@BX-Fan, beleidigend? du hast mich gefragt ob ich stolz bin wenn ich nachts schlafen gehe, ich habe nur erklärt das ich noch nie etwas "verbrochen" habe und somit stolz bin und gut schlafe
ich habe nicht gesagt das man nix gutes tun soll und ich wiederhole mich zum xten mal, das ich es dennoch wage tiere niemals so hoch wie den menschen einzustufen, ist das falsch??
aber nun was zum kern meiner aussagen : Hundehalter tragen die Verantwortung
Kommentar
Von Maike Röttger
Der kleine Volkan war erst sechs Jahre alt, als ihn die beiden Kampfhunde Gipsy und Zeus im Juni 2000 in Hamburg Wilhelmsburg zu Tode bissen. Sophia ist acht Jahre alt. Daß sie jetzt den Angriff des Rottweilers Sheitan in Hamburg-Bramfeld überlebt hat, ist ein unglaublich großes Glück. Fünf Jahre nach dem furchtbaren Tod von Volkan reißt der Hunde-Angriff auf Sophia den Schleier einer gewissen Sorglosigkeit, der sich längst über den Umgang mit gefährlichen Hunden gelegt hat, herunter. Hundeverordnungen, Zucht- und Einfuhrverbote von Kampfhunden, verstärkte städtische Ordnungsdienste zur Überwachung von Leinen- und Maulkorbzwang - all dies konnte Sophia nicht helfen.
Die Maßnahmen verhindern auch nicht, daß noch immer auf Spielplätzen vom heimlichen Aggressionstraining mit den Tieren die Schaukeln zerbissen sind, nach denen sie schnappen müssen. Oder daß noch immer zu viele gefährliche Hunde auffallen, die in der Stadt ohne Maulkorb und Leine herumlaufen. Rottweiler stehen in Hamburg - wie in den meisten Bundesländern - nicht einmal auf der Liste der gefährlichen Hunde, die gesichert geführt werden müßten. Ein Skandal? Politisches Versagen? Für jeden Betroffenen ganz sicher.
Doch der Skandal hat erst in zweiter Linie etwas mit Politik zu tun. Sie muß nur richten, wozu zu allererst einige Hundehalter nicht in der Lage sind - oder nicht sein wollen: zur Kontrolle über ihre Hunde.
erschienen am 31. März 2005 in Hamburg
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Beißattacke: Leinenpflicht für Hunde gefordert
Angriff eines Rottweilers auf achtjähriges Mädchen heizt politische Debatte an - Hundeverordnung vor Novellierung
von Insa Gall und André Zand-Vakili
Der Angriff eines Rottweilers auf ein achtjähriges Mädchen in Bramfeld hat eine neue Debatte über eine Verschärfung der Hundeverordnung ausgelöst. Der CDU-Abgeordnete Michael Fuchs fordert, über einen allgemeinen Leinenzwang für alle Hunde "intensiv nachzudenken". Bislang gilt dieser nur für besonders gefährliche Kampfhunde, also Pitbulls und Staffordshire-Terrier. Hunde der übrigen Rassen müssen nur in Parks angeleint werden, dürfen aber auf öffentlichen Wegen und Straßen ohne Leine geführt werden. "Es kann uns nicht gleichgültig lassen, wenn ein Kind von einem Hund schwer verletzt wird." Die achtjährige Sophie war am Dienstag abend in einem Park nahe einer Kleingartensiedlung von einem unangeleinten Rottweiler attackiert worden. "Shatan" biß das Kind in Oberarm und Ohr. Das Kind wurde schwerverletzt ins Wilhelmsstift gebracht.
Auch die Erfahrung des Sicherheits- und Ordnungsdienstes (SOD) zeigt, daß sich sehr viele Halter an die bereits bestehende Anleinpflicht in Parks nicht halten. Im vergangenen Jahr registrierte der SOD rund 2000 Verstöße gegen die Leinenpflicht. In 1300 Fällen wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet - für Kritiker nur die Spitze des Eisberges.
Die SPD-Abgeordnete Monika Schaal fordert deshalb, den SOD personell in die Lage zu versetzen, den Leinenzwang auch durchzusetzen. Derzeit sind knapp 50 SOD-Mitarbeiter im Außendienst tätig, ihre Zahl soll auf 59 aufgestockt werden.
In der Gesundheitsbehörde ist gegenwärtig ohnehin eine Verschärfung der Hundeverordnung in Vorbereitung, auf die sich alle Fraktionen der Bürgerschaft in einem interfraktionellen Antrag geeinigt haben. Danach müssen Hunden künftig Chips eingepflanzt werden, die über ihre Halter und die Hundesteuerabgabe Auskunft gibt. Eine Haftpflichtversicherung soll zudem für jeden Hundehalter ebenso verpflichtend werden wie ein Hunde-Führerschein, in dem sie ihre Qualifikation im Umgang mit einem Hund nachweisen müssen. "Ich würde weitergehen und über die Anleinpflicht nachdenken", sagt Fuchs.
Unterstützung erhält er von Henrik Bagdassarian, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Rottweiler-Clubs: "Ich bin für einen allgemeinen Leinenzwang in Hamburg." Es könne nicht sein, daß ein Hund ohne Leine durch die ganze Stadt geführt werden dürfe, dann im Park aber an die Leine gehöre. Bei vielen Hundehaltern sei es auf den ersten Blick erkennbar, daß sie ihre Hunde nicht im Griff hätten. Anders als in Brandenburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen stehen Rottweiler in Hamburg nicht auf der Rasseliste.
Wolfgang Poggendorf, Chef des Tierschutzvereins, mahnt die überfällige Novellierung der Hundeverordnung an. Er hält die Strafen für Verstöße gegen den Leinenzwang zudem für zu niedrig. Nur deutlich höhere Geldbußen würden Hundehalter dazu bringen, ihr Tier an die Leine zu nehmen.
Seit 2001 wurden in Hamburg 726 Hunde, darunter 365 der Kategorie 1, sichergestellt. 329 mußten dem Besitzer zurückgegeben werden. Rund 150 Hunde wurden eingeschläfert.
Artikel erschienen am Don, 31. M? 2005
Regeln für Waffenbesitz sollen auch für Hundehalter gelten
Hamburg diskutiert Einführung von "Führerschein"
von Katja Gerhartz
Berlin - Nach der Beiß-Attacke eines Rottweiler-Rüden auf die achtjährige Sophie in Hamburg am Dienstagabend ist die Debatte um den richtigen Schutz der Bevölkerung vor aggressiven Hunden neu entflammt. Während die Hansestadt jetzt über einen Hundeführerschein, eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung und eine Kennzeichnungspflicht für Hunde diskutiert, fordern Tierärzte und Hundeverbände, weniger an der Hunderasse als verstärkt am Hundehalter und der Aufzucht anzusetzen.
"Den Hund an sich trifft keinerlei Schuld", sagte der tierpolitische Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Marcel Huber, der WELT. Hunde in falschen Händen seien jedoch "noch gefährlicher als Waffen", so Tierarzt Huber. Daher fordert er: "Die Regeln, die für den Waffenbesitz gelten, müssen eins zu eins auf Hunde übertragen werden." Menschen dürften nur dann Hunde besitzen, wenn sie fundierte Sachkenntnisse nachweisen können.
Die tödliche Beißattacke auf den sechsjährigen Hamburger Jungen Volkan im Juni 2000 hatte bundesweit zu einer Verschärfung der Hundeverordnungen in den einzelnen Bundesländern geführt. Nachdem die meisten Länder in den vergangenen Jahren Rasselisten eingeführt haben, konzentriert man sich jetzt verstärkt auf die Hundehalter und die Aufzucht, um das Problem beißwütiger Vierbeiner zu lösen. Denn wie Forscher des Tierschutzzentrums der tierärztlichen Hochschule in Hannover nachgewiesen haben, liegt die Gefährlichkeit von Hunden nicht in deren Genen, sondern in ihrer Sozialisation und den Hundehaltern begründet. "Es ist daher unwissenschaftlich, Rassen allgemein zu verdammen", bekräftigt Tierärztin Ulrike Kammler vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte. Der Verband appelliert an die Länder, die Gefahrenverordnungen auf individuell gefährliche Tiere zuzuschneiden. Die Aggressivität von Hunden ließe sich am besten durch die Überwachung von Zucht und Ausbildung eindämmen.
Ähnlich äußert sich Leif Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), der mit 650 000 Mitgliedern bundesweit wichtigsten Interessensvertretung von Hundebesitzern. "Die weitaus meisten Hunde stammen aus Bereichen, die keinerlei Kontrolle unterliegen", sagte er der WELT. Kopernik fordert die Regierung auf, solche "Hinterhofzuchten", wie sie vor allem in Osteuropa betrieben würden, zu unterbinden. Zudem schlägt er vor, finanzielle Anreize für Hundehalter zu schaffen, die den vom VDH angebotenen Hundeführerschein absolvieren.
Obwohl für Gesamtdeutschland keine Zahlen vorliegen, belegen Beispiele aus den einzelnen Bundesländern, daß die seit 2000 erfolgte Verschärfung der Hundeverordnungen tendenziell zu einem Rückgang der Beiß-Attacken geführt hat. In Berlin etwa sind die registrierten Vorfälle von 162 im Jahr 1999 auf 18 im Jahr 2003 zurückgegangen. Auch in anderen Ländern wie etwa Hessen und Nordrhein-Westfalen hat die Zahl der Attacken nach Schätzungen der Polizei deutlich abgenommen.
Artikel erschienen am Fr, 1. April 2005
anmerkung: leider traurige beispiele wie hundehalter sind und somit leiden ALLE durch immer mehr verordnungen, gesetze usw usf....