahren waren 100 - 200 Euro normal für Zahnsanierungen und jetzt liegen wir bei 400 Euro. Klar, man müsste immer die Einzelrechnungen vergleichen, um es exakt beurteilen zu können. Zahnsanierung ist nicht gleich Zahnsanierung.
Ich glaube auch nicht, dass die Mehreinnahmen den angestellten Tierärzten zu gute kommen werden oder den Tierarzthelferinnen, sondern den Praxisinhabern, die immer öfter keine Tierärzte mehr sind, sondern irgendwelche Ketten (evidensia und co).
Wie in vielen Bereichen, gibt es vermutlich auch bei Tierärzten große Verdienstunterschiede. Ich kenne einen Fachtierarzt ca. 55 Jahre, der mehr als ein halbes Dutzend Oldtimer in der Garage stehen hat, der sowohl Praxis als auch Privathaus abgezahlt hat, mehrmals im Jahr für einige Wochen Luxusurlaube macht. Seine Tierarzthelferinnen werden besser bezahlt, als in anderen Praxen, sonst wären zwei von ihnen schon lange nicht mehr dort.
Der Klinikleiter der einzigen richtigen Klinik nagt auch nicht am Hungertuch, hat ein Ferienhaus in Frankreich und weiteres, was sich ein Durchschnittsverdiener nicht leisten kann. Dabei sind seine Rechnung noch sehr moderat im Vergleich zu anderen. Vermutlich sind dort die Angestellten extrem unterbezahlt... nur wundert es mich, dass eine seiner Tierarzthelferin bereits seit 20 Jahren dort ist, obwohl sie mit Handkuss bei vielen anderen Praxen genommen würde.
Fazit: es ist ganz schwer für mich von der anderen Seite, die Situation realistisch zu beurteilen.
Für mich ist es einfach so, dass ich inzwischen massive Probleme habe, die Tierarztkosten noch zu stemmen. Gerne hätte ich meine kleine Terrierhündin krankenversichert (sie kam im Januar im Alter von ca. 10 Jahren. Obwohl viel Terrier in ihr steckt, ist sie nicht gesund: Ohrentumor, chronische Ohrentzündung, kaputte Gelenke, kaputter Rücken. Natürlich bekomme ich keine sinnvolle Krankenversicherung mehr. Ich bin halt so blöd, immer die alten und kranken Tierschutzhunde zu nehmen oder zu "erwischen".
Ich denke, es wird in Zukunft sehr viel mehr eingeschläfert werden, weil die Tiearztkosten weder für die Privathalter und schon gar nicht für die Tierheime bezahlbar sind. Die Situation spitzt sich derzeit in den Tierheimen schon zu. Es kommen immer mehr kranke Tiere, weil die Leute sich den Tierarzt nicht mehr leisten können oder wollen. Und solche Tiere werden immer weniger vermittelbar sein.
Geändert von Faltendackelfrauchen (01.07.2022 um 21:27 Uhr)
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