02.02.2023, 15:19
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AW: Kampfhund = Spinat, Legenden und Zeitzeugen
History of Bull and Terrier / Geschichtliches zu unseren Hunden
"Nicht zuletzt durch Trivial-Literatur fand die Bezeichnung Kampfhund ca. 1990 Verbreitung über die Boulevard-Presse. Bis Dato waren die damit in Zusammenhang gebrachten Hunderassen, ausgenommen der Englische Bullterrier, nahezu unbekannt. Ab ca. 1995 überschlug sich die Boulevard-Presse mit Meldungen über Kampfhunde. Die Bekanntmachung dieser Terrier hatte zweierlei zur Folge. Zum einen fanden sich eine Vielzahl neuer Hunde-Liebhaber die die Vorzüge dieser Terrier als Familienhund zu schätzen wussten. Andererseits wurden durch die fortlaufenden Berichterstattungen aber auch Personenkreise und Clans aufmerksam, die gestern noch beim Anblick eines Dackels die Straßenseite wechselten. Dieser Personenkreis versuchte sein gewollt gefährliches Images nochmals zu steigern. Märchen aus der Trivial Literatur und Berichte aus der Boulevard Presse waren ihre Zutaten für die Erziehung eines Terriers. Schläge und Tritte waren hier die harmlosesten Methoden den Hund zum beißen erziehen zu wollen. Viele drückten an ihnen Zigaretten aus um die sagenumwobene Schmerzunempfindlichkeit zu testen. Ich habe Bull Terrier gesehen, denen sie die Ohren mit Küchenmessern abgeschnitten hatten. Und unendlich viele mit schlimmsten Verbrennungen im Genitales und zahllosen Knochenbrüchen. Auch Terrier denen man glühende Streichhölzer in die Augen steckte und solche „Kampfhunde“ auf die man ein ganzes Rudel Hunde gehetzt hatte.
Viele Stimmen forderten diese Irren zu stoppen. Doch an gewisse Personenkreise und Clans heran zu kommen stellte sich auf politischer Ebene als brisant schwierig heraus. Im Jahr 2000 kam es dann zu einem Beiß-Vorfall. Ein Kind bezahlte den -Wahnsinn am Hund- mit seinem Leben. Nun hätte eigentlich jeder damit gerechnet, dass die Politik sich nicht mehr der Angst vor gewissen Kreisen beugt. So kam es aber nicht.
1835 wurde Missbrauch am Tier unter harte Strafe gestellt. Im Jahr 2000 jedoch wurden nicht die Verursacher bestraft, sondern Hunde. Dem politisch beschlossenen„Terrier-Verbot“ folgte eine Massentötung von Terriern und solchen, die dafür gehalten wurden.
In der gesamten Geschichte dieser Rassen hat es nicht annähernd so viele schwerst misshandelte und getötete Hunde gegeben wie in nur 10 Jahren Hundehaltung in unserer so gelobt zivilisierten, modernen Welt.
Wir schreiben das Jahr 2023. In 23 Jahren haben die Überlebenden dieser Massenvernichtung unter Beweis gestellt, nicht lieber und nicht gefährlicher zu sein als jeder andere Hund. Wer heute am Wort Kampfhund festhält, verschließt die Augen vor der Kreatur Mensch – evtl. weil sich die Wahrheit nicht anders ertragen ließe."
Ich schließe diese History mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, die ich mit einem Zitat von Doyle zusammen fasse:
„Ein Hund spiegelt die Familie. Wer sah jemals einen munteren Hund in einer verdrießlichen Familie oder einen traurigen in einer glücklichen? Mürrische Leute haben mürrische Hunde, gefährliche Leute gefährliche.“
(Arthur Conan Doyle)
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