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Alt 30.01.2023, 16:45
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Standard AW: Kampfhund = Spinat, Legenden und Zeitzeugen

Momentan stehe ich vor der Herausforderung meine Bilder heil und erkennbar erst in den PC und dann hier hinein zu bekommen. Es sind sehr alte Einzelstücke die dem Zahn der Zeit nur mit Mühe trotzen. Denke, es wird noch ein wenig dauern das Problem zu lösen.

Bis es soweit ist, möchte ich den von sich überzeugten Kampfhunde-Kenner einmal mehr in Schranken verweisen.

Eine Legende enthält einen Tropfen Wahrheit, ist aber bis zur Unkenntlichkeit der menschlichen Fantasie zum Opfer gefallen. Ein Mythos ist eine vollständig erfundene Story.
Das Phänomen, unsere Hunde als etwas darzustellen was sie nie waren, ist nicht neu. Derartige Strategien, u.a. für höheren Welpen-Absatz, kennen wir schon seid weit über einem Jahrhundert.

Diese fiktive Märchen-Hunde-Welt hatte damals allerdings null Chancen sich dauerhaft zu halten.
Sie wurden im Keim erstickt.. eben weil sie nicht der Wahrheit, dem Wohl des Hundes und der Zucht dienten. Man vertrat die Ansicht, dass Fiktionen einer gesamten Rasse erheblichen Schaden zufügen. Tja, und heute mit Blick auf unsere Rassen?.. .. ... Einmal mehr muss man eingestehen, die „Alten“ hatten Recht.

In Fachblättern wurde der Märchen-Hunde-Welt wie folgt entgegengewirkt:

1873 Schickhardt & Ebner / Einleitung
„Wenn wir uns der schwierigen Aufgabe unterziehen, die verschiedenen Hunderassen und Spielarten der Neuzeit zu beschreiben, so geschieht es, indem wir uns der Hoffnung hingeben, von den Freunden und Liebhabern unserer treuen Hausgenossen unterstützt zu werden. - Unsere Aufgabe ist besonders desshalb eine schwierige, weil wir uns öfter auf Hunde früherer Zeiten beziehen müssen, die sich im Laufe der Jahre unendlich verändert haben, und von denen uns genaue Beschreibungen, und vor Allem naturgetreue Abbildungen nicht zur Seite stehen. Dabei weichen die Stammungen in verschiedenen Gegenden von einander ab, so dass es zum Theil unmöglich ist, genau die Merkmale zu fixieren, wie ein Hund einer gewissen Rasse beschaffen sein soll, um in seiner Art als ächt und schön bezeichnet werden zu können. - Sind ja hierin Kenner selten der gleichen Meinung; Liebhaberei und Mode spielen dabei eine zu grosse Rolle.
St.Bernhards-Hunde
Ueber diese berühmten Hunde, mit denen wir den Reigen eröffnen wollen, ist schon so Vieles geschrieben und über die Entstehung dieser Rasse sind schon so verschiedene Hypothesen aufgestellt worden, dass dieselbe wie mit einem märchenhaften Schleier umgeben scheint… ... ...

[I]



Oben zu sehen: Gesellschaft für Hundeforschung / Dr. Max Hilzheimer
„… Bei der Benutzung von Bildmaterial ist aber äußerste Kritik nötig, da die Deutung von selbst künstlerisch hochwertigen Bildnissen oft Schwierigkeiten bereitet, wenn die Tiere allein dargestellt sind, so daß über ihre Größe nichts ausgesagt werden kann. So ist die Münze..(Siehe Abbildung oben)von Panormos in künstlerischer Hinsicht durchaus einwandfrei. Da aus ihr aber die Größe des abgebildeten Hundes nicht zu erkennen ist, sagt sie auch über die dargestellte Rasse nichts aus. Je nach dem, ob wir uns den dargestellten Hund klein, mittelgroß oder groß vorstellen, wird die Rassenbestimmung verschieden ausfallen. Ganz anders steht es mit der künstlerisch weniger hochstehenden Darstellung in Abb.2, (Siehe Abbildung oben) wo der begleitende Mann die Größe des Hundes kennzeichnet und die Beischrift „Melitaie“ die Rassenbezeichnung Malteser (Hund von Malta), wie wir heute sagen würden, ergibt.
Es ist dies das einzige Mal nebenbei, wo wir eine antike Rasse wirklich deuten können, denn alle aus dem klassischen Altertum auf uns gekommenen Namen von Hunderassen sind trotz aller bisher darauf verwandten Mühe nicht mit Sicherheit zu deuten, da die Beschreibungen, wenn solche überhaupt vorhanden! durchaus ungenügend sind!

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